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Ziele erreichen

Unterstützung durch Imagination

von Volker Friebel (Autor:in)
21 Seiten

Zusammenfassung

Eine kurze Einführung in die Imagination sowie einige Imaginationen, die für das Erreichen von Zielen hilfreich sind. Zunächst steht immer ein ausführlicher Text, der zur Einstimmung gelesen werden kann. Dann Stichworte, nach denen die jeweilige Imagination selbst durchführbar ist. Es folgt ein Kommentar zu den Texten und zum Thema der jeweiligen Imagination.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Einführung

 
Haben Gedanken, Vorstellungen, innere Bilder tatsächlich einen Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit und unser Erleben? Stellen Sie sich dazu ein Brett auf dem Boden vor, vielleicht fünf Meter lang und bequem breit um zwei Füße sogar nebeneinander zu stellen, sagen wir sogar großzügig: doppelt so breit. Können Sie auf diesem Brett gehen, flüssig vom einen zum anderen Ende, ohne daneben zu treten? Bestimmt, kein Problem.

Stellen Sie sich nun das Brett in 100 Metern Höhe vor, es überspannt den Abgrund zwischen zwei Hochhäusern. Der Tag ist windstill, alle Verhältnisse sind wie auf dem Boden, das Brett ist sehr stabil. Wie steht es nun mit Ihrer Sicherheit aus, darüber zu laufen? Ist sie gleich wie zuvor?

Stellen Sie sich das Brett nun wieder auf dem Boden vor. Alles ist wie beim ersten Versuch – doch wenn Sie es diesmal fehlerfrei schaffen, erhalten Sie eine riesige Belohnung, genug für Ihr ganzes Leben. Wenn Sie aber daneben treten, sterben Sie. Mit welcher Sicherheit laufen Sie nun über das Brett?

Die objektive Schwierigkeit ist bei allen drei Versuchen gleich. Das Ergebnis aber kann sehr variieren. Einmal werden Sie ohne Probleme über das Brett laufen können, die anderen Male wird ihre Sicherheit vermutlich leiden, vielleicht treten Sie gar daneben.

Verantwortlich sind nicht so sehr die objektiven Bedingungen. Verantwortlich sind unsere Erwartungen und Vorstellungen. Für Alltag und Beruf kann es deshalb sehr wichtig werden, sich mit solchen Erwartungen und Vorstellungen zu beschäftigen. Am klarsten äußern sich diese als innere Bilder.

 
Imagination beschäftigt sich mit inneren Bildern, mit den bildhaften Vorstellungen in uns, die wir dort finden und erforschen oder die wir dort erst selbst aufbauen, um uns mit ihnen zu beschäftigen. Sie hat die letzten Jahrzehnte eine zunehmende Bedeutung in der Psychologie erlangt und wird hier und da auch in der Medizin eingesetzt.

Offenbar stellen innere Bilder eine Instanz dar, die noch vor der sprachlichen Ausformulierung von Prozessen des Denkens, des Fühlens und des Körpergeschehens steht. Mit ihnen ist es daher möglich, tiefere Schichten unserer Psyche anzusprechen, als mit dem Denken. Vielleicht ist unser ganzes bewusstes Denken nur eine Interpretation dessen, was sich in einem Ablauf innerer Bilder in uns vollzieht.

„Die psychischen Gebilde, die als Elemente des Denkens zu dienen scheinen, sind bestimmte Zeichen und mehr oder weniger deutliche Vorstellungsbilder, die sich willkürlich hervorrufen und kombinieren lassen“, schreibt Albert Einstein dazu.

 
Hier einige Imaginationen, die sich mit aufgabenbezogenem Verhalten und Erleben beschäftigen, wie es vor allem im Beruf, aber auch im Alltag gefordert ist. Die ausführlichen Texte werden als Vorbereitung gelesen. Unter jeder Imagination sind einige Stichworte der wichtigsten Bilder aufgeführt. Nach diesen kann die Imagination dann selbst nacherlebt werden, am besten mit geschlossenen Augen und eventuell unterlegt mit Musik. In entspannter Atmosphäre gelingt das Einlassen auf die inneren Bilder am besten. Wichtig ist, sich selbst genügend Zeit zu lassen, damit die Bilder wirken können. Unter den Stichworten stehen Kommentare zur jeweiligen Imagination. 

