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Eine ausgefuchste Enthüllung

von Charlie Richards (Autor:in)
105 Seiten
Reihe: Kontras Menagerie, Band 23

Zusammenfassung

Unterwegs: Nachdem ein junger Mann vor Entführern gerettet wurde, muss er lernen, aufgeschlossen zu sein, um seine Zukunft annehmen zu können. Deter McNellis hätte nie gedacht, dass er ein Opfer sein würde – er macht eine Entführung, Vergewaltigung und die Drohung, als Sexsklave verkauft zu werden, durch. Seine Rettung ist erst der Beginn der Heilung. Er ist gezwungen, die Erfahrung in seinen Träumen immer wieder zu erleben und mit den Behörden darüber zu sprechen. Zu Deters Überraschung fühlt er sich von einem der Deputys angezogen, die bei den Ermittlungen helfen – Marrakesh Anderson. Der möchte von ihm Mac genannt werden und sendet auch eindeutige Signale, dass er Interesse an Deter hat. Deter findet Macs ungeschickte Versuche, ihn zu umwerben, ziemlich süß und kämpft darum, seine Ängste zu überwinden, damit er Zeit mit dem gutaussehenden Mann verbringen kann. Das Auftauchen der Kaufinteressenten lässt Deter befürchten, dass er sich niemals sicher fühlen wird. Um das Ganze noch schlimmer zu machen, entdeckt Deter, dass Mac etwas versteckt … etwas Lebensveränderndes. Kann Deter genug Mut aufbringen, einer Zukunft voller Veränderungen offen entgegenzusehen, oder werden ihn seine Ängste zum Davonlaufen bringen? Hinweis: Dieses Buch enthält Hinweise auf Missbrauch / Vergewaltigung in der Vergangenheit. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Kontras Menagerie ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 24.000 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1

Deter McNellis saß auf dem Bett. Er hatte seinen Rücken an das Kopfteil gedrückt, seine Knie an die Brust geschmiegt, und sein übergroßes Sweatshirt über seine angewinkelten gezogen. Mit den Armen um die Schienbeine geschlungen, hielt er sich selbst.

Er vermisste Louis’ Arme um seinen Körper, aber sein neuer Freund, der ebenfalls entführt worden war, machte gerade seine Aussage. Deter sollte seine eigene Version der Ereignisse bekanntgeben, aber der Deputy war noch nicht erschienen. Er wünschte, der Kerl würde sich beeilen, damit er es hinter sich bringen konnte.

Gerade als Deter versuchte zu entscheiden, ob er aufstehen und seinen Kopf durch die Tür des Motelzimmers stecken sollte, hörte er, wie sich der Türknauf drehte. Er starrte auf die Tür und kämpfte gegen die Angst an, die ihn durchdrang. Nervöser Schweiß brach auf seinen Schläfen aus, und ein Zittern lief ihm über den Rücken.

Deter spürte, wie sein ganzer Körper zusammensackte und ihn Erleichterung erfüllte, als Rueben und sein breites, freundliches Lächeln auftauchten. Sein grünäugiger Blick suchte den Raum ab. Als Rueben Deter auf dem Bett erblickte, kam der eins neunzig große Rotschopf in seine Richtung.

„Hey, kleiner Mann“, grüßte Rueben. „Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, um hierher zu kommen. Ich war noch mit einem anderen Projekt beschäftigt.“ Als er die letzten paar Worte sagte, funkelten seine grünen Augen, und er zwinkerte lasziv. „Du weißt ja, wie das ist.“

Auch wenn Deter eigentlich nicht wusste, wie es war, nickte er trotzdem. Er wusste, dass Ruebens Projekt eine andere Art war, Sex haben zu sagen. Rueben hatte wahrscheinlich gerade seinen Lover und Partner Lamar gefickt.

Das Paar schien oberflächlich gesehen sehr gegensätzlich zu sein. Während Rueben direkt, offen und forsch war, war Lamar verklemmt und korrekt. Rueben war entspannt und trug oft ausgebleichte oder ausgefranste, figurbetonte Jeans sowie T-Shirts und Muskelshirts, während Lamar immer Designerjeans und schicke Poloshirts oder Button-Down-Hemden zu tragen schien.

Man musste sie jedoch nur zusammen sehen, um zu wissen, dass sie sehr verliebt waren. Ihre Blicke wanderten zueinander, wann immer der andere den Raum betrat. Ihre Gesichtsausdrücke wurden sanfter und ein Glühen erschien in ihren Augen. Jedes Mal, wenn sie nahe genug beieinander waren, berührten sie einander in irgendeiner Weise, auch wenn nur einer der Männer seine Hand auf die Schulter des anderen legte.

Es war süß und ließ Deters Herz vor Sehnsucht schmerzen.

