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Atlantis

Die neue Heimat

von Martin Amadeus Weber (Autor:in)
393 Seiten
Reihe: Seelengefährten, Band 2

Zusammenfassung

Die drei Seelengefährten sind inzwischen auf ihrer Insel Atlantis im Indischen Ozean angekommen, die Peter in den letzten Monaten für sie eingerichtet hatte. Die paraphysischen Fähigkeiten der Drei entwickeln sich unentwegt, werden immer stärker und neue Fähigkeiten kommen dazu. Die Macht ihres Konzerns steigt dadurch beständig rasch weiter an. Nach einiger Zeit beschließen sie auf die Weltbühne zurück zu kehren, Tini hat als Schauspielerin inzwischen Weltruhm erlangt. In Deutschland kommt nach einiger Zeit eine vierte Gefährtin dazu mit der sie nicht gerechnet hatten. Sofia bereichert ihre Partnerschaft und fügt sich nahtlos in ihren Seelenverbund ein. Alles verläuft positiv, mehrere Töchter werden von Michaela adoptiert und verstärken die Familie, die paraphysischen Fähigkeiten nehmen weiter zu, da fast alle dazugekommenen Töchter solche Begabungen haben. Diese Entwicklung beunruhigt und ängstigt Peter denn die Kontrolle wird immer schwieriger. Weltpolitisch müssen sich die Vier immer stärker engagieren, ein Machtkampf mit den USA spitzt sich dramatisch zu. Kommt es zum Kampf, Militär kontra wirtschaftliche Macht und paraphysischen Kräften? Kann die Familie bestehen?

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Morgens nach der Ankunft

Tini war auf dem Weg zu ihm nach oben auf die oberste Plattform. Er erkannte, dass sie nicht beunruhigt oder in Sorge war. Sie wusste bereits, wo er sich befand. Sie hatte ihn mit ihren erwachten Fähigkeiten längst aufgespürt. Er beobachtete sie weiter mit seinen außergewöhnlichen Sinnen und merkte lächelnd, dass sie es ebenfalls tat. Kurze Zeit später betrat sie die Plattform. Als ihn ihr strahlendes Lächeln traf, durchzuckte es ihn vom Scheitel bis zu Sohle. Freude überschwemmte ihn und er breitete nur seine Arme aus. Zufrieden setzte sie sich auf ihn und schlang die Arme um seinen Hals. „Guten Morgen“, lächelte sie und dann verhinderten ihre Lippen eine Antwort. Er lehnte sich ganz zurück und zog sie komplett auf sich. Ihr Bademantel war verrutscht und da er selbst nichts anhatte lagen sie jetzt Haut auf Haut. Mit beiden Händen streichelte er ihre Pobacken und setzte leicht seine Kräfte ein, so dass sich ihr Körper durchbog. „Lass, dass“, flüsterte sie ihm ins Ohr, „sonst fange ich auch an.“ Sie knabberte an seinem Ohrläppchen und streichelte ihn mit ihrer Zunge. „Entschuldige, aber wenn du so auf mir bist, kann ich nicht anders. Dann muss ich dich streicheln.“ „Ich mag das ja sehr, aber jetzt lass uns nur die Atmosphäre hier genießen. Ist es nicht wundervoll.“ Sie kuschelte sich in seine Arme und sie lagen still und reglos da.
Nach einer kleinen Ewigkeit wurde Peter unruhig. „Langsam wird es warm“, meinte er und kraulte ihr weiches Haar. „Lass uns zu Michi gehen, damit sie nicht am ersten Morgen einsam aufwachen muss.“ Mein Gott, schon wieder Papa Piet, dachte sie amüsiert. „Michi ist schon längst wach und sitzt gerade zufrieden in der Wanne“, kicherte sie ihm zu. Er sah sie stirnrunzelnd an. „An das muss ich mich auch erst noch gewöhnen“, meinte er dann. „Jetzt weißt du, wie es uns jahrelang ging“, antwortete sie und erhob sich. Sie reichte ihm die Hand und zog ihn hoch. „Komm alter, nackter Mann, lass dich ins Bad führen.“ Ihr liebes Lächeln entschärfte ihre Worte. Brummend folgte er ihr. „Die Jugend wird immer frecher“, hörte sie ihn leise maulen und musste lachen. Sie drehte sich um und umarmte ihn. „Alter Brummbär. Sei doch nicht so empfindlich.“ Dann betraten sie das Bad.
Michaela lächelte sie freudig an. Dann musterte sie etwas erstaunt ihren nackten Mann. „Was ist das denn nun? Sonnenanbetung oder der Versuch verführerisch zu sein?“ „Weder, noch“, meinte er grinsend „Vergesslichkeit. Habe einfach vergessen, dass ich nackt schlafe.“ Michaela lacht laut auf. „Komm rein, du vergesslicher Mann, bevor du dich noch erkältest.“ Tini war bereits in die große Wanne gestiegen und machte sich schmusender Weise an Michaela zu schaffen. Kaum war Peter in der Wanne, fielen sie zu zweit über ihn her bis er lachend um Gnade bettelte. Anschließend lagen sie entspannt im Becken und ließen die Geschehnisse der letzten Tage an sich vorüberziehen. „Am Schlimmsten fand ich den Abschuss der anderen Maschine.“ Tini schüttelte immer noch entsetzt den Kopf. „Was denken die Menschen in Deutschland jetzt über uns?“ Peter nickte. „Wir werden in den nächsten Tagen verstärkt die Weltnachrichten verfolgen. Ich bin auch sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt.“ Während sie sprachen, konnte Peter, wie immer seine Finger nicht bei sich lassen. Seine Mädels ließen ihn aber auch gerne gewähren und so war er bei beiden schon an empfindlichen Stellen angelangt. Nun spürte er aber Michaelas massierende Hand an seiner Männlichkeit. Aha, jetzt geh es ab, dachte er und streichelte Tinis Rücken und Po. Dabei setzte er seine Strahlen ein. Tini schrie auf und bäumte sich hoch. Ihre Brüste mit den harten Nippeln reckten sich ihm entgegen und er nahm sie in den Mund. Tini keuchte wieder und er sah in lila glühende Augen. Ihre Aura umwaberte ihn. Dann kam sie mit einem kehligen Schrei, als seine Hand zwischen ihre Beine fuhr. Ihre Hände hinterließen feurige Spuren der Erregung auf seine Rücken und gleichzeitig fuhren Wellen durch ihn. Er drehte den Kopf und starrte in golden leuchtende Augen. Auch sie setzte ihre Kräfte ein, dachte er, während jetzt ihre goldene Aura ihn umschmeichelte, dann explodierte er. Die Welt versank in einem Farbenmeer der Gefühle. Keuchend lag er in Tinis Armen. Dann richtete er sich auf und betrachtete ihre immer noch leuchtenden Augen. „Du strahlst ebenfalls noch heftig“, sagte sie. „Wir sind auch noch nicht fertig“, hallte es in ihrem Kopf während er sie küsste. Sie grinste leicht verschlagen, während sie nickte. Fast synchron fuhren beide Köpfe herum. Michaela versuchte noch abzuwiegeln, gab aber dann auf, als die beiden sich auf sie stürzten. Eigentlich hatte sie auch gar nichts dagegen und erwartete die liebevolle Zuwendung. Sie versank in den Farbexplosionen der violetten und blauen Lichter. Die streichelnden Geliebten ließen sie immer wieder laut aufstöhnen, dann kam das finale Farbgewitter und sie versank zuckend darin. Tini nutzte den Moment als Michaela den Mund öffnete und streichelte mit ihrer Zunge Michaelas Lippen und ihre Zunge. Das violette Leuchten wurde wieder stärker. Beide strahlten blau und violett um die Wette, während Michaela vor Lust schrie und golden zu leuchten begann. Tini und Peter wechselten mehrmals, dann packte Michaela die beiden. „Genug“, stöhnte sie, „ich kann nicht mehr.“ Ihre, jetzt hellstrahlenden Augen waren voll Liebe auf ihre beiden gerichtet. „Wow“, sagte Peter, drehte beide und zu dritt schauten sie in den gegenüberliegenden Spiegel. Drei strahlende Augenpaare leuchteten ihnen entgegen. „Mensch Michi, deine sind am schönsten“, rief Tini und sah sie an. „Sie sind alle schön“, wiedersprach Peter. „Jedes Paar auf seine Weise.“ Ermattet lagen sie noch eine Weile. Dann sagte Peter: „Wir sollten runter gehen. Ich habe Hunger und brauche dringend einen Kaffee.“ „Warum hast du dir nicht schon vorher einen gemacht? In unserer kleinen Küche hier oben steht doch eine Kaffeemaschine?“, fragte Tini. „Das weiß ich wohl, ich war bloß zu faul. Außerdem schmeckt der Kaffee besser, wenn ihn jemand anderer macht.“ Michaela knuffte ihn lachend in die Seite. „Endlich gibst du es zu, dass du ab und zu ganz schön faul und bequem sein kannst.“ „Ich bekenne mich schuldig, aber die Betonung liegt auf ab und zu.“ Während dieser Frotzeleien hatten sie sich angezogen und machten sich auf den Weg nach unten.

