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Trost für seinen unruhigen Hengst

von Charlie Richards (Autor:in)
140 Seiten
Reihe: Paranormal verliebt, Band 22

Zusammenfassung

In der paranormalen Welt: Während ein Pferdewandler seine Kraft wiedererlangt, muss er die Unvermeidlichkeit von Veränderungen akzeptieren, um von einer besseren Zukunft zu träumen. Baron und sein Freund planen einen Putsch in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, aber alles läuft furchtbar schief. Er selbst wird gefasst und sein Freund wird getötet. Als Baron sich weigert, den Aufenthaltsort der Frau und der Tochter seines Freundes zu verraten, wird er wegen seines Schweigens gefoltert. Mehrere Tage lang in seinen Ketten hängend zurückgelassen, erwartet Baron den Tod. Stattdessen wird er von einem Fremden gerettet, der ihm versichert, dass es den Angehörigen seines Freundes gut geht. Baron bittet darum, zu ihnen gebracht zu werden, und landet auf dem Anwesen eines Gargoyleschwarms. Seine Überraschung ist noch größer, als Conchlin mit seinem Abendessen hereinkommt … und Baron den kleinen, leuchtend orangefarbenen Gargoyle als seinen Gefährten erkennt. Auch wenn Baron den Mann will, glaubt er nicht, dass er Conchlin alles geben kann, was er braucht, um ihre Bindung zu vervollständigen. Bevor Baron überhaupt die Chance hat, zu heilen und es herauszufinden, holt Conchlin seine Vergangenheit ein, und ihre Paarung ist in Gefahr. Baron wird klar, dass es nicht nur um ihn geht. Wird an Conchlins Seite zu stehen und ihn bei Widrigkeiten zu unterstützen genug sein, damit sie ihre gemeinsame Zukunft erreichen können? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Paranormal verliebt ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 36.000 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Trost für seinen unruhigen Hengst

In der paranormalen Welt: Während ein Pferdewandler seine Kraft wiedererlangt, muss er die Unvermeidlichkeit von Veränderungen akzeptieren, um von einer besseren Zukunft zu träumen.

Baron und sein Freund planen einen Putsch in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, aber alles läuft furchtbar schief. Er selbst wird gefasst und sein Freund wird getötet. Als Baron sich weigert, den Aufenthaltsort der Frau und der Tochter seines Freundes zu verraten, wird er wegen seines Schweigens gefoltert. Mehrere Tage lang in seinen Ketten hängend zurückgelassen, erwartet Baron den Tod. Stattdessen wird er von einem Fremden gerettet, der ihm versichert, dass es den Angehörigen seines Freundes gut geht. Baron bittet darum, zu ihnen gebracht zu werden, und landet auf dem Anwesen eines Gargoyleschwarms. Seine Überraschung ist noch größer, als Conchlin mit seinem Abendessen hereinkommt … und Baron den kleinen, leuchtend orangefarbenen Gargoyle als seinen Gefährten erkennt. Auch wenn Baron den Mann will, glaubt er nicht, dass er Conchlin alles geben kann, was er braucht, um ihre Bindung zu vervollständigen. Bevor Baron überhaupt die Chance hat, zu heilen und es herauszufinden, holt Conchlin seine Vergangenheit ein, und ihre Paarung ist in Gefahr. Baron wird klar, dass es nicht nur um ihn geht. Wird an Conchlins Seite zu stehen und ihn bei Widrigkeiten zu unterstützen genug sein, damit sie ihre gemeinsame Zukunft erreichen können?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Paranormal verliebt ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing.

Länge: rund 36.000 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Trost für seinen unruhigen Hengst

Paranormal verliebt 22

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

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ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Comforting His Restless Stallion“: Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2021

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

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Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

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Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Widmung

Das Geheimnis von Veränderung besteht darin, seine ganze Energie nicht darauf zu konzentrieren, das Alte zu bekämpfen, sondern das Neue aufzubauen.

~ Sokrates

Kapitel 1

Baron Vanern hing in den Ketten. Seine Schultern schrien nach Erleichterung, aber seine erschöpften Beine hatten nicht mehr die Kraft, ihn zu halten. Mit hängendem Kopf und geschlossenen Augen konzentrierte er sich darauf, einen Atemzug nach dem anderen zu machen.

Seine Gliedmaßen waren nicht die einzigen Körperteile, die weh taten. Der Rest seines Körpers fühlte sich nicht viel besser an. Er war so oft mit einer Peitsche bearbeitet worden, dass er sich fragte, wie seine Kehrseite aussah.

Da Barons Entführer ihm nicht genug zu essen gaben, konnten seine Wandlerheilkräfte die Verletzungen nicht mehr ausgleichen. Es war egal, vermutete er. Er würde sowieso bald sterben.

Barons einzige Erleichterung war das Wissen, dass er nicht eingebrochen war. Er hatte Alpha Beacham nicht gesagt, wo er die Frau und die Tochter seines besten Freundes finden konnte. Auch wenn sein bester Freund Jayden getötet worden war, als man Baron gefangen genommen hätte, würden Ariana, die menschliche Gefährtin des anderen Paint Horse-Wandlers, und ihre Tochter Kimmie hoffentlich in Sicherheit sein.

Gerade, als wir einen Hinweis auf Nolans Aufenthaltsort gefunden haben.

Als er die traurigen Gedanken verarbeitete, erkannte Baron, dass er vor allem bedauerte, nie die Chance zu bekommen, sich bei Jaydens Bruder zu entschuldigen. Nolan, ein Jahr älter als Jayden, war Jahre zuvor aus ihrer Herde geworfen worden, als herauskam, dass er schwul war. Baron bevorzugte selbst auch die Gesellschaft von Männern und hatte den Mund gehalten, damit er nicht auch rausgeschmissen wurde.

Barons Gedanken wanderten und er versuchte nicht, sie aufzuhalten. Er hatte seine Entführer seit Tagen nicht gesehen, was ein gemischter Segen war. Auch wenn es das Herannahen seines Todes bedeutete, bedeutete es auch Erleichterung.

Keine Folter mehr.

Mit einem Lächeln auf den Lippen ließ Baron seine Erinnerungen zu seiner letzten sexuellen Begegnung schweifen. Es war drei Städte weiter mit einem menschlichen Mann geschehen. Er war geschäftlich für die Herde dort gewesen, und er hatte seinen Alpha angerufen und ihm gesagt, dass er Probleme mit dem Fahrzeug hatte. Das hatte ihm ermöglicht, die Nacht alleine dort zu verbringen.

Wenn ich sterbe, werden meine letzten Gedanken an etwas Angenehmes sein.

Baron seufzte und dachte an den Twink, den er durch die Matratze genagelt hatte.

„Komm schon, Baron, wach auf für mich. Zeig mir deine zweifarbigen Augen.“

Baron kämpfte sich zu seinem Bewusstsein zurück, der Schmerz schoss durch seinen Körper und ließ seinen Kopf pochen und Schweiß kühlte seine Stirn. Er würde viel lieber in der Dunkelheit bleiben. Doch die Finger, die durch sein Haar glitten, und die Nägel, die leicht über seine Kopfhaut kratzten, wirkten seltsam beruhigend.