Wenn ich das gefunden hätte, wäre ich an jenem Abend nicht in diesem Club gewesen. Ich hätte dieses Getränk nicht angenommen. Ich wäre nicht –

„Hey, Deter“, brummte Rueben und berührte leicht Deters Schulter. „Habe ich etwas Falsches gesagt? Kannst du mich ansehen?“

Deter blinzelte und blinzelte dann erneut. Seine Augen fühlten sich unangenehm trocken an und dunkle Flecken trübten seine Sicht. Er saugte dringend benötigte Luft in seine Lunge und bemerkte, dass er dagesessen und ins Leere gestarrt hatte, nicht einmal atmend, in Gedanken versunken.

Deter schüttelte den Kopf und blinzelte noch ein paar Mal, um Feuchtigkeit in seine Augen zu bekommen, dann konzentrierte er sich auf Rueben. Er sah den besorgten Ausdruck des Mannes und schenkte ihm ein wahrscheinlich schwaches Lächeln an. Deter räusperte sich und kämpfte gegen eine Verlegenheitsröte.

„Entschuldigung“, flüsterte Deter. „Ich habe mich in meinen Gedanken verloren.“

Rueben drückte erneut Deters Schulter, wich dann zurück und ließ sich am Fußende des Bettes nieder. „Du musst dich nicht entschuldigen, Deter. Überhaupt nicht.“ Er legte sein linkes Bein auf das Bett und drehte sich zu ihm um. Ein warmes Lächeln war immer noch auf seinen Gesichtszügen. „Solange es dir gut geht.“

„Es wird“, antwortete Deter, da er den Mann nicht wirklich anlügen wollte.

Das Geräusch eines Räusperns ließ Deter an Rueben vorbeischauen. Er entdeckte einen dunkelhaarigen Mann in Polizeiuniform, der direkt vor der Tür stand. Deter betrachtete den Gesichtsausdruck des Mannes, seine goldbraunen Augen, den schlanken, muskulösen Körperbau, und hätte beinahe seine Zunge verschluckt.

Erst letzten Monat hätte er sich sofort auf den Kerl gestürzt.

Auch so lief Deter das Wasser im Mund zusammen, als Erregung ihn von innen nach außen erhitzte. Der Mann füllte seine Uniform auf die bestmögliche Art und Weise aus, schlank und muskulös, ohne zu viel Masse. Muskeln waren großartig, aber Deter hatte sich schon immer von Männern angezogen gefühlt, die einen Hauch ruhiger Kraft ausstrahlten, … ähnlich dem Polizisten, der gerade Zeuge seines Ausflippens geworden war.

Fantastisch.

„Das ist Deputy Anderson“, sagte Rueben und stellte ihn vor. „Er ist hier, um deine Aussage aufzunehmen.“

Oh, noch besser.

Deter nickte langsam. „Natürlich.“ Er leckte sich die Lippen und zwang sich, seinen Griff um seine Waden zu lockern. Er senkte die Knie und zog die Beine halb unter seinen Hintern. „W-wollen Sie sich setzen?“

Nachdem er zum am nächsten stehenden Stuhl gedeutet hatte – einem stabilen, gepolsterten Stuhl, der in die Nähe des Bettes gezogen worden war, um einen besseren Blickwinkel auf den an der gegenüberliegenden Wand befestigten Fernseher zu erhalten –, griff Deter nach einem Kissen und legte es auf seinen Schoß. Er wusste, dass er seinem Wunsch nachgab, sich hinter einem Schild zu verstecken, sogar einem eingebildeten, aber er konnte nichts dagegen tun. Es hielt ihn auch davon ab, nervös an seiner Kleidung zu zupfen.

„Danke“, antwortete der Cop. Seine Stimme war ein beruhigender Tenor. Er ging zu dem angegebenen Stuhl und zog ihn ein Stück näher an das Bett heran. Sobald er sich darauf niedergelassen hatte, lächelte er Deter an und streckte seine Hand aus. „Wie Rueben schon gesagt hat, ich bin Deputy Anderson. Marrakesch Anderson.“

Als Deter seine Hand ausstreckte und die langen, starken Finger des Deputys berührte, brach ein Kribbeln auf seiner Handfläche aus. Deputy Marrakesch hielt Deters Blick, als seine Nasenflügel ein wenig flatterten. Der Cop schnappte leise nach Luft, während er Deters Hand leicht drückte.

„Bitte, nennen Sie mich Mac“, bot Marrakesch leise an, seine Stimme wurde ein wenig rau. „Wenn Sie sich damit wohler fühlen würden.“

Deters Knie wären eingeknickt, wenn er nicht schon gesessen hätte. Er sah den Funken von Interesse im Blick des Mannes, die Hitze der Erregung, die die hellbraunen Augen honiggold färbte. Sein eigenes Herz fühlte sich an, als würde es in seiner Brust stocken, als sein Körper auf diesen einzigen Blick reagierte.

„Das würde mir gefallen“, flüsterte Deter. „Danke.“

Rueben war an der Reihe, sich zu räuspern.

Marrakesch, Mac, ließ Deters Hand los, aber die Wärme blieb in seinen Augen.