Erstes Frühstück im neuen Heim

Als sie unten ankamen und in Richtung Esszimmer gehen wollten, kam Mama Manini aus der Küche geschossen. Peter hob sofort die Hände und rief erschrocken „Wir haben nichts angestellt. Wir waren ganz brav.“ Mama Manini lachte laut los. „Ausnahmsweise nichts“, bestätigte sie. „Wir haben gestern vergessen, eine Frühstückszeit fest zu legen, das ist alles. Daher müsst ihr jetzt etwas warten.“ Sie sah ihn an. „Wie immer Rührei mit Speck und Schwarzbrot? Und ihr, Brötchen mit Marmelade, Honig, Wurst und Käse?“ Michaela und Tini nicken einhellig. Mama Manini wollte zurück in die Küche, aber ein energischer Halt stoppte sie. „Es hat eine Änderung gegeben.“ Alle schauten ihn erschrocken an. Er nahm Mama Manini um die Hüften, schwenkte sie herum zu sich und gab ihr einen Kuss mitten auf den Mund. Bevor sie etwas sagen konnte, fuhr er fort. „Mama Manini ist mir zu blöd, in Zukunft bist du nur noch die Mama, Punkt fertig.“ Mama schaute ihn gerührt an und hatte Tränen in den Augen. Michaela und Tini strahlten sie an und nickten begeistert. „Au ja, dürfen wir Mama sagen?“ Mama schloss sie alle drei in die Arme und nickte gerührt. Dann riss sie sich zusammen. „Jetzt muss ich aber in die Küche, ihr habt mich lang genug aufgehalten“, sprachs und schoss davon. Grinsend sah Peter ihr nach. „So, jetzt hat sie auch einen Neuanfang.“ Michi nahm ihn in den Arm: „Gut gemacht, mein geliebter Alter“, sagte sie lächelnd, während er eine Schnute zog und ein leises „bäh“, hören ließ. „Immer, wenn ich der Meinung bin etwas gut gemacht zu haben, kriege ich eine übergezogen“, meinte er verstimmt. Tini packte sie am Arm. „Blöde Kuh“, fauchte sie und eilte Peter hinterher. Michaela blieb betroffen stehen. Das hatte sie nicht gewollt, dabei wusste sie doch, dass er immer empfindlicher wurde, je mehr seine Fähigkeiten zunahmen. Mit ihren wachsenden Fähigkeiten wuchs auch ihre Empathie, dass galt für alle drei. Tränen quollen ihr aus den Augen und sie lehnte sich an Peters Brust, der wie durch Zauberei plötzlich vor ihr stand. Sie entschuldigte sich kleinlaut und er küsste sie liebevoll. „Schwamm drüber, alles gut, ich habe schon gemerkt, dass ich in letzter Zeit viel zu empfindlich geworden bin, vor allem wenn es sich um mein Alter handelt, das muss ich noch in den Griff kriegen, das geht so nicht.“ Erleichtert gingen sie zur wartenden Tini. Die nickte nur und wollte sich umdrehen, als Mama aus der Küche gelaufen kam. „Piet, es stimmt doch, dass mit Carola. Sie ist schwanger?“ Sie sah ihn bittend an. „Ja Mama, du wirst Oma“, sagte er lächelnd. „Übermorgen kriegst du dann die ärztliche Gewissheit. Sollen wir dann nicht besser gleich Oma zu dir sagen?“ „Bloß nicht, dann fühle ich mich sofort so alt. Mama ist sehr gut, das ist Ok.“ „Na gut du liebe Mama. Aber jetzt haben wir Hunger“, lächelte Peter und nahm sie nochmals in den Arm, dann schwirrte sie beschwingt ab in die Küche. „Frühstück kommt gleich“, war noch zu hören. Lächelnd sahen die drei sich an. Michaela nahm Peters Hand und drückte sie, dann nahmen sie am Tisch Platz und harrten der Dinge, die da kommen würden. Sie waren mit dem vorzüglichen Frühstück fast fertig, als draußen Stimmen laut wurden. Carola und Mama waren zu hören. Mama fiel Carola um den Hals. „Ich freue mich ja so für dich“, schluchzte Mama. Carola umarmte sie lächelnd. „Wir freuen uns auch riesig.“ Eine Weile plapperten sie durcheinander und lachten, dann sagte Mama „Stell dir vor, vorher nahm mich Piet in den Arm und sagte, dass sie mich ab jetzt Mama nennen würden, denn das wäre ich ja schließlich für sie alle. Dieser liebe, freche Bengel. Ich freute mich natürlich riesig. Endlich, endlich, habe ich nicht nur dich, sondern eine richtig große Familie. Ach jetzt gehören wir zwei endlich dazu“, Mama weint vor Freude. „Als ich nochmal wissen wollte, ob du wirklich ein Kind kriegst, sagte er ja. Und dann, stell dir vor, wollte er wissen, mit diesem Grinsen, du weißt schon was ich meine, ob sie mich lieber gleich Oma nennen sollen. Die beiden Mädels haben sich über meine Ablehnung halb totgelacht. Kannst du dir das vorstellen?“ Dann hörten sie nur noch Carola herzlich lachen. „Ach Mama, du bist süß“, kicherte sie und kam dann ins Zimmer mit Mama im Schlepptau. Peter stand auf und ging auf Mama zu. Die drehte sich schnell um und flüchtete in die Küche. Carola legte Peter die Arme um den Hals. „Danke, du hast unserer Mama eine riesige Freude gemacht. Sie wollte schon immer eine große Familie, die sie verwöhnen kann.“ Carola freute sich, man konnte ihr das Glück anmerken, dass sie durchströmte. Chris der hinter ihr stand, strahlte ebenfalls wie ein Honigkuchenpferd. Er reichte Peter nochmal die Hand und bedankte sich, aber Peter meinte nur grinsend: „Ich bin nicht schuld.“ Was ihm einen verlegenen Boxer von Carola einbrachte, aber alle brachen in Lachen aus.

Junge und Mädchen

Die zwei hatten kaum Platz genommen, als Sonja und Harry die glorreichen Sieben, wie sie Peter immer nannte, vervollständigten. Sonja war ebenfalls voll im Glück. „Ach war das eine schöne Nacht“, seufze sie, und schlug dann die Hand vor den Mund als sie das allgemeine Grinsen sah. „So habe ich das nicht gemeint“, sagte sie schnell und wurde knallrot. „Wir konnten die halbe Nacht nicht schlafen vor lauter Aufregung“, habe ich gemeint. „Ach, wenn es doch nur schon morgen Abend wäre, dann hätte ich endgültige Gewissheit.“ Sie setzten sich und Mama servierte ihnen ihr gewohntes Frühstück. Eine Weile war Ruhe. Alle hingen ihren Gedanken nach, dann stand Michaela auf und setzte sich zu Sonja. Sie legte den Arm um sie und sah ihr in die Augen. „Vertraust du mir, Sonja?“, fragte sie. „Natürlich“, kam sofort die Antwort. Michaela wandte ihr das Gesicht zu. Nur Sonja konnte sahen, wie ihre Augen plötzlich in einem sanften Goldton zu leuchten begannen. Ein prickelndes Rieseln durchlief ihren Körper, sie erschauerte wohlig. Das Ganze dauerte nur wenige Sekunden, dann war alles wieder normal. Michaela lächelte sie an. „Du bist wirklich schwanger. Ich kann dir sogar endgültig sagen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Willst du es wissen?“ Michaela schwieg und schaute sie nur an. Da sie immer noch den Arm um sie gelegte hatte, zog sie diese jetzt an sich. Sonja sah Harry glücklich lächelnd und fragend an. Harry strahlte zurück und sagte, „Wenn du es wissen willst? Ich bin neugierig.“ Sonja blickte Michaela an und nickte. Die schmunzelte. „Du kriegst ein Mädchen und es ist alles in bester Ordnung“, sagte sie dann. Sonja sprang auf, eilte um den Tisch und warf sich ihrem Harry um den Hals. „Ich habe mir immer ein Mädchen gewünscht“, jubelte sie an seine Wange geschmiegt. Die anderen hatten das Geschehen aufmerksam verfolgt und freuten sich jetzt mit Sonja.
Im allgemeinen Trubel ging unter, dass sich Tini zu der neben ihr sitzenden Carola wandte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Erst als sich Carola mit einem leisen Ausruf an Chris klammerte, wurden sie aufmerksam. „Und ich kriege einen Jungen und es ist ebenfalls alles in Ordnung, habe ich eben erfahren.“ Sie umarmte Tini und küsste sie ungeniert.
„Nun“, meinte Peter nach einiger Zeit. „Da nun die Zukunft geklärt ist, möchte ich vorschlagen, dass wir uns der weiteren Planung zuwenden. Das Haus muss eingerichtet werden und vorher müsst ihr alles kennen lernen. Aufgaben müssen verteilt werden und vieles mehr. Aber vor allem möchte ich nachher ausführliche Nachrichten über unser Verschwinden hören. Ich nehme an, dass interessiert euch genauso. Dazu sollten wir ins Wohnzimmer gehen, die Satelittenanlage funktioniert und der Bildschirm ebenfalls.“ Peter stand auf und gemeinsam gingen sie laut schwatzend ins Wohnzimmer.
Peter nahm seine zwei auf die Seite. „Wir sind hier von den Zeitzonen her drei Stunden vor München. Ich muss unbedingt den Kindern Bescheid geben, dass es uns gut geht. Inzwischen dürften die wildesten Gerüchte über unseren Abschuss umgehen. Tini, du unterrichtest bitte die anderen Atlanter. Sag ihnen ruhig was ich vorhabe, aber auch, dass es einige Zeit dauert. Michi du gehst bitte mit mir. Du musst auf mich aufpassen und mich überwachen.“ Beide nicken und Peter entfernte sich mit Michaela, die einen Arm um ihn legte und ihm ein „Danke“, ins Ohr flüsterte. „Keine Alleingänge mehr haben wir ausgemacht“, war seine Antwort, was sie mit einem liebevollen Drücken seiner Hand beantwortete.

