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Gleichgewicht Band 3

Gemeinsam

von Carsten Eid (Autor:in)
50 Seiten
Reihe: Gleichgewicht, Band 3

Zusammenfassung

Nach dem kurzen Sieg gegen den Engel Tasyael erwacht Tom als älterer Mann in einer Welt ohne Dämonen wieder. Er ist Polizist und jagt einem geistig Gestörten nach, der Rothaarige Frauen auf bestialische Weise ermordet. Ist das alles vielleicht nie geschehen, waren die Ereignisse alle nur ein Traum gewesen? Oder ist dieses Leben nur eine Einbildung eines sterben?

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Gleichgewicht

(Gemeinsam)

Carsten Eid

Copyright © 2021 Carsten Eid

Homburgerstr 2c

66482 Zweibrücken

carsteneid@gmail.com

Alle Rechte vorbehalten.

Prolog

„...Nachdem du dich Hals über Kopf in Tasyaels Schwert gestürzt hast, dachten wir alle das du tot bist. Selbst Desmond sah keinen Weg mehr dich zu retten. Wir hatten deine Beerdigung schon vorbereitet, als aus dem Nichts Desmonds Bruder auftauchte. Er sagte uns das der Dolch des Engels gar nicht in der Lage sei einen rechtschaffenden Menschen zu töten. Deine Eltern brachen auf der Stelle alle Vorbereitungen für deine Beerdigung ab. Daraufhin verschwand Desmond einige Zeit, er wollte herausfinden was passiert sein konnte. Zuvor brachte er dich hier in das Krankenhaus. Der Rat hatte in der Zwischenzeit schon Berufskiller auf uns angesetzt und uns alle als Ausgestoßene gebrandmarkt. Selbst auf Desmonds Kopf haben sie es abgesehen, was sie sicher nicht getan hätten, wenn sie wüssten wer er wirklich ist.“

Tom sah sie kurz verwundert an. Das Sprechen fiel ihm immer noch sichtlich schwer.

„Ich hatte einen seltsamen Traum! Ihr alle wart auch da, doch ihr kanntet mich nicht, ich kannte mich ja selbst nicht. Ich war alt und ein Polizist. Ich sollte eine Frau retten die dir zum verwechseln ähnlich sah. Bobby tauchte immer wieder in meinen Träumen auf. Er sagte immer ich soll durchhalten. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich dich sterbend und blutend in den Händen gehalten habe, erst als mein letzter Atemzug gekommen war tauchte auf einmal Desmond auf, schnippte mit den Fingern und ich wurde hier bei dir wach.“

Jennifer sah ihn mit einem tiefen Blick an, beugte sich zu ihm und küsste ihn ganz sanft. Als sie sich wieder zurück in ihren Stuhl fallen ließ konnte Tom sehen das ihre Augen mit Tränen gefüllt waren. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken, um auch gleich wieder das Wort zu ergreifen,

„Tom das alles war kein Traum. Du wurdest von einem Dämon mit einem Fluch belegt, aber ganz langsam wir fangen ganz von vorne an. Wenn du Fragen hast kannst du sie danach stellen.“

Er nickte, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Kapitel 1

Die alte Anglerhütte am Rande des kleinen Sees sah mit ihren zugenagelten Fenstern aus als sei schon Jahre niemand mehr hier gewesen. Keiner der Spaziergänger, die daran vorbeiliefen, hätten daran gedacht das darin eine ganze Gruppe von Menschen lebte. Im Inneren fand grade eine aufgeregte Unterhaltung statt.

„DEIN BRUDER IST DER MÄCHTIGSTE DÄMON! ER KANN MEINEN JUNGEN DOCH SICHER ZURÜCKBRINGEN!“

Schrie Toms Mutter Desmond an.

„Selbst wenn es so wäre und er könnte Tom zurückbringen, würde er es nicht tun. Luzifer ist nicht grade dafür bekannt sich in die Belange der Menschen einzumischen. Die Kirche nennt ihn zwar immer den Verführer, dennoch ist genau das Gegenteil der Fall. Er hält sich soweit von den Sterblichen fern wie er nur kann.“