Deter spürte, wie sich seine Wangen erhitzten, als er seine Hand wieder auf das Kissen legte. Er warf Rueben einen Seitenblick zu. Von Neugier abgesehen, konnte er den Ausdruck auf dem in der Regel offenen Gesicht des Mannes nicht beschreiben.

„Fangen Sie an, mit was auch immer Sie möchten, Deter“, forderte Mac ihn auf und lenkte Deters Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er hatte ein Notizbuch in der einen und einen Stift in der anderen Hand. „Ist es okay, wenn ich Sie Deter nenne? Oder bevorzugen Sie Mister McNellis?“

Deter schüttelte schnell den Kopf und spürte, wie sich seine Augen weiteten. „Nein, bitte. Nennen Sie mich Deter.“ Er verzog das Gesicht. „Mister McNellis ist mein Vater, und … Ich will nicht an ihn denken.“

„Natürlich.“ Macs Lippen verzogen sich zu einem leichten, ermutigenden Lächeln. „Wenn es Ihnen recht ist, werde ich ein paar allgemeine Fragen stellen, um uns den Einstieg zu erleichtern. Wie alt sind Sie?“

Deter schätzte es, dass Mac ihn nicht dazu zwingen wollte, direkt mit der Geschichte loszulegen, und fühlte, wie er anfing, sich zu entspannen. „Ich bin zweiundzwanzig.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln, als er Macs hochgezogene Brauen sah. „Ich weiß. Ich sehe jünger aus. Das wird mir ständig gesagt.“

Mac nickte mit warmem Gesichtsausdruck. „Das tun Sie. Daran ist sicherlich nichts auszusetzen.“ Er schrieb in sein Notizbuch und fuhr fort: „Und wann ist Ihr Geburtsdatum?“

„Der vierzehnte Juli.“

Mac nickte erneut und warf einen Blick auf seinen Notizblock, als er das ebenfalls aufschrieb. „Erinnern Sie sich, in welchen Club Sie wann gegangen sind? Waren Sie alleine oder sind Sie mit Freunden gegangen?“

Jetzt geht es los.

Deter schluckte schwer. „Ich bin am Freitag, dem dreizehnten, in den Club gegangen.“ Er schnaubte. „Hätte es besser wissen sollen, oder?“

„Es ist nur ein Datum, wie jedes andere“, warf Rueben ein und rutschte näher, versuchte offenbar durch seine körperliche Gegenwart Unterstützung zu bieten.

Deter schätzte die Bewegung und zwang sich zu einem leichten Lächeln, als er in Ruebens Richtung sah. Er konzentrierte sich wieder auf das Kissen und enthüllte: „Ich bin alleine hingegangen. Mein Freund Toni konnte nicht kommen. Sein kleines Mädchen hatte Bauchschmerzen, deshalb hat er der Babysitterin abgesagt und ist bei ihr zu Hause geblieben.“

Zu dem Zeitpunkt war Deter super enttäuscht gewesen. Es war ein paar Wochen her, seit sie zusammen unterwegs gewesen waren, aber er hatte es verstanden. Tonis Tochter Anabelle stand an erster Stelle. Sie war ein süßes kleines Mädchen, besonders für eine Dreijährige.

Deter hatte ein paar Tage durchgemacht, während er mit mehreren anderen entführten Männern in dem schmutzigen Lagerraum saß, in denen er Toni für alles verantwortlich machte. Wenn sein Freund mit ihm gegangen wäre, wäre nichts davon passiert. Darüber war er jedoch hinweggekommen.

Es war meine eigene Schuld, dass ich ein offenes Getränk von einem Fremden angenommen habe.

„Wie auch immer, ich habe mir an der Bar einen Drink geholt, einen Cosmopolitan, und habe ihn getrunken.“ Deter rieb mit den Fingerspitzen über die Seitennaht des Kissens und versuchte sich zu beruhigen. „Ich ging auf die Tanzfläche und tanzte. Für eine Weile war es mit niemandem im Besonderen.“ Er hob den Kopf und sah Mac an. „Waren Sie mal in so einem Club? Wissen Sie, was ich meine?“

Macs gebräunte Wangen nahmen tatsächlich einen leicht rosa Farbton an.

Deter wurde klar, was er den Mann gerade gefragt hatte. „Es tut mir leid. Ich habe es nicht so gemeint“, sagte er schnell, während seine eigenen Wangen sich erwärmten. „Ich meine nur, ähm, ein gewisses Maß an Zusammenstoßen und Berühren wird erwartet, sogar geschätzt, das ist alles.“

„Ich verstehe, was Sie meinten“, sagte Mac. Er räusperte sich und gab dann zu: „Und ja, ich war schon in einigen solchen Clubs, aber ich gebe zu, es ist … lange her.“

Da Deter wusste, dass er nicht einmal so viel erwarten konnte, öffnete er den Mund, um fortzufahren, und beeilte sich, die Verlegenheit zu vertreiben.