Neues aus Europa

Als sie etwa eine Stunde später nach unten ins Wohnzimmer kamen, saßen die fünf gebannt vor dem Bildschirm, auf dem gerade ein amerikanischer Nachrichtensender lief. Tini rief ihnen zu, „Das ist irre, die Meldungen überschlagen sich. Israel, Syrien und die Saudis schieben sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe. In Deutschland brodelt es. Ein Politiker nach dem anderen bekräftigt, er habe keine Schuld an der allgemeinen Hetzjagd auf uns. Von den Medien wird vor allem die süddeutschen Landesregierungen beschuldigt, uns in den Tod getrieben zu haben. Es ist der wahre Wahnsinn, was da gerade abläuft. Die Trümmer unserer Maschine wurden in der Wüste gefunden. Ein Hirte, der dort seine Herde hütete, war Augenzeuge. Er wird in allen Medien gezeigt. Er beschreibt, wie er den Kondensstreifen unserer Maschine gesehen hat. Dann kamen plötzlich zweite weitere, die auf den ersten Streifen zu liefen, dann gab es einen grellen Blitz und er hörte kurze Zeit später die Explosion. Jetzt suchen sie nach den Flugschreibern.“ Tini hatte alles mit einem Schwall herausgesprudelt. Peter nickte. „Vielen Dank mein Schatz für diese perfekte Zusammenfassung. Sowas kannst nur du. Dass es so einen Wirbel gibt, habe ich mir gedacht. Ich denke, das geht noch eine ganze Weile so.“ Er räusperte sich und sagte weiter „Die Flugschreiber werden sie allerdings nicht finden.“ „Warum“, wollte Harry sofort wissen. „bis jetzt haben sie über kurz oder lang noch jeden gefunden.“ Peter antwortete, „Es gibt keine Flugschreiber. Ich ließ sie ausbauen, genau aus diesem Grund. Der Absturz sollte ein Geheimnis bleiben. Dass die Maschine abgeschossen wird, konnte ich nicht ahnen. Aber das spielt momentan anscheinend keine große Rolle. Nur unsere spätere Rückkehr wird dadurch etwas schwieriger.“ Peter setzte sich hin und berichtete weiter. „Meine Kinder habe ich erreicht. Sie sind froh und glücklich, dass uns nichts passiert ist und dass es uns gut geht. Ich soll viele liebe Grüße bestellen. Sie werden mit Tom sprechen und ihn informieren. Tom wird vorsichtig alle informieren, die es wissen müssen. Alle eure wichtigen Menschen werde in Kürze informiert sein“, schloss Peter und lehnte sich zurück. Chris fragte noch: „Wie hast du sie denn benachrichtigt. War das nicht gefährlich?“ „Ich glaube, dass willst du lieber nicht wissen, lieber Chris, aber ich habe keine Geräte oder Telefone benutzt, also vollkommen abhörsicher und nicht nachverfolgbar.“
Sie verfolgten weiter die Berichte. Im deutschen Fernsehen kamen auf allen Kanälen Sondersendungen. Auch Tinis Schwester wurde interviewt. Sie hatte vom Weinen noch rote Augen und ihr anklagender Blick ließ die Zuschauer erschauern. Sie schüttelte nur immer wieder den Kopf und Tränen kullerten herab. Als sie ausgeblendet wurde, grinste Peter. „Sie ist fast so gut wie du mein Schatz“, bemerkte er und tätschelte Tinis Schenkel.
„Wie kannst du nur so roh sein“, fuhr sie ihn zornig an. „Entschuldige“, meinte er begütigend. „Ich wollte dir noch sagen, dass ich selbstverständlich Tina auch informiert habe. Sie weiß Bescheid und ich soll dich herzlich grüßen und küssen.“ Erschlagen sank Tini zurück. „Sag das doch gleich“, maulte sie. „Wollte ich ja, aber du warst mal wieder schneller.“ Damit nahm er sie in den Arm und küsste sie herzhaft. Dann sagte er, „Die sind von Tina“, worauf Tini meckerte. „Das waren sicher wesentlich mehr.“ Allgemeines Gelächter erscholl im Kreis und Peter leistete Nachschub bei seiner, jetzt willigen und äußerst zufriedenen Tini.
Harry hörte konzentriert weiter Nachrichten. „Hört zu“, rief er plötzlich, das ist wichtig. Auf dem Bildschirm war ein Mann zu sehen, der als Spezialist für Flugsicherheit vorgestellt wurde. Es wurde still. Der Mann führte aus, dass einige Trümmer geborgen werden konnten. Interessant wäre, dass keinerlei Leichenteile gefunden werden konnten. Wenn die Kairoer Fluglotsen nicht mit dem Piloten gesprochen hätten, würde er denken, dass das Flugzeug unbemannt gewesen sei. Aber es waren eindeutig zu mindestens Piloten an Bord gewesen. Erregt wurden die verschiedensten Theorien aufgestellt, aber man kam zu keinem Ergebnis. Es war und blieb eine Tatsache, dass bisher keine biologischen Überreste gefunden wurden. „Nun, ich bin gespannt zu welchem Ergebnis sie kommen werden. Wir sollten uns jetzt anderen Dingen zuwenden. Wir werden in nächster Zeit noch häufig Nachrichten verfolgen. Als erstes möchte ich mit euch eine virtuelle Hausbegehung machen. Ihr müsst das Haus vom untersten Geschoss bis zur Spitze kennen. Erkunden müsst ihr es dann selbst.“