Antwortete Desmond so ruhig er nur konnte. Auch für ihn war der Verlust von Tom nicht einfach, doch sie mussten sich jetzt darauf konzentrieren ihre Spuren so gut es möglich ist zu verwischen. Der Rat machte immer noch jagt auf sie. Er war sich sicher, dass sie im Augenblick nicht die geringste Chance hatten sich richtig zur Wehr zu setzen. Selbst Cassandra war ihm mit ihrer Kampfausbildung keine große Hilfe. Seit dem Vorfall in der Kirche vor zwei Tagen kam sie nur noch aus ihrem Zimmer, wenn sie etwas essen oder trinken musste. Die restliche Zeit verbrachte sie mit Büchern, die sich mit dem Leben nach dem Tod und dem Thema Wiedererweckung beschäftigten. Anders verhielt es sich mit Jennifer und Gerald. Immer wenn es ihnen möglich war arbeiteten sie an Jennifers Ausbildung, sortierten die Waffen oder stellten irgendwelche Talismane zum Schutz gegen alles Mögliche her was aus dem Himmel oder auch der Hölle einen Angriff auf sie planen könnte. So oft wie die letzten Tage hatte Desmond seine Bücher nie in Benutzung gesehen.

Flehend sah sie ihn an. Ihr Mann griff nach ihrer Hand und drückte sie leicht.

„Schatz es ist ok, Desmond hat sicher alles in seiner Macht stehende getan! So schwer es auch klingen mag wir müssen jetzt stark sein und zusammenhalten sonst hat auch ganz schnell unsere letzte Stunde geschlagen. Jetzt muss erst einmal jemand ins Krematorium und sich um das Ritual für Tom kümmern. Er ist gestorben wie ein Wächter dann steht ihm auch ein Begräbnis eines Wächters zu. Mir ist egal was der Rat dazu sagen würde das sind wir Tom einfach schuldig.“

Sie nickte nur, Gerald konnte nach all den Jahren, die er sie schon kannte an ihrem Gesicht ablesen, das sie ihm zustimmte, mit leiser zitternder Stimme antwortete sie ihm.

„Ich weiß! Normal ist das die Aufgabe des Ausbilders. Aber auch Wolfgang ist tot!“

Langsam sah sie zu Desmond.

„Du hast ihn in der kurzen Zeit begleitet und ihn so gut es dir möglich war in die richtige Richtung gelenkt. Würdest du das Ritual an Wolfgangs Stelle übernehmen?“

Sie machte eine kurze Pause, erst dann sprach sie weiter.

„Desmond ich möchte dich bitten unserem Sohn die Ehre teilwerden zu lassen die ihm zusteht. Würdest du dich heute Nacht um das Ritual kümmern und Tom den Übergang zu seinen Vorfahren erleichtern?“

Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken nickte er. Desmond war nun schon lange Zeit auf der Erde und hatte viele Menschen kommen und gehen sehen! Es war nie ein Problem für ihn gewesen, es lag einfach in der Natur der Menschen das sie eine sehr kurze Lebensspanne hatten. Und dennoch der Tot des Jungen machte ihn betroffen. Aus irgendeinem für ihn unerfindlichen Grund war die ganze Situation seltsam. Ihm war beim ersten Treffen mit Tom sofort aufgefallen das der Junge kein normaler Wächter war. Die Kräfte in ihm schienen selbst für Desmond nicht einschätzbar zu sein und doch reichte ein kleiner Engelsdolch aus um ihn zu Töten.

„Der Dolch!“

Flüsterte er.

„Was meinst du damit?“

Desmond gab keine Antwort. Er flüsterte weiter in einer Sprache, die weder Gerald noch seine Frau verstanden, weshalb Gerald aufstand und Desmond leicht an der Schulter berührte. Desmond zuckte zusammen und sah Gerald mit großen gelbleuchtenden Augen an! Dann redete er in Satzfetzen vor sich hin.

„Offenbarung, Dolch, das Buch finden, Nesalas“

„Du redest nur wirres Zeug Desmond was ist los rede mit uns!“

Erst jetzt blieb er stehen und sah zu Gerald,

„Ich möchte etwas überprüfen“

Mehr sagte er nicht, dann drehte er sich um und wühlte weiter in dem Stapel Bücher. Gerald beschloss ihn weitersuchen zu lassen und sich wieder um seine Frau zu kümmern die immer noch die Hände vor ihrem Gesicht hatte und weinte. Es dauerte einige Sekunden bis er das ersehnte Buch in Händen hielt, einige weitere bis er die richtige Seite hatte. Gerald konnte förmlich dabei zusehen wie sein Freund beim lesen immer unruhiger wurde. Desmond legte das Buch zur Seite. Ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen ging er zur Tür.