Zu Deters Überraschung streckte Mac die Hand aus und berührte sein Knie. Sein Lächeln schien unsicher, als er murmelte: „Ich bin nicht beleidigt, und ich kann sicher verstehen, dass man von Zeit zu Zeit Zuneigung braucht.“ Seine Stimme wurde ein wenig leiser und rau. „Vor allem, wenn man diesen besonderen Jemand noch nicht gefunden hat.“

Deters Herzfrequenz beschleunigte sich. Sein Mund wurde aus einem ganz anderen Grund trocken. Er glaubte zu verstehen, was Mac zu sagen versuchte, aber wie konnte er es glauben? Dann zog Mac seine Hand weg und hob seinen Stift auf, und der Moment war vorbei.

„Erinnern Sie sich daran, mit einer bestimmten Person getanzt zu haben?“, fragte Mac, nachdem er sich geräuspert hatte.

Deter kehrte zu seiner Geschichte zurück und nickte. „Ja. Er sagte, sein Name sei Greg.“ Er rieb das Kissen erneut, als er das Gesicht verzog. „Er war fast eins achtundachtzig groß, schlank und durchtrainiert, mit schwarzen Haaren und braunen Augen.“

Deter hob die Hand an den Hals und rieb die Sehnen dort. Er erinnerte sich an das Gefühl der Hände an seinem Hals, an die sanfte Berührung des Mannes. Seine dunklen Augen hatten in den Lichtern des Clubs gefunkelt, und sein Lächeln war freundlich und aufreizend gewesen.

Deter war fast augenblicklich hingerissen gewesen.

„Wir haben ungefähr fünfundvierzig Minuten zusammen getanzt.“ Deter schluckte schwer und spürte, wie sein Körper von Hitze durchdrungen wurde, als er sich daran erinnerte, was sie in dieser Zeit gemacht hatten. Deter war zu verlegen, um zuzugeben, dass er steinhart für den Kerl gewesen war. „Greg führte mich zu einem Tisch, um eine Pause zu machen, und bot mir dann an, Drinks für uns beide zu holen. Er hat mir einen Cosmo bestellt, ohne überhaupt zu fragen, was ich wollte.“

Deter starrte auf das Kissen. Da er seine nervösen Finger nicht stillhalten konnte, begann er an der Naht zu zupfen. „Ich habe mir nichts dabei gedacht. Das hätte ich aber sollen. Ich weiß es schließlich besser.“ Das tat Deter wirklich. Er hatte Geschichten gehört, über die Dummheit anderer Leute gespottet. „Ich habe den Drink in ein paar Schlucken getrunken und wir haben wieder angefangen zu tanzen. Danach erinnere ich mich nicht mehr an viel. Ich fühlte mich müde und beschwipst. Gregs Arm um meine Taille, als er mich zwischen Leuten entlangführte.“

Deter schüttelte den Kopf und zwang sich, seinen Blick zu heben und sich auf Mac zu konzentrieren. „Ich bin in einem kleinen, schmutzigen Raum mit Matratzen darin aufgewacht. Ich war alleine. Meine Schuhe und Socken waren mir weggenommen worden, ebenso wie mein Telefon, und die Tür war verschlossen.“ Deter hielt Macs Blick und war erleichtert, dass er in seinen honiggoldenen Augen keine Kritik sah. „Als sich die Tür schließlich öffnete, waren es Greg und ein anderer Typ namens Bruiser. Bruiser nannte Greg Slim. Sie haben mich gewarnt, dass sie mich vergewaltigen würden, wenn ich versuchen sollte zu fliehen.“ Deter zögerte einen Moment, dann schaffte er es mit brennenden Wangen und kaltem Schweiß auf seiner Haut zu beenden: „Sie haben diese Drohung schließlich wahr gemacht, als wir zu viert waren und versuchten zu fliehen.“

Kapitel 2

Deputy Marrakesch Anderson, Mac für seine Freunde, schaffte es geradeso, den Stift in seiner Hand nicht zu zerbrechen. Wut schoss durch ihn und brachte seine Ohren zum Klingeln. Er schätzte die Tatsache, dass Deter für einen Moment aufgehört hatte zu reden – der kleine Mensch versuchte offensichtlich, sich selbst in den Griff zu bekommen –, da Mac sowieso nichts von dem verstehen konnte, was Deter sagte.

Als Mac in das kleine Hotelzimmer gegangen war, um die Aussage von Deter McNellis aufzunehmen, war das Letzte, was er erwartet hatte, vom exquisiten Duft des Menschen überrascht zu werden. Der Duft von sauberer Seife und nach Kiefern duftenden Wachskerzen war der stärkste Geruch. Die unzähligen Wandler, die in den Raum hinein- und wieder herausgegangen waren, waren immer noch in den Luftströmungen des klimatisierten Raums zu riechen.

Unter all dem war der leichte Duft von Deters männlichem Moschus gewesen. Heiße Erregung hatte Mac sofort überflutet. Sein Schwanz hatte sich versteift, und sein Herzschlag hatte sich beschleunigt, als sein Blut sich erwärmte.