Das neue Haus

Dann standen sie vor den Aufzügen und Peter erklärte. „Der linke Aufzug geht hinunter bis zum unteren Hubschrauberlandeplatz, ca. 600 Meter tief. Dort ist der untere Zugang. Von dort aus kann man dann auch zum Strand gehen. Ihr fragt euch sicher, warum wir so hoch wohnen. Das hat eigentlich drei Gründe. Erstens sind wir hier vor Überschwemmungen, Tsunamis etc. sicher. Zweitens ist hier oben das Klima für uns viel erträglicher wegen der Höhenlage, die Luft ist nicht so heiß und feucht und drittens haben wir hier oben eine phänomenale Aussicht nach allen Seiten. Ihr müsst nur auf eine der oberen Terrassen gehen.
Aber nun weiter nach unten. Zwischen unterem und oberem Zugang ist der Kraftwerksraum mit Stromaggregat und der Steuerung, die Öltanks und hier direkt unter uns die Technikzentrale mit der Gebäudeüberwachung. Das ist dein Reich Harry. Im Technikbereich ist auch der Computerraum mit den Servern, Speichern und anderen Peripheriegeräten. Wir fahren später hinunter. Den oberen Eingang kennt ihr schon, da sind wir gestern hereingekommen. Draußen, rechts um die Biegung ist der zweite große Hubschrauberlandeplatz, dort können mehrere Helis gleichzeitig landen. Der dritte ist ein Notlandeplatz ganz oben auf der Spitze, auf der obersten Plattform, die aber nur von unseren Räumen aus zugänglich ist. Hier unten im sogenannten Erdgeschoss befindet sich die Küche, Esszimmer, Wohnzimmer und weitere Aufenthaltsräume. Der erste Stock beinhaltet mehrere Zwei- und Dreizimmerwohnungen sowie einige Einzelzimmer, genauso der zweite. Im dritten Stock sind die beiden großen Wohnungen unserer beiden Paare und noch zwei kleinere Dreizimmerwohnungen und zwei Apartments. Der vierte und fünfte Stock gehört uns. Ihr dürft aber jeder Zeit heraufkommen, vor allem auf die oberste Plattform. Hier hat man die beste Aussicht. Der rechte Aufzug geht nur vom U4 bis zum 5.Stock. der linke reicht bis ganz nach unten, kann aber nur von autorisierten Personen genutzt werden. Der Haupteingang ist hier oben im Erdgeschoss. In U1 und U2 sind Technik, Werkstatt und Kellerräume untergebracht. Sie liegen aber drei Stockwerke tiefer unter dem Erdgeschoss. Die die Stockwerke zwischen EG und U1 sind unausgebaute Reservestockwerke für eine mögliche Erweiterung des Wohnraumes. U3 und U4 sind Hallenbad, Sauna und Fitnessräumen vorbehalten. So, das war meine Ansprache. Am besten macht ihr euch jetzt selber auf die Socken und erkundet alles. Noch ein Hinweis. Viele Türen sind verschlossen. Aber neben jeder Tür ist ein Scannerfeld. Eure Hände sind programmiert, ihr komm fast überall rein. Fast überall bedeutet, bestimmte Räume können nur von den zugelassenen Personen betreten werden. Das gilt z.B. auch für eure Wohnbereiche oder die Technik. Jetzt wünsche ich euch frohes Erkunden. Ach ja, bitte fragte Mama, wann es Essen gibt und sagt ihr ob ihr kommt. Sicher ist sicher.“ Peter schnappte sich dann seine beiden Damen und sie fuhren nach oben in ihre Räume.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gingen sie zum Hubschrauber. Der Klinikbesuch von Sonja und Carola stand an. In Malé angekommen, begaben sich die beiden Paare zur Klinik, Tini und Michaela wollten die Einkaufsmeile erkunden und Peter suchte ihre Firma, die Malediv Trading Company auf, um die Geschäfte zu regeln. Andrea Mauro, der tüchtige Verwalter und Geschäftsführer empfing ihn erleichtert. Er war italienischer Abstammung, lebte aber seit über dreißig Jahren auf der Insel und war seit drei Jahren Geschäftsführer. Andrea war ein typischer Süditaliener, mit dunklen, leicht lockigen Haaren und entsprechendem Temperament. Er war mittelgroß schlank, drahtig, mit einem guten Schuss Humor ausgestattet und hatte Wirtschaftswissenschaft und Ökologie in Neapel studiert. Andrea bestätigte Peter, dass inzwischen gigantische Geldsummen auf die Firmenkonten geflossen waren und nun zu seiner Verfügung standen. Zwei Stunden lang planten die beiden zusammen die nächsten Aktivitäten. Er erkannte in Andrea einen äußerst kompetenten und fähigen Mann, der zudem noch äußerst loyal und zuverlässig war. Genau so jemanden hatte er gebraucht und offensichtlich auch gefunden. Er vereinbarte mit ihm, dass er viel von der Insel aus arbeiten würde. Zwei bis dreimal pro Monat würde er nach Malé kommen, sofern das erforderlich wäre. Ansonsten wäre Andrea ein gern gesehener Gast auf der Insel.
Er lud ihn für den zweiten Feiertag nach Weihnachten zusammen mit seiner Frau ein. Andrea nahm die Einladung erfreut an und versprach zu kommen. Peter hatte ihm das du angeboten und sagte zu ihm: „Du kannst natürlich jederzeit einen der Helikopter nehmen, auch wenn du sonst irgendwo dringend Anwesend sein musst“.
Zufrieden machte er sich dann auf den Weg zur Klinik. Das Gewimmel auf den Straßen, die malerisch gekleideten Menschen unterschiedlichster Hautfarbe, dass fröhliche Leben, faszinierten ihn. Immer wieder blieb er stehen und verschlang mit allen Sinnen diese neue Welt. Auf einer Bank in einer Grünanlage machte er unter Palmen Rast. Er lehnte sich zurück, schloss die Augen und schickte seinen Geist auf die Suche nach seinen Lieben. Schnell hatte er sie gefunden. Tini war im Einkaufsrausch und Michaela versuchte sie zu stoppen. Peter grinste vor sich hin. Dann nahm er wieder Kontakt auf und diesmal bemerkten ihn beide. Sie freuten sich und machten sich zu seiner Grünanlage auf. Kurze Zeit später, sie waren alle drei inzwischen in der Lage sich zu orten und zu finden, ließen sie sich neben ihm nieder. Michaela streckte stöhnend ihre Beine aus. Peter bewunderte unwillkürlich, welchen Ausblick ihm der kurze Rock bot. Michaela bemerkte es lächelnd, änderte aber nichts. Tini kämpfte noch mit ihren vielen Tüten und maulte. „Michi, du könntest ruhig ein paar nehmen.“ Die grinste nur und schüttelte den Kopf. „Ich habe dich gewarnt. Wenn ich dir helfe, wird es nur noch mehr. Du musst lernen, dich etwas zu zügeln.“ „Mama und Tochter“, murmelt Peter leise und erntete von beiden Seiten einen schmerzhaften Rippenstoß. Als er unter den Schmerzen zusammenzuckte, hatte er sofort zwei liebevolle Frauen am Hals und zwei entschuldigende Küsse auf jeder Wange. „Wenn das so ist, dürft ihr mich öfter stoßen“, meinte er grinsend. Tini meinte liebevoll. „Das kriegst du auch ohne Schubser“, und schmiegte sich an ihn. „Ach ihr zwei, ich liebe euch so“, seufzt er und lehnt den Kopf zurück. Die beiden schauen sich mit gerührten Augen an und drücken sich dann an ihn. Eine Weile saßen sie so, dann sagte Michaela, „Wir sollten jetzt zur Klinik gehen. Ich denke sie sind bald fertig.“ Sie machten sich auf den Weg, Peter trug nun einige Tüten, was Michaela mit einem Grinsen quittierte. „Was um alles in der Welt hast du denn eingekauft?“, wollte Peter wissen. Tini sah ihn an. „Ist dir eigentlich klar, dass übermorgen Weihnachten ist?“ Peter zuckte erschrocken zusammen. „Mist, das ist mir in dem ganzen Trubel entgangen. Was mach ich denn jetzt. Da muss ich mich ja auch noch aufmachen.“ Michaela lachte leise. „Lass nur, ich habe das schon erledigt. Du warst ja schließlich mit wichtigeren Dingen beschäftigt.“ Peter schaute sie erleichtert an, dann stutzte er. „Ich sehe aber bei dir keine Tüten.“ Michaela lächelte. „Ich war schon in Malaga aktiv und habe alles Nötige besorgt.“ „Aber für dich“, warf er ein. „Das habe ich erledigt“, tönte es von Tini. Peter packte auf offener Straße seine beiden Girls und küsste sie ungeniert abwechselnd ab. „Ich bin wahrlich ein glücklicher Mann“, gab er salbungsvoll von sich und wurde mit einem heftigen Kichern belohnt.
Plötzlich fragte Tini „Sag Piet, wieso habe ich plötzlich eine andere Kreditkarte mit einem fremden Namen? Ich bin total erschrocken als ich zahlen wollte, aber es funktionierte, die PIN war meine. Die Karte lautet auf Tina Mauro.“ Peter nickte. „Andrea hat mir erlaubt, diesen Namen zu benutzen. Du kannst schließlich schlecht unter deinem eigenen Namen bezahlen. Du bist doch tot.“ Tini wurde blass. „Sag sowas nicht, aber ich verstehe, daran habe ich noch gar nicht gedacht.“
„Wer ist Andrea? Kennen wir die Dame?“, wollte Michaela etwas spitz wissen und sah ihn sehr indigniert an. Peter schaute sie an und begann dann zu grinsen. Michaelas Mine erstarrte unter dem Grinsen. Peter merkte, dass er Ärger bekam, wenn er nicht schnell antwortete. „Andrea ist keine Frau, sondern ein Mann und zudem unser hiesiger Geschäftsführer. Er ist italienischer Abstammung. In Italien ist Andrea auch ein gebräuchlicher Männername. Ich habe ihn zusammen mit seiner Frau am zweiten Feiertag zum Essen eingeladen. Erinnere mich bitte, dass ich Mama gleich Bescheid sage.“ Michaela atmete aus und funkelte ihn amüsiert zornig an. „Hast du dir wieder einen Spaß gemacht? Du wusstest doch genau, wie ich reagiere.“ Peters Grinsen wurde noch breiter. Geschickt wich er dem versuchten Boxen von Michaela aus, drehte sie und küsste sie auf die Stirn. Ihr Unmut verrauchte schlagartig und sie wehrte sich nicht mehr gegen seine Arme und grummelte nur noch leise. „Eigentlich verstehe ich nicht, warum du jedes Mal so heftig reagierst. Als dein Seelengefährte kann ich dich doch nicht betrügen, also warum?“ Michaela sah ihn schweigend an und nickte dann. „Ich weiß, aber es überkommt mich immer wieder, ich kann auch nicht über meinen Schatten springen, bitte entschuldige, es tut mir leid.“
In der Klinik wurden sie schon erwartet. Beide Paare strahlten um die Wette. „Ihr hattet vollkommen Recht. Es ist alles OK. Wir werden jetzt regelmäßig zu Kontrolle herkommen.“
„Wie ist es, wollt ihr auch noch einkaufen gehen. Ich habe Tini schon verspottet, aber sie hat mich daran erinnert, dass übermorgen Weihnachten ist. Dass hatte ich zu meiner Schande glatt vergessen.“ Peter sah sie erwartungsvoll an. Sonja und Carola wechselten einen fragenden Blick. Harry und Chris zuckten die Schultern. Carola meinte: „Lust hätte ich schon, vor allem da bald Weihnachten ist.“ Harry wand sich an Peter. „Wann fliegen wir zurück?“ Peter antwortete: „Der Heli fliegt, wenn wir es wollen. Wir drei können uns locker noch ein paar Stunden beschäftigen.“ Die beiden Männer nickten zustimmend. „Super“, freute sich Sonja. „Dann schauen wir, ob wir was finden.“ „Ich habe da an der Ecke ein gemütliches Café entdeckt, dort warten wir“, meinte Peter.
Gegen 18 Uhr flogen sie zur Insel zurück. Peter hatte zuvor noch geflachst, ob der Heli mit diesen vielen Tüten überhaupt noch abheben würde, aber er konnte. Am Abend veranstalteten die Damen noch eine Modenschau unter Ausschluss der Männer, was diese aber nicht übermäßig in Trauer versetzte.
Am nächsten Morgen beim Frühstück verkündete Peter, dass sie nicht allein auf der Insel wären. Es waren insgesamt zwanzig Familien, denen er gestattet hatte, das ehemalige Feriendorf zu bewohnen.

Das Dorf

„Ich habe das Dorf komplett renovieren lassen. Es handelt sich um den Rest des Volkes, dem unsere Insel einst gehörte. Ich wollte, dass sie hier eine Heimat finden und mit uns leben. Wir brauchen Menschen, die uns hier helfen. Allein schaffen wir es nicht. Es sind ca. 90 ausgesprochen liebe, friedfertige Menschen. Ich hoffe, dass ihr damit einverstanden seid.“ Beifälliges, wenn auch überraschtes Nicken rundum. Tini boxte ihn grinsend in die Seite, „Und ich habe mich schon gewundert, dass du so folgsam und brav bist. Mir war klar, dass du wieder etwas ausgeheckt hast. Aber deine Idee gefällt mir sehr gut. Ich habe mich schon gefragt, wie wir das alles Schultern sollen, aber du warst wieder mal schneller.“ Michi sagt nichts, sondern nahm stumm seine Hand und lehnte in ihrer unnachahmlichen Art, den Kopf an seine Schulter. Damit war von ihrer Seite alles gesagt. „Ich werde mit Tini und Michi nachher einen Besuch machen. Wir gehen zuerst allein, damit es nicht zu offiziell wird.“
Kurze Zeit später verließen sie durch den oberen Ausgang das Gebäude. Sie fuhren mit einem der Elektroautos die Straße hinunter zum unteren Parkplatz und dann nach rechts um den Berg herum. Kurze Zeit später tauchte das frühere Feriendorf vor ihnen auf. Die Häuser waren weiß gekalkt und hatten farbige Fensterläden und Türen. Sie standen alle auf Holzstützen und waren etwa einen Meter vom Boden entfernt. Die Dächer waren mit einem Gemisch aus Bambusartigen Hölzern und Palmblättern gedeckt.
Vor dem zentralen Gebäude stiegen sie aus. rechts von diesem Gebäude stand ein kleineres Haus aus dessen Türe ein etwa fünfzigjähriger Mann trat. Er hatte schwarzes von silbrigen Strähnen durchsetztes Haar, dass hinten zu einem kleinen Zopf zusammengebunden war. Gekleidet war er in eine hellbraune Leinenhose und ein langes helles, dünnes Hemd, dass ihm bis fast zu den Knien reichte. Eine, für das warme Klima hervorragende Kleidung, dachte Peter und nahm sich vor, sich ebenfalls entsprechend zu kleiden. Der Mann hatte ein edles, gutaussehendes Gesicht, dass von dunklen Augen beherrscht wurde. Peter stellte sich und die beiden Damen vor. Der Fremde sah ihn lange an, dann lächelte er und sagte, „Ich heiße Pedro Gonzales. Ich bin der Sprecher unserer Dorfgemeinschaft. Ich freue mich, euch endlich persönlich kennenzulernen.“ Er lud sie in sein Haus ein und sie setzten sich drinnen an einen großen Holztisch. Der Raum war einfach, aber sehr geschmackvoll eingerichtete. Wände und Decken waren mit hellem Holz verkleidet. Auf dem dunklen Holzboden lagen aus einem strohartigen Material geflochtene bunte Teppiche. Tisch und Stühle schienen selbst gemacht, einfach und stabil. „Nennen sie mich bitte Pedro“, bat er. „Wir hier im Dorf sagen alle nur den Vornamen und du.“ „Ich heiße Peter, genannt Piet, das ist Michaela, genannt Michi und dann haben wir als dritte in unserem Bund Tini. Wir drei sind eine der neuen Familien auf dieser Insel.“ Pedro sah sie nacheinander aufmerksam an, dann nickte er. „Ich habe von euch dreien schon gehört. Ich freue mich über euer Hiersein. Ich möchte mich im Namen meines Volkes, oder auch Stammes dafür bedanken, dass wir hier wohnen dürfen.“ Beide waren aufgestanden und Peter legte ihm die Hände auf die Schultern. „Falsch, wir bedanken uns, dass wir hier sein dürfen. Es ist schließlich eure Heimat und das soll es auch bleiben. Wir wollen mit euch gemeinsam hier leben. Wir brauchen Männer und Frauen die uns helfen. Wir brauchen Leute, die mit Schiffen umgehen können. Handwerker und Menschen die sich mit der Natur und der Insel auskennen. Wir sind Stadtmenschen und haben davon keine Ahnung. Unsere Fähigkeiten liegen woanders.“ Peter verstummte. Pedro sah ihn lange an, dann umarmte er ihn. „So sei es“, sagte er nur. Dann umarmte er auch die beiden Frauen und küsste sie auf die Wangen. Anschließend saßen alle vier still und nachdenklich am Tisch.
Nach einiger Zeit forderte sie Pedro zu einem Rundgang durch das Dorf auf und sie schüttelten unzählige Hände. Überall wurden sie hereingebeten und wurden mit Saft und Früchten bewirtet. Sowohl die farbenfrohe Kleidung, als auch die Wohnräume waren sehr einfach aber sehr geschmackvoll und gefielen ihnen gut. Nach einer guten Stunde waren sie durch alle Häuser gegangen und waren völlig erschlagen, aber begeistert. Die einfache schlichte Freundlichkeit der Insulaner war entwaffnend. Peter hatte noch selten so viele schöne Menschen gesehen, sowohl Frauen, als auch Männer. Selbst Tini musste zugeben, dass sie hier in Sachen Schönheit nicht mehr allein war.