„Wo willst du hin? Was ist los Desmond?“

Doch es war zu spät. Desmond hatte die kleine Hütte verlassen. Die Neugier in Gerald stieg immer weiter in ihm auf, mit wenigen Schritten überbrückte er die Distanz zwischen sich und dem mysteriösen Buch. Auf dem Einband stand Nesalas Offenbarung. Die aufgeschlagene Seite war Kapitel Sechs. Er überflog die Seiten bis zu Vers Drei. Was er jetzt las ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Laut las er es vor um sich sicher zu sein was dastand.

„AUCH WENN ENGEL DIE KRIEGER GOTTES SIND SO KANN KEINE IHRER WAFFEN EIN MENSCHLICHES LEBEN NEHMEN“

Kapitel 2

Die Tür zum Krematorium stellte für Desmond keine große Herausforderung dar! Es dauerte keine zehn Sekunden bis er sich im Inneren des Gebäudes befand.

Dort angekommen folgte er den Schildern, die den Weg zu den Leichenhallen wiesen. Die Tür, die er suchte, trug die Aufschrift A-1. Im Gegensatz zu der Eingangstür war diese nicht verschlossen. Der Raum war leer bis auf einen einzigen Sarg, der auf einem Podest stand. Ein schneller Blick auf das Stück Papier, das am unteren Ende festgemacht wurde, verriet ihm das er richtig war.

Verstorbener: Tom Klein

Todesursache: Stichwunde

Bestattungsart: Einäschern

Desmond kniete sich auf die linke Seite des Sarges, holte ein Stück schwarze Kreide aus seiner Tasche, um damit seltsam wirkende Symbole auf den Boden zu zeichnen. Danach begann er einen Zauber zu sprechen.

Pakea Ni Su To Marok ut leti ki Sintana

Während er die Worte sprach, schrieb er Pakea in den Kreis.

Danach zog er sein Handy aus der Tasche. suchte im Telefon den Eintrag Luzifer! Ohne zu zögern drückte er auf das Symbol wählen, danach legte er schnell das Handy in den Kreis. Kaum das man durch den Lautsprecher des Handys das erste Klingeln vernahm stand auch schon sein Bruder neben dem Sarg, leider nicht in seinem Bannkreis!

„Dachtest du wirklich das ich in deine Falle tappe kleiner Bruder?“

Waren die ersten Worte die Luzifer an Desmond richtete.

„Sei nicht immer so arrogant Luzifer, du weist ja was die Menschen über Hochmut sagen!“

„Du hast mich doch sicher nicht hierher bestellt nur um mit mir über Sprichwörter der Menschen zu sprechen. Sag einfach was du jetzt schon wieder von mir willst und ich schau ob es sich für mich lohnt dir zu helfen.“

Desmond hasste es, wenn er seinen Bruder um etwas bitten musste, zu genau wusste er das er ihm nur helfen würde, wenn er irgendwelche Vorzüge für sich darin sehen konnte, weshalb er beschloss gleich mit der Tür ins Haus zu fallen.

„Du kannst dich doch noch sicher an Nesalas Offenbarung erinnern?“

Schon an Luzifers Gesichtsausdruck konnte er erkennen das sein Bruder genau wusste was er wollte. Auch die Antwort blieb er ihm nicht lange schuldig.

„Ich habe schon gar nicht mehr daran geglaubt, dass du von alleine auf die Lösung kommen würdest.“

„Du kannst mich mal. Weißt du jetzt was oder spielst du hier einfach nur den Klugscheißer.“

Desmond hoffte inständig das sein Bruder darauf anspringen würde, den wenn es etwas gab was Luzifer so gar nicht leiden konnte dann war es das ihm jemand widersprach oder noch schlimmer ihn für einen Idioten hielt.

„Wage es ja nicht so mit mir zu sprechen Desmond. Du magst vielleicht mein Bruder sein und ich kann dich nicht töten. Aber du weißt ich kann dir viel schlimmere Sachen antun als den Tod.“

Schnaubte Luzifer aufgebracht zurück.

„Hör auf mir zu drohen! Wenn du was weißt sag es mir, wenn nicht gehe dahin zurück wo du hergekommen bist. Deine Spielchen kannst du mit einem Menschen spielen aber nicht mit mir. Ich weiß wer du bist daran musst du mich nicht erinnern. Genauso gut weißt du wer ich bin. Also versuche erst gar nicht deine Taschenspielertricks bei mir.“

Jetzt hatte Desmond seinen Bruder da wo er ihn haben wollte, das konnte er an seinem Gesichtsausdruck sehen.