Allein diese Tatsache führte dazu, dass Baron sich bemühte, wirklich aufzuwachen. Es ergab keinen Sinn. Keiner seiner Folterer bot ihm jemals Freundlichkeit an, geschweige denn Trost.

Alpha Beacham hatte sich mit sadistischen, dominanten, machtgierigen Arschlöchern umgeben.

Baron konnte nur ein Augenlid öffnen, da sein linkes geschwollen war. Beta Collin hatte sein Gesicht mit den Fäusten bearbeitet, bevor er gegangen war …wie lange es her war, konnte Baron nicht mehr sicher sagen.

Baron blickte trübselig auf die Gestalt, die neben ihm verharrte, und bemerkte plötzlich, dass das schwere Pochen, das durch ihn pulsierte, daher kam, dass sein Blutkreislauf wieder richtig in Gang kam. Wer auch immer der Mann war, der ihn angrinste, er hatte die Ketten entfernt und ihn auf den Boden sinken gelassen. Baron war sich nicht sicher, ob es eine Verbesserung war, egal was der gesunde Menschenverstand ihm sagte.

„N–nein …“

Baron hielt inne und schluckte, versuchte, Feuchtigkeit in seinen trockenen Hals zu bringen. Er hatte sagen wollen, dass er keine zweifarbigen Augen hatte, wie viele andere gescheckte Pferde. Sein trockener Mund und Hals wollten jedoch einfach nicht funktionieren.

„Nein, ich habe nichts mit deinem Alpha zu tun. Alles wird bestens sein“, sagte der Fremde. Sein schottischer Akzent ließ ihn viel zu fröhlich klingen. „Ariana hat sich Sorgen gemacht, und ich befürchtete, ich würde nicht vor den Arschlöchern, die entkommen sind, hierher gelangen.“ Der Mann fuhr fort, seine Finger durch Barons Haar zu schieben. Anscheinend berührte er ihn gerne. „Mach dir keine Sorgen. Ein Arzt ist auf dem Weg hierher, und mit meiner Pistole und meiner Raubkatze, werde ich dafür sorgen, dass du sicher bist.“

„A-Ariana“, schaffte Baron zu sagen. „S-sicher?“

„Ja, das ist sie. Es geht ihr bestens, sie ist bei Nolan.“ Das Lächeln des Fremden war beruhigend. „Sie und Kimmie.“

Barons Augenlid schloss sich, als ihn Erleichterung überflutete. Sein träger Verstand verarbeitete die Worte des schottisch klingenden Mannes. Ein langsames tiefes Einatmen bestätigte die Wahrhaftigkeit seiner Aussage sowie die Tatsache, dass der Mann eine Art Katzenwandler war.

„W-wer?“

„Mein Name ist Lachlan Addair. Ich bin ein Ermittler für innere Angelegenheiten des Rates. Ich wurde deiner Herde zugewiesen, als uns … gewisse Gerüchte erreichten.“

Innere Angelegenheiten des Rates … häh?

Baron zwang sich, den Mann wieder anzusehen. Davon hatte er noch nie gehört.

Seine Verwirrung musste offensichtlich gewesen sein, denn Lachlan grinste ihn an. „Ja, das ist ein bisschen viel. Nenn mich einfach Lachlan.“ Er hielt eine Flasche Wasser hoch. „Ich möchte, dass du etwas Wasser trinkst, aber ich kann dich nicht auf den Rücken oder auch nur auf die Seite drehen.“ Lachlan warf einen Blick auf Baron, sein Gesichtsausdruck war besorgt. „Du bist nicht in guter Verfassung, Baron.“

Baron brauchte niemanden, der ihm das sagte. Er konnte es fühlen. Es waren nicht nur seine Arme und Beine, die weh taten. Sein Rücken, sein Hintern und seine Schenkel fühlten sich an, als stünden sie in Flammen.

In der Tat, als Baron darüber nachdachte, bemerkte er, dass der größte Teil seines Körpers auf dem schmutzigen Boden der Hütte ausgebreitet war. Seine Leistengegend befand sich jedoch auf etwas anderem. Er senkte ein wenig den Kopf und bemerkte, dass sich unter ihm ein Sweatshirt auf dem Boden ausgebreitet befand.

Hmm. Das war nett von ihm.

„Ich weiß“, flüsterte Baron schließlich heiser. Nachdem er hinzugefügt hatte: „Wasser, bitte“, ließ er seine Lippen ein wenig geöffnet.

Lachlan öffnete den Verschluss der Quetschflasche. „Ich habe viel davon, also mach dir nichts draus, wenn das meiste davon auf der anderen Seite rausläuft.“

Ohne auf eine Antwort zu warten – Gott sei Dank – führte Lachlan die Flaschenöffnung an Barons Mundwinkel und neigte sie. Allein das Gefühl der kühlen, sauberen Flüssigkeit, die über seine Zunge floss, ließ ein Wimmern entweichen. Er krümmte die Zunge und schluckte, wobei er es schaffte, ein paar Tropfen in seinen Hals zu bekommen.

Baron schluckte erneut. Er konnte sich nicht erinnern, etwas Wasser jemals so sehr genossen zu haben. Als Lachlan die Flasche von seinen Lippen hob, stöhnte er.

„Langsam, Baron“, brummte Lachlan beruhigend. Er legte seine Finger wieder auf Barons Haar und massierte erneut seine Kopfhaut. „Du kannst mehr davon haben. Komm zuerst wieder zu Atem.“

Seufzend ließ Baron sein Augenlid wieder zufallen. Er atmete einen Moment lang, dann konzentrierter er sich erneut auf den Fremden. „Mehr, bitte.“

Lachlan nickte. „Hier.“

Wieder ignorierte Baron, wie das Wasser in seinen Mundwinkel rann und das meiste davon auf der anderen Seite gleich wieder hinauslief. Er konzentrierte sich nur darauf, seine Zunge zu krümmen und etwas in seinen Hals zu bekommen. Baron konnte nicht zählen, wie viele winzige Schlucke er machte, oder wie oft Lachlan ihn zwang, eine Pause zu machen.

Baron fiel es schließlich schwer, sein Auge offen zu halten. Es glitt von selbst zu. Selbst die Aussicht auf Wasser konnte ihn nicht länger zum Schlucken bringen. Er war einfach zu erschöpft.

„Entspann dich ruhig“, murmelte Lachlan, dessen Tonfall fast ein Schnurren war.

Baron nahm an, dass es eine Katzenwandler-Sache sein musste.

„Ich werde dich beschützen, bis der Arzt kommt. Du wirst gut gepflegt werden.“

Baron bewegte seinen Kopf, um nur einen Hauch von einem Nicken hinzubekommen, und murmelte: „Danke.“

„Gern geschehen, Baron.“

Barons Gedanken begannen davonzudriften. Ariana und Kimmie waren in Sicherheit. Sie hatten Nolan gefunden. Der Alpha seiner Herde wurde überprüft. Das bedeutete sicherlich, dass alles gut werden würde, auch wenn er seine Verletzungen nicht überlebte. Jaydens Familie ging es gut.