Heilung

Zurück in Pedros Haus setzten sie sich wieder und sahen auf, als ein ungewöhnlich schönes Mädchen den Raum betrat. Pedro sprang auf, eilte auf sie zu und nahm sie in den Arm. Er hielt sie einen Moment fest und fragte leise. „Was machen deine Schmerzen? Immer noch so stark?“ Sie nickte bejahend, löste sich aber dann von ihm und sah die Anwesenden der Reihe nach an. „Das ist Tamia meine Tochter. Sie ist alles was ich noch habe, nachdem ihre Mutter, meine geliebte Frau bei einem Unfall ums Leben kam.“ Man sah dem Mädchen sofort die Verwandtschaft mit Pedro an. Die gleichen edlen Gesichtszüge, nur feiner und mädchenhafter. Sie hatte wunderschönes dunkelbraunes Haar, dass zu einem Zopf geflochten war, der ihr weit über die Schultern reichte. Sie war hochgewachsen und schlank, aber mit fraulichen Proportionen und trug ein Sari artiges dunkelgrünes Gewand. Mit ihren leuchtenden braunen Augen betrachtete sie die Besucher. „Tamia ist meine Stellvertreterin im Rat des Dorfes“, sagte Pedro stolz.
Michaela sah Tamia in die Augen und erkannte den Schmerz, den sie mit festem Willen eisern verbarg. Bevor Peter, der es ebenfalls erkannt hatte, etwas sagen konnte, stand sie auf und ging auf Tamia zu. Lange sah sie das Mädchen an. Alle im Raum schienen den Atem anzuhalten, es herrschte Totenstille. Nur Tamia konnte sehen, wie sich Michaelas Augen veränderten und goldbraun hell zu leuchten begannen. Erstarrt blieb sie stehen und sah Michaela, die noch näherkam, in die Augen. Dann hatte Michaela sie erreicht und nahm sie in den Arm. „Tini komm her“, sagte sie ruhig. Sie bewegte sich zusammen mit dem Mädchen auf die, in der Ecke stehende Bank zu und setzte sich, Tamia jetzt auf ihren Knien haltend. Tini setzte sich daneben und legte ihre Arme um beide. Fassungslos sah Pedro zu. Er wurde von Peter am Aufstehen gehindert. Ernst sagte Peter zu ihm: „Michi ist die stärkste Heilerin, die ich kenne und Tini hilft ihr. Lass sie machen, deine Tamia ist schwer krank, sie versuchen sie zu heilen.“ Pedro sah staunend wie sich um die drei eine goldene Aura bildete, die von Tinis lavendelfarben Strahlen verstärkt wurde. Michaela hatte nun beide Hände links und rechts an Tamias Kopf gelegt und hatte ihre Augen geschlossen. Das Strahlen wurde heller, es knisterte und funkelte. Dann, nach einigen Minuten drehte Michaela den Kopf zu Peter. „Piet, Hilf“, sagte sie vor Anstrengung keuchend. Peter, der immer noch den Arm um Pedro gelegte hatte, streckte den freien Arm aus und schloss ebenfalls konzentriert seine Augen. Mit staunenden Augen sah Pedro ein blaues Strahlenbündel, dass von Peter ausging und sich mit den Auren seiner beiden Gefährtinnen verband. Sie strahlte jetzt in allen Farben und wurde dank Peters starker Energie blendend hell. Es knisterte und funkelte noch stärker, dann stießen die beiden Frauen einen erleichterten Seufzer aus und die Auren erloschen. Tamia lag entspannt schlafend in Michaelas Armen.
„Pedro komm her. Nimm deine Tochter und bring sie ins Bett. Sie wird jetzt einige Zeit schlafen. Du musst sie tragen, mir ist sie zu schwer.“ Pedro sprang hoch, hob Tamia vorsichtig aus Michaelas Armen und trug sie hinaus. Als er wieder zurückkam, saßen die drei eng aneinander geschmiegt auf der Bank. „Wie du siehst, brauchen wir viel Körperkontakt um uns gegenseitig zu stützen. Komm her, du kannst auch helfen.“ Da Peter in der Mitte saß, setzte er sich neben Tini, die sofort seinen Arm nahm und ihn um sich legte. Ihren Arm legte sie dann auch noch um ihn und zog ihn noch näher an sich heran. Pedro wollte zuerst wegrücken, empfand den engen Kontakt aber dann als sehr angenehm. Erstaunt fühlte er, wie Energie von ihm wegfloss. „Wir sind Berührungsmenschen. Wir brauchen den Körperkontakt, um uns lieb zu haben, aber auch, um uns, wie jetzt, gegenseitig zu helfen. Keine Angst, Tini nimmt nur so viel Energie von dir, wie du schadlos geben kannst.“ Nach kurzer Zeit spürte er, wie der Energiefluss versiegte. Tini gab ihn wieder frei, was er insgeheim bedauerte, denn es war sehr schön. Tini sah ihn einen Moment kritisch an, lächelte dann aber. Hat sie jetzt meine Gefühle erkannt, wie peinlich, dachte er verlegen. Tinis silberheller Lachen befreite ihn von seinen Sorgen. „Alles gut“, sagt sie und legte ihre Hand auf seinen Arm. Er schaute auf die Uhr über dem Tisch. „Mein Gott, wir sitzen ja schon über eine Stunde hier.“ Dann ging die Tür auf und Tamia kam herein. Ihre strahlenden Augen und die wieder gesunde Gesichtsfarbe erübrigten jede weitere Frage. Pedro sprang auf und sie fielen sich in die Arme. „Ich habe keine Schmerzen mehr“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Pedro strahlte vor Glück, wandte sich um und rief. „Ich danke euch von ganzem Herzen.“ Die drei standen auf und dann lagen sie sich alle in den Armen. Erstaunt registrierte Pedro kurzzeitig ein Kribbeln. Sie gingen wieder zum Tisch, setzten sich alle und Michaela sagte zu Tamia: „Es ist alles in Ordnung, der Tumor ist weg, du bist gesund.“ Tamia wurde blass. „Ich hatte einen Tumor im Gehirn?“ Michaela nickte. „Aber jetzt ist er weg“, Michaela streichelte ihr beruhigend über den Kopf. „Es ist spät geworden. Wir müssen gehen“, sagte Peter. „Unsere Freunde werden sich schon wundern, wo wir bleiben.“ Tamia stand etwas verloren da. Ihr Blick schweifte zum Fenster. Draußen nahm die Helligkeit bereits ab. Die auf dem Dorfweg spielenden Kinder waren weniger geworden. „Viele müssen schon heim“, dachte sie. Ihr Blick wanderte wieder zu den Besuchern, die mit ihrem Vater parlierten. „Die Frau, die sie Michi nennen, sie hat irgendwas mit meinem Kopf gemacht. Ein Tumor, hat sie gesagt. Ein Tumor ist gefährlich. Meine Schmerzen kamen von ihm.“ Ihre Gedanken kreisten. Langsam stieg das Glücksgefühl, die tiefe Dankbarkeit in ihr hoch. Sie war gerettet. Sie konnte bei ihrem Papa bleiben. Er musste nicht mehr nachts weinen, wenn er meinte, sie würde es nicht hören. Langsam drehte sie sich um. Tini, die blonde Schönheit stand plötzlich vor ihr und nahm sie zärtlich in den Arm. „Bitte besuche uns einmal. Quatsch, nicht einmal sondern möglichst oft. Ich glaube, wir alle mögen dich sehr.“ Ganz zart küsste sie das Mädchen auf die Wange. Dann wurde sie von Michaela weggeschoben und von ihr umarmt. „Tini hat schon alles gesagt. Komm möglichst bald, wir freuen uns.“ Dann stand Peter da. Auch er umarmte sie und ihr wurde fast schwindelig als seine Aura sie berührte. Sie hatte das Gefühl zu schweben und spürte die Güte dieses Mannes. Wie bei Papa, nur viel, viel, stärker, schoss es ihr durch den Kopf. Sie gingen hinaus und die drei fuhren mit dem Elektrokarren hoch in die Villa. Mit brennenden Augen starrte sie ihnen nach, bis sie ihr Vater liebevoll in den Arm nahm und zum Haus führte. „Heute ist ein glücklicher Tag,“ meinte Pedro. „Du bist geheilt, wir dürfen hier wohnen bleiben und können mit ihnen zusammenarbeiten und unseren Lebensunterhalt verdienen. Ruf gleich die Dorfversammlung ein. Ich will es ihnen erzählen.“ Beschwingt eilte Tamia von Haus zu Haus.
Peter und die beiden Frauen waren inzwischen wieder im Esszimmer angekommen. Das Abendessen stand auf dem Tisch. Wurst, Käse und verschiedene Brotsorten, die Mama selber gebacken hatte. Carola und Chris waren auch da und sie erzählten von ihrem Tagesablauf. Sonja und Harry waren irgendwo im Keller bei den technischen Anlagen. Nachdem sie zu Abend gegessen hatten, begaben sie sich in ihre Räume. Peter wollte an den Computer und sich um die Geschäfte kümmern. Tini und Michaela wollten fernsehen und gemütlich was trinken. Zwei Stunden später hatte Peter sich Zugang zur Börse in Bombay verschafft. Der Leitindex zeigt sich momentan stabil, die Rupie ebenfalls. Peter plante, in Indien stärker einzusteigen und sah sich nach günstigen Firmen um. Er kontaktierte über die MTC zwei indischen Broker und erteilte einige Aufträge. Insgesamt bewegte er sich im unteren dreistelligen Millionenbereich. Dann schloss er den Zugriff und machte sich auf den Weg zu seinen Mädels. In ihrem Wohnzimmer fand er beide einträchtig schlafend vor dem Fernseher. Sie hatten immerhin das ZDF gefunden und dort lief eine Talk-Show. Schnell merkte er, dass es um ihr Verschwinden und die Umstände dazu ging. Man hatte immer noch keine Spur und keinen Flugschreiber gefunden. Zwei der Teilnehmer vertraten die Ansicht, sie seien bloß ausgestiegen. Ein anderer vermutete eine Entführung. Gegenseitig wiederlegten sie sich aber ihre Thesen. Am Schluss endete alles in einem reglosen Kopfschütteln. Peter grinste seine beiden Schlafmützen an und ging ins Bett. Mal sehen wie lange es dauert, dachte er und schmunzelte. Er schlief schon fast, als sie bibbernd angekrochen kamen. Zwei kalte nackte Körper kuschelten sich an ihn. Sie haben wieder alles vergessen, grinste er, konzentrierte sich und produzierte Wärme bis sie sich zufrieden räkelten. Eng aneinander gekuschelt schliefen sie ein.