Nachdem Mac seinen Blick über die kleine, zusammengekauerte Gestalt des Menschen wandern gelassen hatte, der auf dem Bett saß, hatte seine Erregung nachgelassen. Sie war durch das Bedürfnis ersetzt worden, sich um den Mann zu kümmern. Er wollte ihn in seine Arme nehmen, ihn dicht an sich drücken und ihm all seinen Schmerz und seine Angst nehmen.

Mac hatte gewusst, dass er das noch nicht tun konnte. Auch wenn er in seiner Seele wusste, dass Deter sein Gefährte war, seine andere Hälfte, war Deter ein Mensch. Der Mann wusste nichts über Wandler – zumindest nicht, dass einer der Wandler in der Gang es vermutete. Sie hatten das halbe Dutzend Menschen gerettet, die Entführer und Vergewaltiger aus dem Verkehr gezogen, die beabsichtigt hatten, die Menschen auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.

Seltsamerweise hatten die Kerle einen getarnten Feenprinzen entführt, was ihre Machenschaften ans Licht gebracht hatte.

Das ist auch gut so. Wir können auf keinen Fall ein paar Feen gebrauchen, die in unserem Reich herumrennen. Einige von ihnen sind alles andere als diskret … trotz ihrer Gesetze.

Mac hatte bereits einige der Wandler in der Gang getroffen. Ein großer Grizzly-Wandler namens Kontra Belikov war der Alpha der Gruppe. Ein vernarbter Texas Longhorn Bullen-Wandler, Sam Abbot, war der Beta. Den Gerüchen der Jungs in der Gang nach würde Mac die Hälfte von ihnen als Vollstrecker einschätzen, aber die einzigen, die sich wirklich so zu verhalten schienen, waren ein verrückter Hyänenwandler, Payson, und ein Warzenschweinwandler, Mutegi. Sogar ein großer Löwenwandler und sein kleinerer Rotluchs-Gefährte, Grimes und Chip, beugten sich einem Bullen und einem Warzenschwein.

Auch wenn Mac die Gruppe seltsam fand, wäre er der Erste, der zugab, dass er seit mehr als zweihundert Jahren nicht mehr Teil eines Rudels gewesen war. Seine Art, die von Menschen Darwin-Fuchs genannt wurde, lebte angeblich in den gemäßigten Regenwaldzonen. Eine Gruppe von ihnen, die in den USA durch die Berge rannte, wäre etwas schwer zu erklären gewesen. Ihr Rudel hatte sich aufgelöst, obwohl er mit ein paar alten Freunden in Kontakt blieb.

Ich könnte die Hilfe dieser Freunde gebrauchen, um meinem Gefährten zu helfen.

Mit diesem Gedanken zwang sich Mac, seine Aufmerksamkeit wieder dorthin zu lenken, wo sie sein sollte. Er musste Deters Aussage zu Ende anhören. Danach musste er einen Weg finden, um ihm zu versichern, dass alles in Ordnung sein würde … dann musste er sicherstellen, dass es passierte.

Deters Zuneigung zu gewinnen muss auch irgendwie drin sein.

Mac konzentrierte sich auf Deter und entdeckte die Farbe in seinen Wangen. Er bemerkte, wie seine Brauen gerunzelt waren und wie er an seiner Unterlippe knabberte. Die Haare in Macs Nacken standen zu Berge, als er erkannte, dass seine eigene Unaufmerksamkeit diese Reaktion verursacht haben könnte.

Mac wollte sich plötzlich in seinen eigenen Arsch treten.

„Deter, Liebling“, murmelte Mac heiser. „Es war nicht deine Schuld.“ Als er sah, wie Deter seinen Blick auf ihn richtete, einen fragenden Ausdruck in seinen großen grünen Augen, und seine schönen Lippen mit dem ausgeprägten Amorbogen sich teilten, streckte er die Hand aus und berührte sein Knie. „Diese Männer waren Monster, die Männer jagten, die nur nach Spaß und Gesellschaft suchten. Sie haben Unrecht getan, und das Karma hat sie schnell bestraft, Gott sei Dank.“

Deter legte den Kopf schief und warf einen Blick von Macs Hand auf sein Gesicht. „Sie meinen, Sie haben kein Problem damit, dass Rueben und seine Freunde sie nicht vor Gericht gestellt haben?“

Mac drückte Deters Knie. Er musste grinsen, obwohl er dachte, dass es ein bisschen raubtierhaft aussah. „Oh, ihnen ist Gerechtigkeit widerfahren“, antwortete er mit einem Hauch von Knurren in seiner Stimme.

Er konnte die blutrünstige Reaktion seines Fuchses nicht unterdrücken. Dass die Entführer von Kontras Gang abgeschlachtet worden waren, gefiel ihm größtenteils. Der einzige Teil von ihm, der traurig darüber war, was geschehen war, bedauerte nur, dass er sein Verlangen, die Männer selbst in Stücke zu reißen, nicht befriedigen konnte.

„I-ich, n-na ja …“ Deter klappte den Mund zu.