Bei diesem Gedanken runzelte Baron die Stirn. Er zuckte sofort zusammen, als die Bewegung an seinem geschwollenen Gesicht ziepte. Sein Arm zuckte mit dem Instinkt, ihn an sein Gesicht zu bringen, das Brennen wegzureiben, aber das ließ nur noch mehr Schmerz durch ihn strömen.

„Hey, langsam.“ Lachlans Stimme schien von weit her zu kommen.

Baron wurde klar, dass er bald wieder ohnmächtig werden würde.

Ich muss nur fragen –

„K-kannst du mich zu ihnen bringen?“ Baron hoffte, dass er es geschafft hatte, seine Worte klar genug auszudrücken, um verstanden zu werden. Als er nicht sofort eine Antwort erhielt, zwang Baron sein Augenlid wieder auf und sah den anderen Wandler an. „Zu … der Herde oder, oder …“ Wo sie auch sind. Baron schluckte schwer und tat sein Bestes, um sich zu konzentrieren. „Will … sie sehen.“

„Ich werde um Erlaubnis bitten“, sagte Lachlan und legte seine Hand auf Barons Nacken. Er massierte leicht und fügte hinzu: „Sie sind bei einem Gargoyleschwarm, aber hoffentlich wird es kein Problem sein.“

„G-Gar …“ Baron seufzte und schloss dann seinen Mund sowie sein Augenlid.

Was auch immer.

Das war sein letzter Gedanke, bevor er wieder bewusstlos wurde.

Das Summen von Leuten, die leise sprachen, drang in Barons Bewusstsein und zerrte an seinem Verstand. Er atmete weiter, während er sich bemühte, die Worte zu verstehen. Je länger seine Entführer dachten, er würde noch schlafen, desto länger –

Halt.

Baron registrierte etwas Weiches unter sich. Tatsächlich hing er nicht mehr in Ketten.

Die Erinnerung an einen Katzenwandler, Lachlan, kam ihm in den Sinn.

Richtig. Ich wurde gerettet. Also, wo bin ich?

Baron öffnete die Augen und war erleichtert, dass sich sein linkes Augenlid zumindest ein wenig öffnete. Das sagte ihm, dass seine Heilung wieder eingesetzt hatte. Es sagte ihm jedoch nicht, wie lange er dieses Mal nicht bei Bewusstsein gewesen war.

Direkt vor Baron war ein Nachtschränkchen und ein recht bequem aussehender Stuhl. Er entdeckte ein Sideboard an der Wand, drei Meter von der Bettkante entfernt. Die Wände waren hellbraun gestrichen – taupe oder so ähnlich. Baron nahm langsam das Bild einer sanft geschwungenen Wiese wahr, die von einer Reihe weidender Schafe bedeckt war.

Eines war sicher, Baron war noch nie zuvor dort gewesen.

„Ah, ich bin froh zu sehen, dass du aufgewacht bist. Ich hatte gehofft, dass du es tun würdest, bevor meine Schicht vorbei ist.“

Baron senkte das Kinn und schaute zu dem Sprecher. Seine Augen weiteten sich, als er eine riesige, etwa zwei Meter große Kreatur erblickte. Sie hatte hellgrün gefleckte Haut und riesige schwarze Flügel, einen ausgeprägten Kiefer mit sichtbaren Eckzähnen, spitzen Ohren und hellgrauen Augen.

Interessanterweise zeigten die Gesichtszüge der Kreatur eine Wärme, die Baron nicht erwartet hätte.

„H-heilige Scheiße“, keuchte Baron, bevor er darüber nachdenken konnte. Als er sah, wie die Kreatur einen Stirnkamm hob, wurde ihm klar, wie unhöflich das gewesen war. „Entschuldigung. Ich habe noch nie einen wie … deine Art getroffen.“

„Ich bin Doktor Perseus“, antwortete die Kreatur. „Und ich bin ein Gargoyle.“ Er blieb neben Barons Bett stehen und legte den Kopf etwas zur Seite. „Du hast doch darum gebeten, hierher zu kommen, oder? Das hat Lachlan unserem Anführer gesagt.“

Baron versuchte sich zu erinnern …dann schaffte er es. „Ja“, murmelte er. „Ja, hab ich. Habe es nur vergessen. Ich ha-habe ein paar Dinge vergessen.“

„Nicht überraschend“, antwortete das Biest – Gargoyle – Doktor Perseus. Seine grünen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Du bist extrem dehydriert zu uns gekommen, und ich kann mir nicht einmal vorstellen, welche Schmerzen all die Platz- und Risswunden verursacht haben, die Doktor Cosmo und ich nähen mussten.“ Perseus schüttelte mitleidig den Kopf. „Du wirst dich aber an uns gewöhnen. Der andere Arzt unseres Schwarms, Cosmo, ist blau. Wir haben auch einen Auszubildenden. Er heißt Conchlin und ist leuchtend orange.“

Blau? Orange? Gibt es Gargoyles etwa in allen möglichen Farben?

Baron wusste, dass das im Moment nicht wichtig war, und dachte träge über die anderen Dinge nach, die der Gargoyle gesagt hatte. „Genäht?“ Baron versuchte, die Arme nach unten zu drücken, damit er über die Schulter schauen konnte. Er wollte sehen –

„Nicht“, befahl Doktor Perseus. Er legte seine Hand mit den schwarzen Krallen auf Barons Schulter, drückte sie nach unten und hielt ihn auf. „Noch nicht bewegen. Ich habe das Beruhigungsmittel aus deiner Infusion gelassen, aber du bekommst immer noch Schmerzmittel, und jede Belastung deines Rückens könnte die Nähte aufreißen.“

Baron hielt inne und entspannte sich unter dem festen, aber leichten Griff des Gargoyles. „Was ist los mit mir, Doc?“, fragte er rau.

„Nichts, was ausgiebige Ruhe und Zeit nicht in Ordnung bringen könnten“, erklärte Perseus und hob seine Hand. Er platzierte seinen Hintern auf dem Stuhl und beugte sich zu ihm, die Unterarme auf seinen kräftigen grünen Schenkeln abgelegt. „Aber das erfordert Geduld, Baron. Dein Körper ist schwach durch den Mangel an Nahrung und Blutverlust.“ Perseus zögerte einen Moment und sagte ihm dann ernst: „Es wird wahrscheinlich auch Narben geben. Einige dieser Wunden …sie waren tief.“ Sein Gesicht nahm einen deutlich betroffenen Ausdruck an. „Als wären sie nicht von einer Peitsche verursacht worden.“

Baron seufzte langsam, ließ seine Wange gegen das Laken sinken und begegnete Doktor Perseus fragendem Blick. „Beta Collin ist ein fieser Typ“, murmelte er. „Er schneidet gerne mit …Dingen.“

Perseus knurrte, ein tiefes, gereiztes Geräusch. „Und dein Alpha hat das erlaubt? Ich bin froh, dass er niemanden mehr anführen wird.“

Moment, was?