Am nächsten Morgen verließ er wie immer gegen vier Uhr das Schlafzimmer und stieg langsam zur oberen Plattform hinauf. Es herrschte noch absolute Dunkelheit und er sah staunend zu der leuchtenden Sternenpracht hinauf. Gestern Nacht war die längste Nacht des Jahres, dachte er versonnen und morgen ist Weihnachten. Zum ersten Mal Weihnachten in der Fremde. Er merkte, wie er ganz traurig wurde. Eine Träne stahl sich in seinen Augenwinkel und er wischte sie schnell weg, obwohl es hier niemand sehen konnte. Wieder sah er in den Sternenhimmel, aber er sah nur verschwommene Punkte, da seine Augen immer noch von einem Tränenschleier bedeckt waren. Als er merkte, dass er in Gefahr lief noch tiefer zu versinken, schlangen sich ihm von hinten zwei weiche, warme Arme um den Körper. „Ach meine Tini, immer wenn ich dich brauche bist du da.“ Er drehte sich um, hob sie in seine Arme, ging zu der Liege, die von gestern noch dastand und ließ sich hinein sinken. Er zog Tini auf sich. Da beide Bademänteln geöffnet waren, lagen sie jetzt wieder mal Haut auf Haut. Ihr warmer Körper bedeckte ihn. Mit seinen neuen Sinnen ergriff er die Decke von der Nachbarliege und sie schwebte herüber und bedeckte ihre Beine. Schön warm und geschützt eingemummelt lagen sie da. Beide Hände lagen auf ihren nackten Pobacken und hielten sie fest. Plötzlich hörte er in sich ihr leises, zufriedenes Lachen. Er erkannte, dass sie sich ohne sein Zutun mit ihm verbunden hatte. „Das ist neu mein Schatz“, hörte sie seine lautlose Stimme. Sie verschmolzen miteinander und der doppelte Astralkörper schwebte plötzlich über den liegenden Körpern. Mit ihren vernetzten, praktisch gemeinsamen Gedanken und Willen wollten sie sich gerade auf die Reise begeben, da stoppte sie ein lautloses aber sehr lautes „Halt, nehmt mich mit.“ Sie erkannten den golden schimmernden Körper neben sich. „Michi“, hallte es lautlos und sie streckten die Arme aus, fassten sie tatsächlich und der goldene Körper verschmolz mit den beiden anderen. Der Bewusstseinsteil, der Peter war, erkannte, dass auch Michi einen gewaltigen Entwicklungsschritt durchlaufen hatte. Sie hatte sie praktisch überholt. Sie brauchte für die Verschmelzung keinen Körperkontakt mehr. Der neue Körper bestehend aus den dreien sauste glücklich empor zu den Sternen. Aus großer Höhe sahen sie unter sich die Insel. Plötzlich änderte sich das Bild und unter ihnen war eine große Stadt. München, erkannte Peter erstaunt. „Wer von euch wollte nach München?“ Beide sagten gleichzeitig: „Ich, ich möchte zu den Kindern.“ Im nächsten Moment schwebten sie im Zimmer und sahen unter sich die schlafende Nicole. Während sie das Mädchen betrachteten, schlug sie die Augen auf. Erstaunt blickte sie sie an. „Sie kann uns anscheinend sehen“, bemerkte Peter. „Papa?“, hörte er Nicole fragen. Peter streckte schnell den Arm aus und das Pendant als Astralarm berührte Nicole. Jetzt funktionierte die Kommunikation. Der Austausch gestaltete sich rasend schnell. Innerhalb weniger Augenblicke war Nicole über das Geschehen der letzten Tage informiert. „Wir sind alle drei da. Momentan spreche ich, Michi, mit dir, aber Tini und dein Vater sind ebenfalls da und hören mit.“ Peter übernahm. „Hallo geliebte Tochter. Du wunderst dich sicher aber wir tun es auch. Wir haben neue Fähigkeiten entwickelt. Unser Erscheinen hier bei dir gehört dazu. Aber es ist gut. Wir können nun recht einfach Kontakt mit euch halten. Ob, und wie es anders rum geht, müssen wir noch rausfinden. Aber ihr beide könnt sicher sein. Wir sind da und helfen euch, wo wir können.“ Liebevoll versuchte er sie über die Wange zu streicheln. „Papa ich kann dich spüren“, flüstert sie erstaunt. Dann wurde sie von den vermissten Streicheleinheiten der drei überrollt. Nach einer Weile kicherte sie. „Aufhören bitte. Es ist sehr schön aber jetzt genug. Ich liebe euch auch alle.“ „Hallo Nicole. Hier spricht Tini. Wir lassen dich weiterschlafen, aber wir kommen jetzt regelmäßig vorbei. Tschüss, schlaf schön weiter.“ Die Leuchterscheinung war verschwunden. Nicole räkelte sich zufrieden und legte sich erleichtert zurück. Die Alten sind wieder da und anscheinend mächtiger als je zuvor. Sie schlief tief und entspannt ein. Die drei besuchten auch Matze und das Geschehen wiederholte sich.
Einen Augenblick später schwebten sie wieder über der Insel. „Wie müssen zurück, das hat viel Kraft und Energie gekostet. Michi, wenn du kannst, dann komm doch zu uns herauf dann können wir uns gemeinsam erholen.“
Erleichtert presste Peter Tini an sich, die immer noch auf ihm lag. Seine Hände streichelten über ihre Rückseite und sie begann zu schnurren. Dann hörten sie Michaelas Schritte und ein kalter Körper kuschelte sich zu ihnen unter die Decke. Michaela besann sich und ihr Körper wurde immer wärmer. „Endlich“, murmelte Peter, „wurde aber auch Zeit, dass sich eine von euch an diese Fähigkeit erinnert.“ Zufrieden drückte er seine beiden an sich. Die drei bemerkten nicht, dass während ihrer ganzen Unterhaltung kein hörbares Wort gefallen war. Die gedankliche Verbindung funktionierte jetzt perfekt. Langsam ging die Sonne auf. Das Gezwitscher der Vogelwelt erreichte einen neuen Höhepunkt. Auch der Wind frischte nun auf und vertrieb die Schwüle der Nacht. Es wurde morgendlich frisch, was die drei unter ihrer Decke aber nicht störte. Nach einer Weile wisperte Michaela „Ich habe Lust auf ein schönes, warmes Sprudelbad. Kommt ihr mit?“ Ein doppeltes „Ja“ erklang und Minuten später saßen sie in der großen Wanne. Die ätherischen Öle, die Michaela eingetröpfelt hatte, verströmten einen wohltuenden Duft.
Nach einer Weile meinte Peter. „Wir müssen uns wieder um unsere Firmen kümmern und die weiteren Strategien entwickeln.“ Michaela hob abwehrend die Hand. „Nein Piet. Lass uns erst im Neuen Jahr anfangen. Jetzt kommt erst Weihnachten. Haben wir eigentlich einen Weihnachtsbaum? Wenn nicht, dann kannst du ja deine Fähigkeiten darauf richten, einen zu besorgen.“ Tini begann zu kichern. „Da bin ich aber gespannt, wo er hier einen Tannenbaum herkriegen will.“ „Ich sagte Weihnachtsbaum, nicht unbedingt Tannenbaum.“ meinte Michaela. „Vielleicht müssen wir uns mit einem Ersatz begnügen. Aber er soll weihnachtlich geschmückt werden. Also geliebter Gatte, streng dich an“, Michaela drückte ihm entschärfend einen Kuss auf die Wange. „So kann man Probleme auch lösen“, knurrte Peter und stieg aus der Wanne. Entgeistert starrten die beiden ihm nach. „Was guckt ihr so? Ich soll doch einen Weihnachtsbaum besorgen. Der wächst nicht in der Wanne“, fauchte er und enteilte. Tini und Michaela sahen sich an. „Wo er Recht hat, hat er Recht“, bemerkte Tini trocken und erhob sich ebenfalls.
Wenig später betraten sie hungrig das Esszimmer und setzten sich zu Sonja und Carola, die ebenfalls am frühstücken waren, aber kein Mann weit und breit. „Harry und Chris sind joggen. Harry war der Meinung, sie hätten etwas Fett angesetzt“, erzählte Sonja. „Piet ist mit Sicherheit nicht joggen. Habt ihr ihn gesehen?“ Beide schüttelten den Kopf. Michaela zog ihr Handy heraus, aber bei Peter meldete sich nur die Mailbox. Ein weiterer Anruf zeigte, dass die Piloten auch da waren. Sowohl Helmut als auch Albrecht hatten Peter nicht gesehen, aber Helmut meinte: „Vielleicht ist er allein geflogen. Schließlich hat er ja seit einiger Zeit den Pilotenschein sowohl für die TriStar, als auch für große Hubschrauber.“ „Wie bitte“ Michaela fiel aus allen Wolken. „Tini, hast du das gewusst, Piet hat alle Pilotenscheine?“ Tini wirkte etwas schuldbewusst. „Mir war, als hätte er so was gesagt, aber ich habe nicht richtig hingehört, weil ich mit anderen Dingen beschäftigt war.“ Michaela rannte aufgeregt herum. Die anderen drei schauten ihr etwas befremdet zu. „Was ist denn schon dabei“, wollte Sonja wissen. „Es ist doch gut, wenn noch einer fliegen kann. Vertrau deinem Piet doch ein bisschen, der kriegt das schon auf die Reihe, der hat schon ganz andere Dinge gemeistert. Zudem weißt du ja gar nicht, ob er tatsächlich geflogen ist. Ruf doch Hellmut nochmal an. Der soll schauen, ob ein Heli fehlt.“ Michaela sah Sonja dankbar an. „Mensch Sonja, wenn ich dich nicht hätte. Vielen Dank, du hast ja Recht. Ich benehme mich hysterisch wie ein altes Weib.“ Kurze Zeit später erfuhr sie allerdings, dass der kleine Heli fehlte, Peter war tatsächlich unterwegs. „Dieser blöde Mann!“, zürnte Michaela. „Er hätte uns doch mitnehmen können.“ Tini, die ruhig geblieben war, meinte jetzt. „Es ist ja auch kein Wunder, so wie du ihn vorher abgekanzelt hast. Ich wäre auch losgezogen. Vielleicht nicht mit dem Heli, aber eventuell mit dem Boot. Sei froh, dass er einen der Helis genommen hat, da ist er schneller wieder da.“ Michaela war mit jedem Wort weiter in sich zusammengesunken. „Aber er kann doch nicht einfach einen Hubschrauber nehmen“, warf sie zaghaft ein. „Wieso nicht, sie gehören euch schließlich“, beendete Sonja die Diskussion. „Komm Michi wir gehen ins Wohnzimmer. Von dort aus kann man den Landeplatz sehen.“ Zu Carola und Sonja gewandt erläuterte sie: „Piet muss nämlich einen Weihnachtsbaum besorgen, wenn möglich sogar einen Tannenbaum. Hoffentlich hat er nicht die TriStar genommen und ist in den Norden geflogen.“ Michaela wurde kreidebleich. „Tini, mal den Teufel nicht an die Wand“, keuchte sie.