Ein Zittern lief durch das Knie unter Macs Hand und erinnerte ihn daran, dass er Deter berührte. Er wusste, dass er seine Grenzen überschritten hatte, aber seine Hand von Deters Bein wegzureißen, erforderte sehr viel Selbstbeherrschung. Mac berührte seinen Gefährten gern.

Mac räusperte sich, als er seine Hand entfernte. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schenkte Deter ein ermutigendes Lächeln. „Ich entschuldige mich dafür, dass ich vom Thema abgelenkt habe.“

Mac wollte nicht wirklich von Deters Tortur hören, und er wollte seinen Gefährten sicherlich nicht zwingen, es noch einmal zu erleben, aber er hatte einen Job zu erledigen. Der örtliche Sheriff erwartete seinen Bericht. Mac hatte darum gebeten, den Fall zu übernehmen, weil Kontra Belikov sein Ruf vorauseilte, und er wusste, dass sie sich eine stichhaltige Geschichte ausdenken mussten, die keine Schwierigkeiten für die Gang verursachen würde.

„Wenn du soweit bist“, fuhr Mac fort und hob den Block auf, den er auf seinem Schoß liegen gelassen hatte, als er abgelenkt war. „Bringen wir das hier hinter uns und aus dem Weg, dann können wir zu angenehmeren Dingen übergehen, ja?“

Deter sah ihn immer noch verdattert an. Bei seinen Worten zuckten seine Lippen, und seine Gesichtszüge entspannten sich. „Angenehme Dinge?“ Er bewegte seine Finger auf dem Stoff des Kissens, das er hielt, und glättete ihn ein wenig. „Was für angenehme Dinge?“

Mac hatte nicht vorgehabt, Deter so schnell nach einem Date zu fragen, aber sein Gehirn-zu-Mund-Filter schien ausgefallen zu sein. „Wann war das letzte Mal, dass du Rollschuhlaufen gegangen bist?“ Es stellte sich schnell heraus, dass der schockiert aussehende Deter nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte, also brach Mac das Schweigen. „Ich weiß, dass es für mich wahrscheinlich sieben oder acht Jahre her ist. Etwa anderthalb Stunden südlich von hier gibt es eine Rollschuhbahn. Ich wette, ein Picknick und Rollschuhlaufen wären eine großartige Möglichkeit, einen schönen Tag zu verbringen.“

„Der Deputy hat vollkommen recht“, mischte sich Rueben ein und tätschelte Deters Knie. „Wir sollten alle mitkommen.“ Der große menschliche Mann warf Mac einen warnenden Blick zu, bevor er Deter schnell wieder angrinste. „Etwas frische Luft schnappen. Die weiten, offenen Flächen genießen. Es wird dir gut tun, kleiner Mann.“

Deter nickte langsam und schaute zwischen ihnen hin und her. „Richtig.“ Er murmelte das Wort ganz leise. „O-okay.“

Mac spürte, wie sein Fuchs sich in seinem Hinterkopf freute und grinste breit. Er tippte erwartungsvoll mit dem Stift auf sein Notizbuch, während er in Gedanken Pläne machte. Leider lenkte er damit auch die Aufmerksamkeit wieder auf seinen Job.

Deter drückte das Kissen fester an seinen Körper und räusperte sich. „Okay, also, ich sagte ja, dass ich in einem schmutzigen Zimmer aufwachte und erkannte, dass ich entführt worden war. Ich war der erste von vielen.“

Mac nickte sofort und murmelte eine Ermutigung. Deter zuzuhören, wie er seine Geschichte beendete, war verdammt schwierig. Sein Mensch sprach davon, nicht genug zu essen zu bekommen, unzureichende sanitäre Einrichtungen benutzen zu müssen und ständig bedroht zu werden.

Deter wiederholte, dass die Gruppe, nachdem vier Männer zusammen im Raum waren, gedacht hatte, sie wären zahlenmäßig genug, um zu fliehen. Es war schnell schief gegangen. Die Entführer waren stark und gemein und knockten einen Mann mit einem einzigen Schlag aus. Ein anderer Mann war gegen eine Wand geworfen worden, während Deter in Bruisers Fängen landete.

Der Typ war ein großer Mann und hielt ihn am Hals. Nachdem Slim die anderen drei in den Raum geschoben hatte, hatte Bruiser ihn festgehalten, während Slim sich auszog. Gerade als Deter seine Hose um die Knöchel gehabt hatte, war ein dritter Mann dazu gekommen – der Anführer Simon.

„Ich dachte, er würde dem vielleicht ein Ende setzen, weißt du? Da ich als Ware galt und all das, aber …“ Tränen bildeten sich in seinen Augen, und Deter blinzelte schnell, wehrte sich gegen sie. „Simon zuckte nur die Achseln und sagte, er wurde gewarnt. Dann sah er zu. Er hat sich sogar einen r-runter …“ Deter verstummte und biss sich auf die Unterlippe. Er holte tief Luft und beendete: „Hat keinen der anderen Typen d-dazwischengehen gelassen.“

Mac lief erneut Gefahr, seinen Stift zu zerbrechen. Er zwang seine verkrampften Finger loszulassen und legte dann das Schreibgerät beiseite. Er streckte die Hand aus und legte sie auf Deters Oberarm.