„Wird er nicht?“

Grinsend, sein Blick ein wenig boshaft, nickte Perseus. „Lachlan hat ihn hingerichtet, nachdem er ihn dazu gebracht hat, deinen Aufenthaltsort preiszugeben.“ Perseus zuckte die Achseln. „Zumindest habe ich das gehört.“ Dann räusperte sich der Arzt, sein Gesichtsausdruck hellte sich auf, und er schenkte Baron ein Lächeln. „Nolan, Ariana und Kimmie waren fast jede Stunde hier unten, um nach dir zu sehen. Ich habe sie erst vor fünf Minuten weggeschickt. Soll ich sie rufen?“

„Hmmm, wahrscheinlich nicht“, murmelte Baron. „Ich werde bald wieder ohnmächtig.“ Er hatte Probleme, die Augen offen zu halten. Trotzdem gab es noch etwas, worüber er verwirrt war. „Wie ist Nolan hier gelandet? Warum bleibt Ariana? Wie kommt es …?“ Baron hielt inne und versuchte herauszufinden, wie er seine Frage formulieren konnte, ohne undankbar zu klingen. Sein benebeltes Gehirn fand nicht viel, also platzte er einfach heraus: „Warum bin ich hier?“

„Nolan ist jetzt Teil unseres Schwarms, Baron. Er ist mit dem Gargoyle Craven verbunden. Wie Nolan hier gelandet ist, das ist seine Geschichte.“ Perseus’ Blick wanderte nicht von Baron weg, als er fortfuhr: „Ariana und Kimmie sind willkommen, da sie seine Familie sind. Du bist willkommen, weil du viel geopfert hast, um sie zu retten.“ Der grüne Gargoyle lächelte warm. „Ich wette, wenn du Anführer Maelgwn fragen würdest, würde er dir das sagen.“

„Anführer“, flüsterte Baron und wiederholte den Titel. „Ist das dein Alpha? Äh, Anführer?“

„Ja, Anführer Maelgwn ist unser Anführer, wie ein Alpha. Er wird vorbeikommen und sich vorstellen, wenn du dich besser fühlst.“ Perseus beugte sich vorwärts, als bereitete er sich darauf vor, aufzustehen und zu gehen.

„Warte“, rief Baron heiser. „W-wie lange?“

„Wie lange was?“

„Wie lange werde ich in diesem Bett feststecken?“ Baron spürte, wie sich sein Gesicht vor Verlegenheit darüber erhitzte, wie schroff er geklungen hatte. „Entschuldigung, Doc.“

Perseus gluckste und seine grauen Augen funkelten. Er schien nicht im Geringsten verärgert oder gekränkt zu sein. „Kein guter Patient. Gut zu wissen.“ Perseus grinste. „Ich bin froh, dass ich dich die ersten vierundzwanzig Stunden ausgeknockt habe.“

Das brachte Barons müden Verstand in Gang. „Wie hast du das überhaupt geschafft?“ Er ließ seinen Blick über Perseus’ eckiges Gesicht schweifen und suchte nach Hinweisen. „Ich habe noch nie von Beruhigungsmitteln und Schmerzmitteln gehört, die bei uns wirken.“ Obwohl er jetzt, da er darüber nachdachte, erkannte, dass er Schmerzen haben sollte, heftige Schmerzen.

„Ein Wolfswandler-Rudel ein paar Stunden nördlich von hier hat ein paar menschliche Gefährten, die sie entwickelt haben. Wenn dein Alpha nicht mit ihnen befreundet war oder mit dem Wandlerrat in Kontakt stand, ist es nicht verwunderlich, dass du nichts von der Erfindung gehört hast.“ Perseus warf einen kritischen Blick auf Barons Körper, ehe er fortfuhr. „Wie lange du im Bett bleiben musst, liegt ganz bei dir.“

„An mir?“ Baron war verwirrt.

Perseus nickte. „Es ist leicht zu erkennen, dass du eine Alpha-Persönlichkeit hast. Du magst es, dich durchzusetzen.“ Er grinste. „Wenn ich sage, dass es an dir liegt, heißt das, es liegt an dir, dich zu entscheiden, meinen Befehlen zu folgen.“

Baron stöhnte, als er Perseus zuhörte, der erklärte, was seine Verletzungen an Heilungszeit erforderten … auch wenn er ein Wandler war.

Über eine Woche im Bett auf dem Bauch liegen?

Das war einfach beschissen.

Kapitel 2

Conchlin summte vor sich hin, als er vorsichtig das Tablett manövrierte. Darauf balancierte er einen Becher heiße Hühnerbrühe sowie eine Tasse Kaffee, eine mit Tee, ein Glas Orangensaft, und auch ein Glas Limo. Er war sich nicht sicher gewesen, welche Art von Getränken ihr relativ neuer Patient gerne hätte.

Conchlin hatte erst vor kurzem seine Ausbildung bei Doktor Perseus und Doktor Cosmo begonnen und die letzten Tage damit verbracht, zu studieren und Übungen zu machen. Einige dieser Übungen waren mit Freiwilligen aus dem Schwarm gewesen – Leuten, die vorgaben, Patienten zu sein und er musste versuchen herauszufinden, welche Krankheit sie hatten, anhand von Symptomen, die sie zu haben behaupteten. Bisher hatten die Ärzte Conchlin gesagt, dass er seine Sache gut machte.

Conchlin war begeistert von seinem neuen Karriereweg. Als er verletzte Menschen, die Jäger waren, bewacht und Zeit auf der Krankenstation verbracht hatte, um die Zimmer der Männer zu hüten, hatte er das, was die Ärzte taten, faszinierend gefunden. Mit fast vierhundert Jahren konnte Conchlin nicht glauben, dass er seine Liebe zur Medizin nicht schon früher entdeckt hatte.

Er war so erfreut gewesen, als Anführer Maelgwn und die Ärzte übereingestimmt hatten, dass sie mit dem anhaltenden Wachstum ihres Schwarms mehr Personal brauchten. Da er es schon immer gemocht hatte, sich um andere zu kümmern, hatte er die Chance genutzt. Es gab ihm die Gelegenheit, diese Seite seiner Persönlichkeit auszuleben.

Conchlin wusste es wirklich zu schätzen, dass Meister Maelgwn und die Ärzte nicht der Meinung waren, dass er weniger bedeutend war, nur weil er ein kleinerer Gargoyle war. Er wusste, dass sein Schwarm in dieser Hinsicht anders war als andere. In seinem Geburtsschwarm betrachteten sich diejenigen, die mehr als einen Meter achtzig groß waren und große Flügel auf dem Rücken besaßen, als überlegen gegenüber kleineren Gargoyles, deren Flughäute entlang des Ansatzes ihrer Arme und an ihren Seiten verliefen und die Knochensporne seitlich am Oberkörper hatten.

Conchlin verdrängte die Gedanken an seinen Geburtsschwarm – Anführer Grecian war ein rassistisches Arschloch gewesen – und konzentrierte sich auf das, was er zu tun hatte. Doktor Cosmo sollte sich zu ihnen gesellen, nachdem Conchlin ihren Patienten mit Essen versorgt hatte. Unter der Aufsicht des Arztes würde Conchlin die Heilsalbe auf Barons genähten Rücken auftragen.

Conchlin erreichte die Tür zu Barons Zimmer und stellte das Tablett auf den Tisch in der Nähe. Er klopfte leise und packte dann den Knauf. Nach ein paar Sekunden drehte er ihn und stieß die Tür auf.

