Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Vor dem Fenster blühen Kirschen, flöten Amseln, Blütenblätter tanzen im Wind – ein Haikumoment. Und ein Haikumoment ist das Brummen des Rechners, das Klappern der Tastatur unter dem Anschlag und wie aus dem Drücken der Tasten Worte entstehen und farbige Bilder.
Gegenwärtigkeit, Wahrnehmung, Kürze: Das sind die wesentlichen Charakteristika unserer Gedichtform. Das Haiku etabliert sich damit als ein fest gewordenes Aufmerken auf das, was geschieht, was sich einfach ereignet, noch bevor es analysiert, schematisiert, bewertet wird. Dieses Achtgeben erdet die immerwährende Arbeit unseres Geistes an der gegenständlichen Welt.
Literatur geworden, wird das Haiku zu einem Erkunden auch der Ausdrucksmöglichkeiten. Und zur Frage: Was gehört noch zu dieser Wolke der Möglichkeiten, was liegt am Rande, was außerhalb?
Das muss nicht immer entschieden werden. Es ist aber gut, sich damit zu beschäftigen. Und sich herausfordern zu lassen von Texten, die zunächst gar nicht so einfach und gegenständlich aussehen, wie es die Form des Haiku eigentlich will.
Vielfalt ist schön. Aber das heißt nicht, dass nun alles unterschiedslos Haiku ist. Manche Vögel werden näher an seinem Zentrum flattern, andere ferner, und bei manchem wird darüber gestritten werden, ob das nun ein Haiku ist, ein Epigramm oder einfach ein kurzes Gedicht.
Vielleicht wäre es tatsächlich besser, nur in gute und schlechte Texte zu scheiden und auf andere Kategorisierungen ganz zu verzichten. Aber die Auseinandersetzung auch um die Form, finde ich anregend und interessant.
Was ist ein guter Text?
Ein Text, der dem Autor gefällt?
Ein Text, der dem Leser gefällt?
Ein Text, der einem professionellen Literaturkritiker gefällt?
Details
- Seiten
- ISBN (ePUB)
- 9783739345604
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2016 (April)
- Schlagworte
- Lyrik Kurzgedichte Kurzlyrik Gedichte Haiku Anthologie