Deter zuckte zusammen, zog sich aber nicht zurück. Seine Augen waren groß und wirkten etwas wild. Er schaute zu Mac und seine Lippen teilten sich mit einem leisen Keuchen.

Mac kam der Gedanke, dass Deter ihn nicht wirklich sah. Er warf Rueben einen Blick zu und bemerkte, dass der große Mann im Zwiespalt mit sich zu sein schien. Der Mensch musste Macs Blick bemerkt haben, denn er rutschte sofort näher zu Deter und schlang seine großen, muskulösen Arme um ihn.

„Ganz ruhig, Deter“, brummte Rueben, seine tiefe Stimme sanft und beruhigend. „Atme ein paar Mal tief durch, kleiner Mann. Du bist hier bei mir und Mac in Sicherheit, und Louis wird bald zurück sein.“ Er rieb mit seiner großen Hand über Deters Arm.

Mac konnte Deter nicht so in den Armen eines anderen Mannes sehen, auch nicht eines verpaarten. Er musste seinen Mann auch berühren. Er legte seinen Notizblock beiseite, auf den Nachttisch zusammen mit dem Stift. Er beugte sich vorwärts, platzierte eine Hand auf die Bettdecke und schob sie unter Deters Oberschenkel. Seine rechte Hand legte er auf das Knie seines Gefährten und drückte und rieb in der Hoffnung, ihn so zu beruhigen.

In der Wandler-Welt würde die Berührung eines Gefährten oder eines hochrangigen Rudelmitglieds einen Wandler beruhigen. Er konnte nur hoffen, dass seine Berührung Deter etwas Ähnliches bieten würde. Er hoffte auch, dass der Mann, den er zu seinem machen wollte, sich bald daran gewöhnen und sogar nach seiner Berührung sehnen würde.

Mac sehnte sich bereits nach Deter, und er hatte noch nicht einmal seine Berührung gefühlt.

„Du bist in Sicherheit“, murmelte Mac und wiederholte Ruebens Worte. Er tat sein Bestes, um sein erhitztes Blut zu kontrollieren, als er über Deters dünnen Oberschenkel rieb. „Ich werde nicht mehr zulassen, dass dir etwas passiert.“

Das veranlasste Deter, ihn anzustarren, und Verwirrung ersetzte seine frühere Aufregung. Macs Worte erregten auch Ruebens Aufmerksamkeit. Die Brauen des großen Mannes waren gefurcht, und seine Augen waren verengt.

Man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass Mac etwas zu erklären haben würde. Kontras Rudelkameraden hatten nicht nur Deter, sondern auch die anderen sieben Männer, die sie gerettet hatten, unter ihre Fittiche genommen. Ein Mann war ein Fae, ein zweiter ein Skorpionwandler, aber es waren die sechs Menschen, die Mac und einige andere Deputys zu bewerten versuchten.

Zu Macs Erleichterung schenkte Deter ihm ein Lächeln, auch wenn es ein bisschen zittrig wirkte. „Danke.“ Er ließ das Kissen los, das er immer noch umklammerte, und bewegte seine Hand zu Macs, die über sein Knie und seinen Oberschenkel rieb. Nach einer Sekunde des Zögerns legte er seine Hand auf Macs und drückte sie. „Ich weiß, dass Sie nur nett zu sein versuchen und Ihren Job machen …“ Deter neigte sein Kinn und sah ihn durch seine Wimpern an. „Ich schätze aber den Gedanken.“

Mac schaffte es kaum, seine Antwort zurückzuhalten …, dass er nicht nur seinen Job machte. Stattdessen drückte er erneut Deters Bein und genoss Deters wunderschönes Lächeln.

Kapitel 3

Deter fand es recht einfach, den Rest seiner Aussage zu machen. Zu seiner vierköpfigen Gruppe kamen drei weitere hinzu. Zu diesem Zeitpunkt schöpften die meisten in der Gruppe wieder Hoffnung.

Der schlanke Elron hatte jede Menge Selbstvertrauen. Sein Glaube daran, dass er einen Weg finden würde, um zu entkommen, und die Bösen bekommen würden, was sie verdient hatten, strahlte geradezu von dem Mann mit den langen, blonden Haaren aus. Es war überraschend leicht gewesen, an Elron zu glauben und seinen Plänen zu folgen.

Selbst als Elron von ihren Entführern geschlagen worden war, hatte es seinen Willen nicht geschwächt. Nicht im Geringsten. Stattdessen schien es ihn zu stärken.