Conchlin steckte den Kopf durch den Spalt und sah sich um. Er entdeckte den Mann auf dem Bett, die dunkle Schokoladenhaut seiner Kehrseite war deutlich zu sehen, und holte anerkennend Luft. Selbst verunstaltet von Dutzenden genähter Wunden, war Baron Rücken hinreißend – breit und muskulös mit glatter, dunkler Haut.

„Gibt es einen Grund, warum ihr alle klopft, aber nicht auf eine Antwort wartet?“

Als Conchlin die mürrische, knurrende Stimme hörte, richtete er seinen Blick auf Barons Gesicht. Er spürte, wie sich seine Wangen erhitzten … und das war nicht alles. Sein Körper reagierte auf den moschusartigen Duft, der den Raum erfüllte.

„Oh!“ Conchlins Herzfrequenz stieg in seiner Brust an. Er wusste, dass seine Augen weit aufgerissen waren und seine Stimme atemlos wurde, aber er konnte nichts dagegen tun. „Du bist es!“

Dies war der bedeutendste Tag seines Lebens!

„Ich?“ Baron blickte ihn finster an. „Natürlich bin ich es. Wer soll sonst in diesem verdammten Raum liegen?“ Er kniff seine tiefbraunen Augen zusammen und sagte: „Du bist Conchlin, richtig? Doktor Perseus sagte, der orangefarbene sei Conchlin, sein Auszubildender. Soll ich also ein Versuchskaninchen sein?“

Für einen Moment fühlte er sich getroffen. Dann erinnerte sich Conchlin daran, dass Perseus gesagt hatte, Baron habe Alpha-Tendenzen und sein ein mieser Patient. Sein Mann brauchte nur ein wenig Pflege, das war alles …und das war etwas, was Conchlin voll und ganz tun konnte.

Grinsend nickte Conchlin. „Ja. Ich bin Conchlin, der Auszubildende“, antwortete er freundlich. Das erinnerte ihn an das, was er eigentlich zu tun hatte, und er machte ein paar Schritte nach hinten, so dass er das Tablett nehmen konnte. Er hielt es hoch und betrat den Raum. „Aber mach dir keine Sorgen. Ich werde dir etwas zu essen geben, bevor ich dich als Versuchskaninchen benutze.“ Er stellte das Tablett auf das Sideboard, ging zum Bett und legte seine krallenbesetzten Hände auf die Kante, damit er sich zu seinem deutlich mürrischen Gefährten beugen konnte. „Und du wirst dich zurücklehnen und es wie ein Mann ertragen. Weißt du warum?“

Baron Stirnrunzeln verwandelte sich in einen erbosten Blick … für ganze zwei Sekunden. Dann weiteten sich seine Augen vor Überraschung. „Du bist mein Gefährte!“

Conchlin grinste breit. „Das hast du schnell kapiert.“ Er beugte sich vor, drückte seine Nase gegen Barons Schläfe und atmete tief ein. „Du riechst wirklich gut“, flüsterte er heiser. Er spürte, wie sich sein anschwellender Schwanz schnell hinter dem Stoff seines Lendenschurzes rührte, riss sich zusammen und richtete sich auf. „Es tut mir leid.“ Er spürte, wie sich sein Gesicht erhitzte. „Ähm, richtig, ich bin dein Gefährte.“

Der entgeisterte Ausdruck auf dem Gesicht des großen Mannes, zusammen mit seiner fehlenden Reaktion, ließ Unruhe in Conchlin aufkommen. „B-bist du nicht schwul oder so?“

Das schien Baron aus seinen Gedanken zu reißen …was auch immer sie sein mochten. „Ich bin schwul. Ich habe nur, ähm, wow!“ Seine Brauen zogen sich zusammen, als er seinen Blick über Conchlins Gestalt schweifen ließ, oder zumindest das, was er davon sehen konnte. „Ich hatte noch nie einen Gargoyle getroffen, bevor ich hierhergekommen bin. Ich …“ Baron holte tief Luft, was dazu führte, dass seine Nasenflügel flatterten und seine Augen sich weiteten. „Verbindet ihr euch auf die gleiche Weise? Warum siehst du anders aus als die Ärzte? Wann werde ich überhaupt Sex haben können?“

Conchlin sortierte in Gedanken Barons Fragen und versuchte zu entscheiden, welche er zuerst beantworten sollte. Das Knurren des Magens seines Wandlers gab ihm die Möglichkeit, das zu verschieben. Er wandte sich wieder dem Sideboard zu, nahm den eingepackten Strohhalm und öffnete ihn.

Nachdem Conchlin ein Ende des Strohhalms in die Brühe gesteckt hatte, kehrte er zum Bett zurück. „Das ist Hühnerbrühe.“ Er ließ sich auf dem Stuhl nieder und hielt den Strohhalm dicht an Barons Mund. „Nachdem du alles getrunken hast, habe ich eine Auswahl an Getränken für dich, um sie runterzuspülen.“

„Hühnerbrühe.“ Baron knurrte das Wort und verzog dann das Gesicht. „Entschuldigung“, murmelte er, dann schloss er seine Lippen um den Strohhalm und saugte daran.

Conchlin lächelte. „Perseus sagte, du wärst ein mieser Patient.“

Baron schnaubte, als er den Strohhalm losließ und schwer genug schluckte, um seinen Adamsapfel zum Hüpfen zu bringen.

Conchlin gluckste, erfreut, dass er seinen Gefährten belustigt hatte …auch wenn es irgendwie auf seine Kosten war. „Das tut mir leid.“

„Nein, tut es nicht.“ Baron räusperte sich und begegnete seinem Blick. Sein Gesichtsausdruck war ernst geworden. „Sag keine Dinge, die du nicht meinst, Conchlin.“

Seine Brauen hoben sich, und Conchlin nickte. „Natürlich.“ Hmm. Als er sah, wie Baron den Strohhalm wieder in den Mund nahm, wunderte er sich über den ernsten Ton des Pferdewandlers. „Ähm, gibt es da, äh, eine Geschichte? Ist Lügen, auch wenn es nur ein Versprecher ist, irgendwie ein Trigger für dich?“ Barons schwarze Brauen hoben sich, also fügte er hinzu: „Ich möchte nur sicherstellen, dass ich weiß, wie ich mich um dich kümmern kann.“ Conchlins Stimme wurde leiser. „Du bist mein Gefährte.“

Baron ließ den Strohhalm wieder los. Nachdem er geschluckt hatte, seufzte er. „Ich habe die ersten einhundertachtzig Jahre meines Lebens als Lüge gelebt, Conchlin. Ich will von hier an nichts als die Wahrheit.“

Conchlin nickte. „Dann, im Sinne der vollständigen Offenlegung, ich bin ziemlich extravagant und gelegentlich frivol. Ich werde versuchen, sicherzustellen, dass ich nichts sage, was du als Lüge betrachten würdest.“

„Ich kann viele Anpassungen in unserer Zukunft sehen“, grollte Baron mit sanfter und tiefer Stimme. Er nahm den Strohhalm wieder in seinen Mund und trank weiter die Brühe.