Wesentlich ist nicht etwa, genau allen Ausführungen zu folgen. Die Anleitungen sollen nur Hilfen zur Entwicklung der inneren Bilder in einem selbst und zur Auseinandersetzung mit diesen Bildern sein. Wenn etwas an den Anleitungen für einen persönlich nicht relevant erscheint oder gar stört, wird es eben weggelassen. Nicht die Texte an sich sind wichtig, sondern die Auseinandersetzung mit ihren Inhalten und den eigenen inneren Bildern, die sich aus ihnen entwickeln.

Dabei gibt es kein ,Richtig' und ,Falsch'. Was sich entwickelt und wie es sich entwickelt, ist abhängig von der ganzen eigenen Geschichte, abhängig auch von der eigenen aktuellen Stimmung und Befindlichkeit und deshalb immer einfach zu nehmen, anzunehmen, wie es ist.

Die Stücke sollten nicht alle direkt hintereinander ,durchgenommen‘ werden, sondern mit etwas zeitlichem Abstand, am besten an aufeinander folgenden Tagen. Mit zunehmender Vertrautheit wird die Konzentration auf die inneren Bilder immer besser gelingen. Es gibt immer noch mehr zu entdecken als beim letzten Mal. Innere Bilder sind unausschöpflich.

Die erste Imagination dient der Entspannung. Sie kann immer wieder einmal durchgeführt werden. Vor der Durchführung der anderen Imaginationen kann sie zusätzlich unterstützend wirken.

 

Die Imaginationen

 

 

Entspannung

 
Den eigenen Atem empfinden, wie er ausströmt und einströmt, ohne Mühe, ganz von selbst und doch tief aus mir selbst heraus, tief in mich selbst hinein. Nur die Beobachtung – es gibt keinen Grund, den Atem bewusst zu verändern. Nur die Beobachtung der Leichtigkeit des Atems und seiner Bewegung. 

Die Ausatmung empfinden: als Loslassen.

Die Einatmung empfinden: als Entspannung des Bauches.

Bei der Ausatmung auf das Loslassen achten, ohne es zu verändern.

Bei der Einatmung auf die Entspannung des Bauches achten.

Mein Körper, von Ruhe durchspült. Vielleicht kann ich den Strom der Ruhe empfinden: Den Strom der Ruhe als Wärme. Den Strom der Ruhe als Kraft. Wenn ich auf ihn achte, geduldig, spüre ich, wie der Strom sich intensiviert.

Meine Aufmerksamkeit wandert mit dem Strom der Ruhe durch meinen Körper. Ich beginne in der Hand und wandere von dort aus überall hin, getragen vom Strom der Ruhe in mir. Wo immer ich bin, spüre ich meine Lebendigkeit, verbreiten sich Ruhe und Kraft, verbreitet sich in mir ein Lächeln.

So wandere ich mit meiner Aufmerksamkeit durch den ganzen Körper, von den Händen bis in die Zehen hinein.

Am Schluss die Rücknahme der Körperentspannung: Die Augen öffnen, mich strecken und rekeln. Der Körper ist wach und aufmerksam. Der Geist ist aufmerksam und entspannt.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739426242
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2018 (August)
Schlagworte
Motivation Imagination Ziele Entspannung Visualisierung Kommunikation

Autor

  • Volker Friebel (Autor:in)

Dr. Volker Friebel (*1956) ist promovierter Psychologe und Verfasser von Veröffentlichungen mit den Spezialgebieten Entspannung, Gesundheit, Sprache und Musik sowie Texten literarischer Art. Er arbeitet als Ausbildungsleiter und Autor und lebt in Tübingen.
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Titel: Ziele erreichen