„Ich gebe dir was du willst Bruderherz, aber dafür will ich auch was von dir haben, wenn dir das Leben deiner sterblichen Freunde so wichtig ist.“

Es gefiel Desmond überhaupt nicht seinem Bruder etwas schuldig zu sein, für jeden anderen Menschen hätte er dankend abgelehnt und wäre weiter seiner Wege gezogen. Doch im Fall von Wolfgang und Tom sah die Sache wieder anders aus. Beide Menschen waren in der kurzen Zeit, in der er sie kannte, mehr seine Familie als jeder andere. Außerdem wusste er das etwas Großes auf sie zurollte und der Junge ein wichtiges Puzzlestück in dem ganzen durcheinander was zwischen Himmel und Hölle herrschte war.

„Was willst du von mir als Gegenleistung?“

„Ich will das du dich um einen Jungen kümmerst, ich möchte das er in Sicherheit ist.“

Jetzt war Desmond doch sehr irritiert. Luzifer machte sich Gedanken über jemand anderes als sich selbst? Das war auch ihm neu.

„Wie meinst du das? Ich soll auf einen Jungen aufpassen?“

„Genauso wie ich es dir gesagt habe! Nicht mehr und auch nicht weniger. Als Gegenleistung bekommst du von mir die fehlende Seite und weil ich so ein netter Bruder bin werde ich dir soweit es mir möglich ist helfend zur Seite stehen.“

Bei Desmond gingen alle Alarmglocken an. Dennoch stimmte er zu. Was hatte er auch sonst für eine Wahl, wenn er seinen beiden Freunden helfen wollte.

„Ok ich mache es aber wenn ich bemerke das du mich hintergehst werden wir beide uns wiedersehen, doch dann nicht als Brüder!“

„Jetzt wo wir zusammen arbeiten sollten wir aufhören uns zu drohen kleiner Bruder“

Dann griff er in die Innenseite seines Jacketts und holte die fehlende Seite die Desmond benötigte hervor und einen weiteren kleinen Zettel. Beides reichte er Desmond mit den Worten.

„Es wird dir aber nur bei deinem Schmiedefreund helfen. Für den Jungen musst du weitergehen als du es dir vorstellen kannst.“

Einen Wimpernschlag später war er verschwunden und Desmond war wieder allein in der Leichenhalle.

Kapitel 3

Das Zimmer in der alten Anglerhütte war nur in leichtes Licht getaucht. Cassandra saß im Schneidersitz auf dem kleinen Bett, sie war umringt von alten Büchern, die sie von Desmond hatte. Es musste in irgendeinem der alten Welzer doch einen Zauber oder etwas in der Art geben was ihren kleinen Bruder und Wolfgang zurück ins Leben bringen konnte.

Bei dem Gedanken an Wolfgang überkamen sie plötzlich fürchterliche Kopfschmerzen, dann hatte sie Bilder im Kopf wie ihr alter Mentor an ein Kreuz gefesselt war und von einer jungen Frau gefoltert wurde. So schnell dieser Tagtraum da war so schnell war er auch wieder vorbei. Es machte im Moment keinen Sinn für sie sich weitere Gedanken darum zu machen, sie musste eine Lösung finden das war sie Tom schuldig. Zumindest war sie mit ihrer Spurensuche nicht allein. In dem Zimmer was wohl früher die Küche war hatte sich auch Jennifer mit einem riesigen Stapel an Büchern niedergelassen.

Das Buch, das sie jetzt in Händen hielt, war in weiches Blaues Leder gebunden und trug den Namen.

DIE GRUNDREGELN DER WIEDERERWECKUNG.

Es war gefüllt mit Möglichkeiten einen verstorbenen wieder zurück ins Reich der Lebenden zu holen. Doch bei jeder Möglichkeit, die es gab stand ebenfalls der Hinweis das die Verstorbenen ohne jegliche Gefühle oder einen Sinn für das Leben zurück kommen werden. Genau das war es was sie ihrem Bruder nicht antun wollte. Sie wollte ihn so haben wie er war mit seinen strahlend blauen Augen und seiner Warmherzigkeit. Sie wollte keinen Zombie, der nur so aussah wie Tom.