Conchlin nickte, wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Vielleicht sollte ich jetzt seine Fragen beantworten. „Gargoyles gibt es in zwei allgemeinen Varianten.“ Als Conchlin sah, dass Baron fragend die Augenbrauen hob, zuckte er die Achseln. „Du hast gefragt, warum ich anders aussehe als die Ärzte.“

Baron grunzte.

Conchlin nahm das als Zeichen, fortzufahren. „Es gibt also größere Gargoyles mit Flügeln, die aus dem Rücken kommen. Einige sind riesig. Hast du Maelgwn oder Vane schon gesehen?“

Das Geräusch von Luft, die zusammen mit der Flüssigkeit durch einen Strohhalm gesaugt wurde, erfüllte den Raum. Baron ließ das Stück Plastik los und leckte sich die Lippen. Als Antwort schüttelte er den Kopf.

„Perseus sagte, der Anführer wollte mich irgendwann besuchen, aber er ist noch nicht hier gewesen.“ Baron entspannte sich auf dem Laken. „Oder vielleicht habe ich es nicht mitbekommen, weil ich schlief.“

Conchlin nickte und überprüfte den Becher mit Brühe, der, wie er sah, leer war. „Schön. Wir haben hier ein paar ziemlich gute Köche, oder?“ Er stand auf und machte sich nicht die Mühe, auf eine Antwort zu warten. „Ich habe ein paar verschiedene Getränke. Was magst du? Kaffee oder Tee? Ich habe auch Orangensaft und Limo.“ Er blieb am Sideboard stehen und drehte sich zu Baron um. „Irgendeine Vorliebe?“

Baron seufzte und seine Augenlider glitten auf Halbmast. „Normalerweise würde ich Kaffee sagen, schwarz, aber ich will das Koffein nicht.“ Seine Augen schlossen sich und er murmelte: „Ich nehme an, unsere Gespräche müssen warten. Ich glaube nicht, dass ich noch viel länger wach sein werde.“

„Das ist okay“, murmelte Conchlin und kehrte zu Barons Seite zurück. Er nahm seine Position auf dem Stuhl wieder ein. Doch jetzt, wo er nichts in der Hand hatte, konnte er dem Drang zu berühren nicht widerstehen. „Wir werden viel Zeit haben, das zu ändern. Hunderte von Jahren. Ich bin immerhin erst dreihundert sechsundachtzig.“ Während er sprach, schob Conchlin seine Krallenspitzen über Barons Kinn und bewunderte die glatte Haut.

Barons rechtes Augenlid öffnete sich zu einem Schlitz. „Bedeutet das nicht, dass wir vielleicht hundertfünfzig Jahre haben werden, ein paar mehr oder weniger?“

Conchlin runzelte eine Sekunde die Stirn, als er nachrechnete. Nee. Dann bemerkte er, dass Baron an Wandler dachte. Er grinste und schüttelte den Kopf.

„Oh, richtig! Du weißt nicht viel über Gargoyles. Nun, wir können tatsächlich ein paar Jahrtausende leben. Weißt du, ein paar tausend Jahre, mehr oder weniger. Wenn wir uns also verbinden, und wir verbinden uns ähnlich wie Wandler, aber wir müssen sowohl geben als auch empfangen, um die Häutung durchzumachen, dann haben wir Hunderte und Aberhunderte von Jahren, also –“

„Puh, langsam“, murmelte Baron. Er streckte die Hand aus, ergriff Conchlins Handgelenk und drückte sanft. „Ich kann nicht …“ Baron seufzte. „Zu viel.“

Als Conchlin bemerkte, dass er seinen Gefährten mit seinem ausschweifenden Gefasel überwältigt hatte, nickte er. „Es tut mir leid. Ich werde dich noch einmal an all das erinnern“, versicherte er und legte seine freie Hand auf Barons. „Nachdem du gesund geworden bist.“ Conchlin lächelte strahlend, ließ seinen Blick über Barons nackten Hintern wandern und summte anerkennend. „Was bedeutet, dass ich deine ganze nackte Haut berühren darf.“

Conchlin wusste, dass seine Stimme einen atemlosen Ton angenommen hatte, aber auf Barons muskulösen Körper zu starren war eine Augenweide. „So gutaussehend.“

Baron knurrte und lenkte Conchlins Aufmerksamkeit auf sein Gesicht. Sein Mann blickte finster drein, seine dunklen Gesichtszüge waren von seiner Verärgerung verzerrt. „Hast du einen Narbenfetisch, Conchlin?“

Als Conchlin bemerkte, dass er etwas Falsches gesagt haben musste, überlegte er, was es sein könnte.

„Hey, Conchlin. Kaust du unserem Patienten ein Ohr ab?“

Conchlin richtete seine Aufmerksamkeit auf die Tür, als er Cosmos neckende Worte hörte. Er grinste breit und war drauf und dran, mit einem eigenen Scherz zu antworten. Zu seiner Überraschung spürte er, wie Barons Griff fester wurde, wo er sein Handgelenk hielt, und hörte ein Knurren von dem Wandler.

Conchlin blickte zurück zu Barons dunklen, gutaussehenden Gesichtszügen und starrte auf die Lippen seines Gefährten, die zu einem Zähnefletschen verzogen waren.

„Pass auf, was du zu meinem Gefährten sagst, Doc“, befahl Baron rau. „Dafür gibt es keinen Grund.“

„Gefährte?“

Conchlin konzentrierte sich wieder auf den Arzt.

Cosmos Kiefer klappte auf. Seine blaugrünen Augen waren groß in seinem schmalen Gesicht. Er hob sogar seine schwarzen Flügel von seinen Schultern, was seine Überraschung verriet.

„Das ist richtig“, fuhr Baron fort.

Als Conchlin wieder zu Baron zurückblickte, fühlte er sich, als würde er sich ein Ping-Pong-Match ansehen. Er musste dem ein Ende setzen und drückte die Hand seines Gefährten, der ihn immer noch hielt. „Ruhig, Baron“, beschwichtigte er und rieb mit einer Hand über Barons Arm. „Cosmo hat nichts Böses gemeint. Er hat nur geneckt.“

Baron wandte seinen Blick zu Conchlin. Seine tiefbraunen Augen leuchteten fast vor Gereiztheit. Er ließ Conchlins Handgelenk los, griff hinüber und legte seine große Hand stattdessen um Conchlins Hals.

„Niemand sollte so mit dir reden, mein kleiner Gargoyle“, stellte Baron mit leiser Stimme fest. Sein Gesichtsausdruck wurde anerkennend und Baron rieb mit dem Daumen über Conchlins Kiefer. Seine Miene entspannte sich noch weiter, und er summte. „Deine Haut fühlt sich so anders an als … alles, was ich jemals zuvor gefühlt habe.“

„Ist das gut?“

Selbst als Conchlin die Frage flüsterte, erhitzte sich sein Blut, und er war von der Aufmerksamkeit begeistert. Es schien, dass Baron mochte, wie seine Haut sich anfühlte. Conchlin gefiel es definitiv, wie die schwieligen Fingerspitzen seines Wandlers über seinen markanten Kieferknochen glitten.