Deter ließ das kurze Gespräch aus, das die Jungs darüber geführt hatten, was sie zuerst tun würden, nachdem sie ihren Entführern entkommen waren. Selbst jetzt konnte Deter nicht glauben, dass er damit herausgeplatzt war, dass er jemanden finden wollte, mit dem er Sex haben konnte, jemanden seiner Wahl. Deter wollte, dass jemand Liebe mit ihm machte, aber er hatte nicht den Mut, dass dem gutaussehenden Deputy zu verraten … oder Rueben.

„Also, ähm, diese Krähe landete auf der Fensterbank und …“ Deter ließ seine Stimme verstummen, als er herauszufinden versuchte, wie er es erklären sollte.

Sogar in seinem Kopf klang es wie eine fantasievolle Erfindung. Elron bat den Vogel um Hilfe, und das Tier führte diese Gruppe von Bikern zu uns, um uns zu retten. Ja. Das würde wirklich toll klingen. Nur war es irgendwie genau, wie es passiert war. Deter verstand es nicht.

„Bitte, sprich weiter“, forderte Mac ihn auf. Für eine Sekunde hob er seinen Stift von seinem Block, und es schien, als würde er wieder die Hand ausstrecken und Deter berühren. Dann hielt er bei seiner Aktion inne und legte die Hand zurück auf sein Notizbuch. Mac lächelte ihn warm an. „Wenn du mir etwas anvertrauen musst, was nicht offiziell sein soll, können wir den Bericht daran anpassen.“

Hmm. Warum sollte Mac das anbieten?

Das war doch sicherlich kein normales Verhalten für einen Cop. Hielten die sich nicht immer strikt an die Fakten? Sein Bemühen, ihm entgegenzukommen, ließ Wärme in Deters Bauch aufkommen.

Deter konzentrierte sich wieder auf seine Geschichte. „Nun, es ist einfach seltsam.“ Er beschloss, die Fakten zu nennen. „Elron und einige der anderen Jungs wechselten sich mit Louis’ kleinem Handspiegel ab. Sie hielten ihn aus diesem Loch im Fenster und benutzten ihn, um das Licht einzufangen, in der Hoffnung, dass jemand in der Gegend herumwandern und es bemerken würde. Nun, es hat die Aufmerksamkeit einer Krähe auf sich gezogen.“ Er lächelte, als er sich erinnerte. „Matt flippte aus. So hat er diesen Kratzer auf seinem Arm bekommen.“

Deter rieb sich die Wade und kämpfte gegen den Drang an, den Rand der Schnittwunde zu berühren, die Bruiser in seinem Oberschenkel hinterlassen hatte, als er – nun, es war nicht nur sein Schwanz gewesen, den er benutzt hatte. Es war eine weitere Klinge beteiligt gewesen. Er hatte nicht stillhalten können, weil der Mann so brutal in ihn stieß und das Messer des Mannes hatte in seinen Oberschenkel geschnitten.

Bastard.

Er ist tot. Er kann mir nicht mehr wehtun.

Deter schüttelte den Kopf und verdrängte diese Gedanken.

„Am selben Nachmittag kamen Simon und seine Gruppe mit einem Lieferwagen an. Wir haben versucht, zu entkommen, aber da waren eine Menge Leute, die wir vorher noch nicht gesehen hatten.“ Deter umarmte sich, als er sich erinnerte, wie die Verzweiflung wieder eingesetzt hatte. „Sie haben uns gefesselt und auf die Ladefläche geworfen. Wir waren nicht weit gekommen, als der Lastwagen heftig zum Stehen kam. Ich habe gehört …“

Deter hielt inne und versuchte erneut, die Geräusche zu verstehen, die er außerhalb dieses Lastwagens gehört hatte. Die Schüsse und Schreie waren zu erwarten gewesen, aber die anderen Geräusche – Brüllen, Knurren, Heulen, Jammern und … Laute, die er nicht einmal einordnen konnte.

Deter beschloss, es auszulassen. „Als es wieder still wurde, hörte ich draußen Leute reden. Der Lastwagen wurde geöffnet und …“ Er schnaubte, unfähig sein Lächeln zurückzuhalten. „Die Krähe saß dort auf Doktor Raetz’ Arm. Sie ist zu Elron geflogen.“ Achselzuckend grinste er. „Vermutlich hat der Mann sie beeindruckt. Wie auch immer, wir wurden dem Arzt, dem Krankenpfleger und einigen anderen Leuten vorgestellt, einschließlich des Anführers der Biker-Gang, Kontra. Sie haben uns gerettet, uns hierher gebracht, uns medizinisch versorgt und … sie haben nicht einmal um eine Gegenleistung gebeten.“ Er sah Rueben an. „Warum macht ihr das?“

Rueben grinste ihn an. Irgendwann hatte der große Mann seinen Griff gelockert, sich ein wenig entfernt und seine Hand kameradschaftlich auf seine Schulter gelegt. Er drückte sie sanft.

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ISBN (ePUB)
9783752122091
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (November)
Schlagworte
gestaltwandler wandler romance fantasy gay Roman Abenteuer Fantasy Romance Liebesroman Liebe

Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
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Titel: Eine ausgefuchste Enthüllung