Weihnachtsbaum

Vier Stunden saßen sie im Wohnzimmer. Ständig liefen Nachrichten. Selbst in der Vorweihnachtszeit brodelte die Nachrichtenküche. Immer noch wurde über ihr Schicksal gerätselt. Mehrere Firmen standen vor dem Konkurs, da Peter rigoros Geld abgezogen hatte. Die Steuerpraktiken wurden in mehreren Bundesländern überprüft und teilweise geändert, aber die Webers waren verschwunden. Tina und Tim wurden oft interviewt und hieben in die gleiche Kerbe. Das Verschwinden einer so berühmten Schauspielerin war ein Skandal.
Dann plötzlich hörten sie das charakteristische Geräusch eines Hubschraubers. Sie rannten ans Fenster und sahen, wie der kleinere Heli elegant einschwenkte und gekonnt landete. Michaela fiel ein Stein vom Herzen. „Na warte, der kriegt jetzt aber was zu hören“, tobte sie. „Stopp Michi! Gar nichts wirst du sagen. Er hat alles richtig gemacht. Er muss uns nicht jedes Mal fragen. Er ist erwachsen und weiß was er tut und was er kann.“ Tini stand mit funkelnden Augen und in die Hüften gestützten Armen angriffslustig vor ihr. Michaela prallte erschrocken zurück, stutzte und senkte dann kleinlaut den Kopf. „Danke Tini, du hast natürlich vollkommen recht. Ich bin ein Esel. Ich werde ihn loben und in den Arm nehmen.“ „Aber nicht übertreiben. Es soll ganz normal wirken, dann ist er beruhigt. Wie ich ihn kenne, hat er nämlich ein schlechtes Gewissen, weil er einfach abgehauen ist. Er weiß genau, dass wir uns Sorgen machen. Er soll merken, dass wir ihm etwas zutrauen.“ Tini schwieg und umarmte Michaela.
Peter und Harry kamen mit einem großen Tannenbaum um die Ecke. „Ein richtiger Tannenbaum“, jubelte Tini. „Wo hast du denn den aufgetrieben“, wollte sie wissen. „Michi komm schnell. Den stellen wir gleich auf dann können wir ihn schmücken.“ Betreten verstummte sie. „Haben wir überhaupt Baumschmuck?“ Michaela zeigt stumm zur Tür, durch die gerade Chris mit ein paar großen Schachteln kam. „Alles da, ihr könnt loslegen“, antwortete Chris. Tini freute sich riesig, war sofort in ihrem Element und kommandierte alle herum. Michaela packte Peter und gab ihm einen dicken Kuss. „Danke“, flüsterte sie in sein Ohr. „Gut gemacht.“ Peter schaute etwas misstrauisch, aber es kam nichts weiter. Beruhigt setzte er sich auf das Sofa und schlürfte einen Kaffee, den Michaela ihm gebracht hatte. Michaela setzte sich neben ihn und sie sahen dem munteren Treiben zu. „Hoffentlich gibt das keinen Streit“, raunte Peter. „Keine Sorge, die Mädels haben es im Griff.“ Michaela grinste amüsiert. Tini, Sonja und Carola scheuchten die Männer umher. Nach einiger Zeit gingen Michaela und Peter hoch in ihre Räume. Sie wollten etwas Ruhe haben.
„Heute ist Weihnachten.“ Mit diesem Gedanken wachte Tini auf. Schlagartig war sie wach. Sie sah sich um. Michi schlief noch und Piet war natürlich wieder weg. Sicher ist er oben. Sie machte sich auf den Weg. Aus dem Schlafzimmer, eigentlich hätte man Schlafraum oder Halle sagen müssen so groß war es, kam sie auf die abgetrennte Terrasse. Wahnsinn, dachte sie wieder einmal und genoss die phantastische Aussicht auf den noch dunklen Tropenwald und das blausilbern glitzernde Meer. Ich wohne jetzt fast am Meer, dachte sie voll Staunen. Da Peter nicht hier war, stieg sie nach oben zur oberen Plattform. Voller Vorfreude sah sie sich um, liebte sie doch diese frühen Stunden in den Armen ihres Geliebten, aber er war nicht da. Enttäuscht sah sie sich um, ignorierte die Aussicht und dachte. Geht das schon wieder los? Wo ist er? Sie stieg wieder hinunter und ging zum Arbeitsbereich. Die beiden Räume mit den großen Bildschirmen waren leer, der hintere kleinere, Peters Refugium war zugeschlossen. Das ist ja was ganz Neues, dachte sie und rüttelte an der Tür. „Moment“, hörte sie plötzlich in ihrem Kopf, „Ich bin gleich fertig.“
Jetzt weiß ich, was er macht. Ich bin eine doofe Nuss. Er verpackt Geschenke. Lächelnd setzte sie sich in einen der Sessel und wartete. Dann ging die Tür auf und er kam heraus. Sie begann laut zu kichern. Irritiert schaute er sie an. Sie sprang auf, lief auf ihn zu, öffnete ihren Bademantel und lag in seinen Armen. Als er ihre weiche Haut auf seiner fühlte, wurde ihm klar, warum sie immer noch von einem leisen Lachen geschüttelt wurde. Er hatte zum wiederholten Mal nichts an. Wie ein zerstreuter Professor hatte er es vollkommen vergessen. „Das ist meine Weihnachtsüberraschung“, meinte er grinsend und küsste sie auf die Stirn. Sie zog seinen Kopf herunter und ihre Lippen verschlossen seinen Mund. „Solche Überraschungen liebe ich“, erscholl ihre lachende Stimme in seinem Kopf. „Komm, wir gehen zu Michi, heute ist Weihnachten, da soll sie nicht allein aufwachen“, hörte er weiter, während ihre Zunge seine Lippen streichelte. Küssen und gleichzeitig reden funktionierte nur beim Gedankenreden. Sie gingen zurück ins Schlafzimmer. Eng aneinander gekuschelt lauschten sie den Geräuschen der erwachenden Natur, die durch die geöffneten Terassentüren hereinschallten.

Mehrere Stunden später am Frühstückstisch.