„Ja.“ Barons Gesichtsausdruck wurde noch entspannter. Seine Finger erforschten weiter und glitten um Conchlins Hals, um an seinem Schlüsselbein entlang zu streichen. „Ich werde dich beißen und beanspruchen.“

Ein Zittern lief durch Conchlin, während sein Schwanz schmerzhaft in seinem Lendenschurz pochte. „J-ja, bitte.“

„Okay, Leute. Tut mir leid, ein Spaßverderber zu sein, aber das muss warten. Du bist nicht in der Verfassung, auch nur einen Paarungsbiss durchzuführen.“

Cosmos Stimme brach den Zauber und Baron blinzelte. Der Wandler schluckte schwer, sein Adamsapfel hüpfte sichtlich. Er stieß einen Atemzug aus und lächelte Conchlin an, als er seine Schulter drückte und ihn dann losließ.

„Wow, dieser Paarungsdrang ist ganz schön heftig.“ Baron räusperte sich und ließ seinen Arm zurück auf die Matratze sinken. Seine Nasenflügel bebten, und sein Blick fiel auf Conchlins Schritt. „Scheiße, hübscher Gargoyle. Es tut mir leid, dass ich dich in einen solchen Zustand versetzt habe und nichts dagegen tun kann.“ Seine Hüften bewegten sich auf der Matratze, und ein Zischen entkam ihm. „Wobei ich nicht in einem viel besseren Zustand bin.“

Cosmo grummelte etwas vor sich hin, aber Conchlin war zu abgelenkt, um es zu verstehen. Mit dem Geruch der Erregung seines Gefährten, der die Luft durchdrang, und dem Schmerz in seinem Schaft fiel es ihm schwer, sich zu konzentrieren. In seinem ganzen, jahrhundertelangen Leben hatte er noch nie so dringend Erleichterung gebraucht.

„Conchlin, ich nehme an, dass du immer noch derjenige sein willst, der Barons Salbe aufträgt, besonders jetzt, wo du entdeckt hast, dass er dein Gefährte ist.“ Cosmo berührte Conchlins Schulter, was ihm half, sich zu konzentrieren. „Willst du für ein paar Sekunden aus dem Raum treten, um dich zu beruhigen?“

Auf keinen Fall würde Conchlin seinen erregten Gefährten mit einem anderen Mann alleinlassen, auch nicht mit einem verpaarten. Er erhob sich von seinem Platz und trat zurück. „Nein, nur …“

Er ging zum Sideboard und bemühte sich, seine pochende Erektion zu ignorieren. Nicht, dass er etwas dagegen tun könnte. Er schnappte sich die Tasse Tee, schluckte ihn herunter und ignorierte den bitteren Geschmack. Normalerweise fügte er einen Klecks Honig zu seinem Earl Grey-Tee hinzu.

Conchlin wandte seine Aufmerksamkeit wieder Baron zu und bot erneut die Getränke an. „Etwas zu trinken.“ Er räusperte sich, als er sah, dass der hungrige Blick seines Gefährten auf seinem Schritt haftete. Als Baron seinem Blick begegnete, änderte sich sein Gesichtsausdruck nicht, was Conchlin sicher zu schätzen wusste. „Möchtest du etwas trinken?“, fragte er noch einmal.

Baron räusperte sich. „Ja. Ich werde doch den Kaffee nehmen.“ Dann verdrehte er die Augen. „Muss ich den auch durch einen Strohhalm trinken?“

Conchlin nickte und schenkte Baron ein mitfühlendes Lächeln. „Ja, tut mir leid.“ Er wurde heiterer, als er das Getränk nahm und zurück zum Bett ging. „Zumindest wird es dich ablenken. Und die Schmerzen, die durch das Auftragen der Salbe verursacht werden, könnten deine Erregung lindern.“

Allein die Vorstellung, seinem Gefährten Schmerzen zuzufügen, machte Conchlins eigener Erektion zu schaffen und bescherte ihr ein rasches Ende.

Kapitel 3

Barons Gedanken rasten und sein Körper pochte …und das nicht von den Schmerzen in seinem Rücken. Er konnte kaum zwei Gedanken aneinander reihen, und als Conchlin ihm die Tasse Kaffee mit dem Strohhalm reichte, nahm er sie dankbar entgegen. Er trank einen Schluck und summte überrascht.

„Guter Kaffee, so hörte ich“, murmelte Conchlin und seine grünen Augen funkelten. „Unser Küchenchef Roman hält nichts von billig.“ Lachend zwinkerte er und fügte hinzu: „Die Kaffeetrinker unseres Schwarms lieben es.“

Baron nickte einmal und lächelte. „Vielen Dank.“

Verdammt, mein Gefährte hat ein ganz schönes Mundwerk. Conchlin ist ein Plappermaul. Ist er immer so? Oder nur, weil er nervös ist? Aufgeregt?

Das Murmeln von Stimmen riss Baron aus seinen Gedanken. Er hörte, wie Cosmo die richtige Technik erklärte, um die Creme gut zu verteilen und gleichzeitig die Schmerzen zu minimieren. Baron erkannte, dass er fast sofort den Unterschied zwischen den Händen des Arztes und denen seines Gefährten erkennen konnte. Es war mehr aufgrund der Tatsache, dass Conchlins Berührung ein besonderes Prickeln in seinem Blut auslöste, als von den Unterschieden bei Druck und wie sie ihre Finger über seine Haut bewegten. Er wollte sich in die streichelnde Berührung des kleinen Gargoyles schmiegen, anstatt sich davor zurückzuziehen.

Baron konzentrierte sich auf sein Getränk und darauf, seinen Körper zu kontrollieren. Das bittere Gebräu war einer des besten Kaffees, die er je zu sich genommen hatte, … was die gelegentlichen Besuche in Coffee-Shops, die er sich gegönnt hatte, einschloss. Er würde Conchlin fragen müssen, welche Sorte er ihm gebracht hatte.

Zu Barons Erleichterung waren Cosmo und Conchlin endlich fertig. Er hatte gerade erst einen Moment zuvor seinen Kaffee getrunken und hatte erneut mit seinem Wunsch gekämpft, sich in die Berührung seines Gefährten zu schmiegen. Wenn er das getan hätte, wäre es damit geendet, dass Baron sich sofort an der Matratze unter sich gerieben hätte.

Bei den Göttern, mein Schwanz tut weh. Wenn es mir nur gut genug ginge, um meinen Gefährten zu packen und ihn unter mich zu schieben. Wir könnten uns bis zum Höhepunkt aneinander reiben und –

„Conchlin, du musst für einen Moment mit mir nach draußen gehen.“

„Was? Warum?“

„Um mit dir über Barons Verletzungen und sein Wohlbefinden zu sprechen.“

Als er hörte, wie Cosmo und Conchlin sich austauschten, riss Baron sich aus seinen verwirrten Gedanken. Er öffnete die Augenlider, die er geschlossen hatte, ohne sich erinnern zu können, und sah zu, wie der Arzt die Schulter seines kleinen orangefarbenen Gargoyles ergriff und ihn zur Tür führte. Baron knurrte gereizt und packte die Kaffeetasse so fest, dass er sie knirschen hörte.