Es klopfte kurz an der Tür. Für ein herein hatte sie keine Zeit. Die Tür schwang auf und Jennifer trat herein. Ihr Gesichtsausdruck verriet Cassandra das sie mehr oder weniger gute Nachrichten für sie hatte. Es war für sie immer noch ein seltsames Gefühl sich mit dem Gedanken anzufreunden das ihr kleiner Bruder eine Freundin hatte. Dennoch gefiel ihr der Gedanke und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, ist es in ihrer Familie gar nicht so ungewöhnlich das sich zwischen Jäger und Wächter eine Beziehung entwickelte. Bei ihr und Wolfgangs Sohn war es auch nicht anders gewesen. Sie liebte ihn von ganzem Herzen und sein Tod machte ihr immer noch sehr zu schaffen.

„Hast du was gefunden?“

Jennifer reagierte im ersten Moment nicht, sie ließ nur ihren Blick über das Chaos, das in diesem kleinen Zimmer herrschte, schweifen erst dann antwortete sie.

„Wie lange bist du schon hier in diesem Zimmer? Ich sage dir was ich weiß, wenn du erst einmal mit in die Küche kommst. Deine Eltern sind draußen und machen sich auch Sorgen. Desmond ist nach einem seltsamen Zwischenfall einfach gegangen. Wir werden eine Lösung finden und dann müssen wir ausgeruht sein. Ganz besonders du!“

Cassandra wollte wiedersprechen verzichtete aber darauf, die letzten Tage hatte sie bemerkt das es keine so gute Idee war Jennifer zu widersprechen. Das junge Mädchen wusste gut sich durchzusetzen und versuchte so gut sie konnte die Gruppe zusammenzuhalten.

„Ja ok, ich wollte sowieso mal rauskommen einen Kaffee trinken und mit Paps sprechen.“

Jennifer wusste das es gelogen war, lies es aber auf sich beruhen.

Im Nebenzimmer angekommen sah sich Cassandra instinktiv kurz um. Auf dem Sofa an der Wand lag ihre Mutter. Sie hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. Ihr Vater stand vor einem der Fenster, die zum See zeigten und starrte nach draußen, es war fast so als würde er auf etwas warten. Erst als der Kaffee den Jennifer aufgesetzt hatte seinen Duft im Raum verbreitete wandte er sich den Mädchen zu.

„Konntet ihr irgendetwas nützliches rausfinden?“

Jennifer nahm sich ein Buch vom Tisch, um es in Richtung von Gerald auf den Dresen zu legen. Er überflog kurz die Seiten, noch während er leise vor sich hin las wurden seine Augen immer größer. Mit der Seite fertig wandte er sich von Jennifer und Cassandra ab umso gleich mit großen Schritten auf seine Frau zuzulaufen. Noch während er das tat schrie er durch den Raum.

„Schatz komm zu dir! Du wirst es nicht glauben!“

Erschrocken setzte sich seine Frau auf. Mit großen Augen starrte sie ihn an.

„Kannst du dich noch an das Amulett der Hexen von Salomon erinnern?“

Seine Stimme klang aufgebracht und dennoch voller Hoffnung.

„Du redest von diesem Jäger, Aurelius hieß er, wenn ich mich noch recht erinnere?“

Verwirrung machte sich bei den beiden Mädchen breit. Jennifer warf sofort eine Frage in den Raum, ihre Stimme unterbrach die Aufregung, die sich in Gerald aufgestaut hatte.

„Hallo Leute wir sind auch noch hier! Wer ist Aurelius und was ist ein Jäger.“

Gerald sah zu seiner Frau, für Außenstehende machte es den Eindruck als würde er um ihre Erlaubnis bitten den beiden zu erzählen was er wusste, erst als sie ihm kurz zunickte wandte er sich Jennifer und Cassandra zu. Ohne weiter zu zögern fing er an zu erzählen.

„Vor gut zwei Jahrhunderten war ein Wächter mit dem Namen Aurelius vom Rat ausgesandt worden einen Dämon zu töten der ein kleines Dorf am Rhein in Angst und Schrecken versetzte. Bevor von euch gleich die Frage kommt ob damals Wächter und Hexen allein arbeiteten, nein das taten sie nicht. Aurelius Hexe wurde genau von diesem Dämon ein Jahr zuvor getötet. Die Regel besagt das wenn einer aus dem Team stirbt der andere nur noch kleinere Aufgaben erledigen durfte. Doch Aurelius hielt sich nicht daran und machte jagt auf alles was ihn nur annähernd auf die Spur des besagten Dämons führen würde. Aufträge des Rates ignorierte er, wenn sie ihn nicht weiterbrachten, aus diesem Grund gaben ihm einige den Beinamen Jäger. Weil er nichts mehr anderes tat als hinter diesem einen Dämon her zu jagen. Ihm war es mehr als recht das der Rat genau ihm die Infos gab, die noch fehlten, um diesen wie er es immer nannte Bastard aus der Hölle zu töten.