„Dann solltet ihr wahrscheinlich in meiner Hörweite darüber sprechen“, sagte Baron. Seine Worte waren eine Forderung. Als Cosmo innehielt und ihn über die Schulter ansah, starrte Baron ihn wütend an. „Schließlich ist es mein Wohlbefinden, das du mit meinem Gefährten besprechen willst.“

Cosmos blasse Augen verengten sich in seinem blaumelierten Gesicht. „Also gut.“ Er drehte sich um und veranlasste Conchlin mit seinem Griff, dasselbe tun.

Baron hasste es, dass er nicht die Kraft hatte, sich zu erheben und Conchlin von dem anderen Mann wegzuzerren. Niemand außer ihm sollte den kleinen Gargoyle so anfassen. Er würde ihn gegen die nächste Wand drücken und – seine Eier prickelten nur von seinen Gedanken und rissen ihn aus ihnen heraus.

„Deshalb wollte ich allein mit Conchlin sprechen, Baron“, sagte Cosmo trocken und wusste offenbar genau, wohin Barons Gedanken geirrt waren. „Du nimmst immer noch Medikamente. Du hast Probleme, dich selbst zu kontrollieren.“ Die Stirnkämme des blauen Arztes zogen sich zusammen, und sein Ausdruck verriet seine Sorge. „Ich habe einen Gefährten. Ich weiß, wie stark der Drang ist, ihn zu berühren, zu fühlen, zu ficken und zu halten. Wenn ich darauf vertrauen könnte, dass du dich unter Kontrolle halten kannst, würde ich aus ärztlicher Sicht das Okay geben, solange es langsam und locker geschieht, solange du deinen Rücken nicht belastest und Conchlin die ganze Arbeit machen lässt.“

Cosmo schüttelte langsam den Kopf. „Ich glaube nicht, dass ich darauf vertrauen kann, dass du das tust.“

Baron holte langsam und tief Luft. Er tat sein Bestes, den verlockenden Duft seines Gefährten zu ignorieren und dachte über Cosmos Worte nach … objektiv. So sehr er es auch hasste, es zuzugeben, der blaue Gargoyle hatte recht. Er fühlte sich definitiv, als würde er die Kontrolle verlieren.

Baron biss die Zähne zusammen und entschied sich für eine Vorgehensweise. „Ich bin ein Wandler, Cosmo“, begann er langsam und bemühte sich sehr, seine Stimme ruhig zu halten. Er konnte nicht verlangen, was er wollte. Baron war kein Vollstrecker mehr in seiner Herde … und er wollte es auch nicht sein. „Ich habe noch nie Medikamente genommen.“

Das war in der Vergangenheit noch nicht einmal eine Option gewesen. Schmerzmittel für Wandler? Gab es in seiner alten Herde nicht.

Nur, dass ich nicht mehr dort bin. Laut Lachlan wurde sie aufgelöst.

Baron wünschte wirklich, der Katzenwandler hätte ihm mehr erklärt, bevor er den Schwarm verlassen musste, aber er konnte nicht behaupten, dass er sich an alles erinnert hätte, wenn es so gewesen wäre. Hölle, vielleicht hatte Lachlan ja ganz genau erklärt, was mit seiner Herde geschehen war, und Baron konnte sich einfach nicht daran erinnern.

Baron erkannte, dass seine Gedanken wieder davondrifteten und bemühte sich, sich zu konzentrieren. „Was auch immer du mir an Schmerzmitteln gibst, hör auf damit“, befahl er energisch. Er konzentrierte sich auf Cosmo und brauchte eine Sekunde, um seinen Gesichtsausdruck zu lesen. Der Gargoyle schien drauf und dran zu sein, sich zu weigern. Baron zwang sich auf die Seite und hielt seine rechte Hand hoch, um beide Männer aufzuhalten, als sie gleichzeitig vorwärts sprangen. „Halt. Bitte. Halt.“

Cosmo warf einen Blick auf Baron und suchte offensichtlich nach Anzeichen von Unbehagen. Conchlin war etwas schwieriger zu lesen. Er scheint besorgt zu sein. Baron gefiel das.

Baron schob seinen linken Arm direkt vor sich und legte seinen Kopf auf seinen Bizeps. Gleichzeitig beugte er sein rechtes Knie, hob es an und verdeckte seine Leistengegend. Nur weil er ein Wandler war, hieß das nicht, dass er seine Erektion vor allen präsentieren wollte.

Vielleicht, wenn, nein, definitiv, wenn ich mit Conchlin allein wäre. Ich würde ihn bitten, meinen Schwanz zu lutschen – Scheiße! Konzentrier dich!

Baron holte tief Luft, während er ein paar Mal blinzelte. Er starrte Cosmo an, der seine Stirnkämme gesenkt und seine Augen verengt hatte, und wahrscheinlich herauszufinden versuchte, ob er eingreifen musste, und begegnete dem Blick des Arztes. Er nutzte die Position, um deutlicher zu vermitteln, wie ernst es ihm war, als er fortfuhr.

„Ich meine es wirklich so“, befahl Baron erneut. „Keine Schmerzmittel mehr. Ich habe schon viel schlimmere Schmerzen gehabt als verheilende Schnittwunden. Vertrau mir.“ Er stieß einen Atemzug aus, als er daran dachte, wie oft er sich von Knochenbrüchen erholt hatte. „Ich möchte wieder klar bei Verstand sein.“ Als er Cosmos Blick erneut traf – er war sich nicht sicher, wann er auf das Bild an der Wand gewandert war –, fügte er hinzu: „Ich kann mich nicht mit meinem Gefährten verbinden …“ Er richtete seinen Blick auf Conchlin. „Mit dir, Conchlin, wenn wir einander nicht kennenlernen können. Das können wir nicht tun, wenn ich mich die meiste Zeit über nicht konzentrieren kann.“

Cosmo nickte. „In Ordnung, aber wenn der Schmerz zu schlimm wird, müssen wir es wissen.“ Er ging auf Baron zu und befahl: „Jetzt leg dich wieder flach hin. Ich werde deinen Rücken überprüfen, um zu sehen, ob du irgendwelche Nähte aufgerissen hast.“

Baron tat, was ihm gesagt worden war, und murmelte: „Wenn ich etwas anderes als Hühnerbrühe bekommen würde, könnte ich schneller heilen.“

Cosmo schnaubte und beugte sich über die Seite des Bettes. „Du bist seit Tagen immer wieder ohne Bewusstsein, Baron. Wir konnten nicht viel mit dir reden.“ Cosmo trat einen Schritt zurück, damit er Barons Blick begegnen konnte. „Dein Rücken sieht gut aus. Also, was essen Pferdewandler bevorzugt, während sie heilen?“

Baron betrachtete den amüsierten Gesichtsausdruck des blauen Gargoyles. Er ignorierte das Frotzeln des Mannes und konzentrierte sich auf Conchlin. „Als ich mir das Bein gebrochen hatte, mochte ich Rindfleischeintopf, Fisch, reichhaltige Cremesuppen und Puten-Sandwiches am meisten.“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752132311
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Februar)
Schlagworte
gestaltwandler wandler romance fantasy gay gargoyle Roman Abenteuer Fantasy Romance Liebesroman Liebe

Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
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Titel: Trost für seinen unruhigen Hengst