Er gewann den Kampf doch der Dämon hatte ihn mit seinem letzten Atemzug verflucht. Aurelius konnte nicht mehr sterben.“

Er machte eine kurze Pause und Cassandra nahm die Gelegenheit wahr, um eine Frage zu stellen.

„Was hat das alles mit unserer jetzigen Situation zu tun?

„Dazu wollte ich jetzt kommen. Aurelius war mal vor einigen Jahren auf der Suche nach genau diesem Medaillon, das du in dem Buch gefunden hast, Jennifer. Schon damals machte er Anschuldigungen das im Rat etwas vor sich ging, er sprach von Korruption und solchen Dingen. Weshalb ihn der Rat verbannte. Wolfgang hielt damals noch heimlich Kontakt zu ihm aber wie lange kann ich nicht genau sagen! Ich weis nur das er das Medaillon nie dem Rat übergeben hatte. Wenn wir jetzt herausfinden wo er es hin gebracht hatte könnten wir Tom und Wolfgang zurück ins Leben bringen. Ich weis nur nicht wo wir mit der Suche beginnen sollen.

„Können wir nicht irgendwie Kontakt zu ihm aufnehmen? Schließlich sind wir ja alle jetzt Gejagte des Rates, wie das alte Sprichwort schon sagte der Feind meines Feindes ist mein Freund!“

Wie von einer Tarantel gestochen begann Cassandras Mutter in ihrer Tasche herumzuwühlen, es dauerte auch nicht sehr lange bis sie fand was sie suchte und es auf den Tresen legte.

„Das ist Wolfgangs Geldbeutel“

Sie öffnete ihn und zog ein kleines Stück Papier heraus.

Darauf stand.

Solltest du einmal Hilfe brauchen erreicht du mich unter der folgenden Nummer 5551620168 Gruß dein uralter Freund A.

„Denkst du das A steht für Aurelius?“

Fragte Jennifer und ihre Stimme klang alles andere als überzeugt.

„Das kann ich dir nicht sagen aber was haben wir schon zu verlieren?“

Keiner antwortete, nur Cassandra reagierte. Sie gab die Nummer in ihr Telefon ein und hielt sich den Hörer an ihr Ohr.

Nach zwei Mal Klingeln nahm die Mobilbox ab. Ohne darüber nachzudenken sprach sie drauf los.

„Mein Name ist Cassandra Klein ich bin eine Freundin von Wolfgang. Er steckt in Schwierigkeiten wir bräuchten dringend ihre Hilfe, um ihn zu retten.“

Dann legte sie auf. Jetzt hieß es erst einmal abwarten.

Kapitel 4

Desmond lief nun schon eine ganze Weile in der Leichenhalle auf und ab. Es drängte sich ihm immer wieder die Frage auf was Luzifer mit dem Jungen vorhatte! Sein Bruder war alles andere als ein Samariter, der den Menschen helfen wollte. Nun gut er war sicherlich nicht das abgrundtief Böse wie er von der katholischen Kirche immer beschrieben wurde. Er zog es einfach nur vor sich von den Menschen so lange fernzuhalten bis er seinen persönlichen Nutzen daraus ziehen konnte. Er grübelte noch einige Zeit, bis er sich endschied erst einmal das zu erledigen für das er da war. Tom und Wolfgang retten hatte jetzt oberste Priorität für ihn. Er entschloss sich erst einmal um Wolfgang zu kümmern, da bei ihm laut Aussage seines Bruders keine Probleme auftauchen würden. Rechts neben der Tür fand er auch gleich was er suchte. Ein Klemmbrett mit der Unglaublichen Überschrift

BELEGUNGSPLAN

brachte ihn zum Schmunzeln. Den Namen, den er suchte, war der Dritte von oben.

Wolfgang Erpel Nummer 1989-2156 b564 Fach Sieben-A

Wenn er sich nicht völlig irrte war das genau einen Raum weiter.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752130133
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Januar)
Schlagworte
horror humor engel abenteuer

Autor

  • Carsten Eid (Autor:in)

Mein Name ist Carsten Eid, Und ich wurde im Februar 1981 in dem schönen Städtchen Zweibrücken geboren. Ich schreibe schon mein halbes leben! Jedoch immer nur Kurzgeschichten. Auch mein erstes öffentliches Projekt sollte genau solch eine werden.
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Titel: Gleichgewicht Band 3