Alle Sieben saßen einträchtig beisammen und planten den Tagesablauf. Peter wollte ins Dorf hinunter und Weihnachtsgrüße, einige Geschenke und eine Urkunde übergeben. Er hatte dem Stamm ein Erbpachtrecht für das Dorf mit den umliegenden Feldern und Gärten eintragen lassen.
Mit Mama planten sie den Verlauf der Feiertage, da fiel Peter siedend heiß ein, dass er ja Andrea Mauro mit seiner Frau eingeladen hatte. Seine beiden Mädels zuckten erstaunt zusammen, als seine tadelnde Stimme in ihren Köpfen erklang. „Solltet ihr mich nicht an etwas erinnern?“, fragte er. Sie sahen ihn beide schuldbewusst aber unwissend an. Er grinste: „So viel zum zerstreuten Professor“, hallte seine Stimme belustigt. „Mama, ich muss dir was beichten. Ich habe für den zweiten Feiertag Andrea Mauro mit seiner Frau zum Essen eingeladen. Geht das?“ Mama musterte ihn streng und fragte dann: „Der Name klingt italienisch?“ Peter nickte. „Ein italienisches Essen wäre perfekt, da würde er sich sicher freuen, seine Frau kenne ich nicht, aber die freut sich sicher auch.“ Mama nickte zustimmend. „Kein Problem, ich lasse mir was einfallen.“ Peter atmete auf und grinste seine beiden verlegenen Damen an. „Nochmal gut gegangen“, hallte es in ihren Köpfen. „Wir können froh sein, dass Mama so gut improvisieren kann. Sie kann heute schlecht noch einkaufen“, meinte Michaela. Peter lachte in ihrem Kopf. „Hast du den riesigen Kühlraum hinter der Küche schon gesehen? Mama könnte mühelos eine ganze Gesellschaft verköstigen. Der Raum ist reichlich mit allem gefüllt, was das Herz begehrt. Mama ist eine schwäbische Italienerin und Hausfrau, sie sorgt dafür, dass immer alles da ist. Helmut könnte dir ein Liedlein davon singen, wenn er ihre Vorräte anschleppt“, erschallte Peters belustigtes Stimme. Tini hatte schweigend zugehört und wirkte nun erleichtert und erfreut. „Na da bin ich aber froh, dass alles so gut klappt“, meinte sie ohne Stimme. „Das mit dem Dorf finde ich klasse trotz deines Alleinganges.“ Peter fing ihren irritierenden Blick auf. „Schon wieder beleidigt?“, fragte er stimmlos. „Natürlich nicht, aber wir hätten es besprechen sollen.“ „Denk an unseren Disput gestern Nachmittag“, mischte sich Michaela ein. Was hast du da zu mir gesagt?“ Tini wurde nachdenklich, nickte dann und meinte: „Danke Michi, du hast vollkommen Recht, ich bin jetzt still.“ Sie legte ihren Kopf an Peters Schulter und schwieg. Peter hatte die Diskussion irritiert verfolgt. „Kann mir jemand erklären, was hier abgeht?“ „Du musst nicht alles wissen“, hallte es zweistimmig in seinem Kopf. Peters Blick pendelte zwischen seinen beiden, aber beide lächelten ihn schweigend an.
„Seid ihr mit eurer Diskussion jetzt fertig, können wir weitermachen?“, fragte Harry grinsend. Alle drei Köpfe fuhren verlegen herum. Harry hatte natürlich mitbekommen, dass sie gedanklich kommunizierten. „Entschuldigung“, sagte Peter, „war nicht mit böser Absicht. Wir merken es manchmal einfach nicht.

Erstes Dorffest

„Zurück zum Tag. Wir gehen jetzt am besten alle ins Dorf. Es ist schon elf Uhr“, sagte er mit einem Blick auf die Uhr. „Ich habe uns bei Tamia soeben angemeldet. Bevor ihr fragt, Tamia ist ebenfalls begabt und kann mit uns kommunizieren, sogar über größere Entfernungen. Ihr sollt alle mitkommen, damit ihr euch kennen lernt. Ich möchte den Kontakt mit den Dorfleuten vertiefen. Wir brauchen sie. Zur Information, Tamia ist die Tochter und Stellvertreterin des Dorfältesten, Chef, Häuptling oder Bürgermeister, wie auch immer. Er heißt Pedro Gonzales und ist sehr nett. Überhaupt werdet ihr ungewöhnlich freundliche und liebe Menschen kennen lernen.“ Nachdem er geendet hatte, standen alle auf und wollten zum Ausgang gehen. „Halt! Wir müssen unten raus, sonst karren wir ewig rum.“ Mit dem Aufzug fuhren sie nach unten. Dort stiegen sie in einen Elektrokarren und fuhren zum Dorf, wo sie schon erwartet wurden. Pedro und Tamia standen vor der versammelten Dorfgemeinschaft. Die Sieben Freunde waren sehr beeindruckt. „Diese Menschen sehen alle wirklich sehr gut aus“, entfuhr es Harry, „und diese Tamia ist unbeschreiblich schön.“ Wie schutzsuchend suchte er Sonjas Hand, die sie sofort nahm und fest drückte. Chris konnte seine Bewunderung ebenfalls kaum verbergen. Auch er suchte Schutz bei Carola, den sie gerne gewährte. Über Tamias Gesicht huschte ein feines Lächeln. Sie hatte wohl bemerkt, was in den beiden Männern vorging. Bevor Pedro etwas sagen konnte, eilte sie auf Michaela zu und umarmte sie stürmisch. Michaela erwiderte herzlich ihre Umarmung und drückte sie an sich. „Ach, meine Tochter“, flüsterte es leise in Tamias Kopf, „Ich liebe dich so.“ Tamia begann zu weinen und schmiegte sich noch enger an Michaela. „Vielen, vielen Dank. Willst du wirklich meine Mutter sein Michi? Was sagen deine Lieben dazu?“, tönte es in Michaelas Kopf. „Wir sind einverstanden, aber nur wenn wir Bruder und Schwester sein dürfen!“, hallte es zweistimmig in Tamias Kopf. Tamia löste sich tränenüberströmt und fiel zuerst Tini und dann Peter um den Hals. Zum Schluss war Pedro dran, der verstanden hatte, dass hier etwas für ihn unhörbar abgelaufen war, was aber für seine Tamia ungeheuer wichtig sein musste. Er nahm seine Tochter in den Arm und diese begann freudig und glücklich strahlend zu lachen.
Jetzt begann ein fröhliches Palaver. Schnell war alles durcheinandergemischt und die Freunde wurden von den Dörflern freundlich verschleppt und bewirtet. Pedro betrat mit den dreien und Tamia sein Haus. Tamia setzte sich wieder auf Michaelas Schoß und Peter erklärte Pedro: „Michi hat Tamia adoptiert. Sie ist jetzt Ersatzmutter für sie.“ Pedro schluckte und begann dann zu strahlen. „Vielen Dank. Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, dass ihr uns machen könnt.“ „Wirst du nicht misstrauisch, wenn wir, bzw. ich, deine schöne Tochter umarmen und küssen?“ Pedro sagte langsam, „Normalerweise würde ich ernst, oder auch ungehalten reagieren, um meine Tochter zu beschützen. Bei euch, besonders bei dir, ist das anders. Ich vertraue euch, warum weiß ich nicht, aber es ist so, sie liebt euch alle und vertraut euch. Meine Tochter hat ein untrügliches Gefühl für Menschen.“ Tamia hatte zugehört. „Papa, es sind Lichtmenschen, so wie ich. Sie könnten mir nichts Böses wollen. Michi hat mich geheilt und dabei hat sich eine Verbindung zwischen uns aufgebaut, ähnlich der, die ich mit Mama hatte, deshalb kann sie jetzt meine Mama sein und möchte es auch.“ Pedro und Peter sahen sich an und lächelten. „Alle Klarheiten beseitigt“, meinte Peter grinsend und führte den fassungslosen, aber glücklichen Vater beiseite. „Ich habe noch ein weiteres Weihnachtsgeschenk für euch, ich meine für alle Menschen, die hier in eurem Dorf leben.“ Er holt den Ordner mit den Überschreibungs-Unterlagen aus seiner Umhängetasche und gab sie Pedro. Der setzte sich an den Tisch und begann zu lesen. Nach kurzer Zeit rief er nach Tamia. Beide studierten die Unterlagen und sahen dann zuerst sich und dann Peter entgeistert an. „Das meinst du nicht ernst“, stieß Pedro, der die Tragweite der Papiere natürlich erfasst hatte, hervor. Tamia schaute nur gebannt. „Doch“, meinte Peter ernst, „Genau so meinen wir das. Es ist unser gemeinsamer Wille, dass es so geregelt wird, wir wollen es so.“ Pedro und Tamia lagen sich in den Armen. Dann rief Pedro, „Dass muss ich gleich verkünden. Tamia läute die Versammlungsglocke.“ Er rannte hinaus und Tamia rannte lachend hinterher.
Einige Zeit später folgten sie den beiden und gerieten in einen Freudentaumel. Innerhalb kürzester Zeit tobte ein gewaltiges Fest. Die Insulaner tanzten und das konnten sie richtig gut, wie Peter nach kurzer Zeit, in der er überall mittanzen musste, feststellte. Tini war ganz in ihrem Element und genoss das Ganze. Michaela hatte sich nach kurzer Zeit zu Peter geflüchtet und saß in Sicherheit auf seinem Schoß. Von dort traute es sich keiner, sie weg zu holen. Er war immerhin der Chef und sie eine seiner Frauen. „Feigling“, flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr. Sie sagte nichts, fühlte sich aber in seinen Armen sicher.
Nach einiger Zeit legte sich der Jubel. Pedro machte in einer Rede nochmal klar, dass sie jetzt lebenslanges Bleiberecht im Dorf hatten. Die Familien waren sicher. Weiterer Jubel brandete auf, sie wurden zum Jahreswechselfest ins Dorf eingeladen. Dann verabschiedeten sie sich. Tamia schaute ihnen traurig nach. Begütigend legte Pedro den Arm um sie. „Du siehst sie ja bald wieder“, murmelte er in ihr Haar, denn sie hatte ihren Kopf an seiner Brust geborgen.
Die sieben saßen noch einige Zeit im Wohnzimmer und bewunderten den Christbaum. Mama hatte sich dazu gesellt und hatte überglücklich Carola im Arm. Michaela hatte sich traurig an Peter geschmiegt, der ihr sanft über die Haare streichelte. Nach einiger Zeit standen die beiden auf, verabschiedeten sich und gingen nach oben. Tini, die ihnen nachsah, wusste, dass sie sich Zeit lassen konnte. Michi braucht jetzt Trost, dachte sie. Ich glaube, ich werde sie nachher auch fest in den Arm nehmen, sofern sie nicht schläft, dachte sie schmunzelnd weiter.

Die Entwicklung schreitet fort

Eng verbunden lagen die beiden inzwischen in der sprudelnden Wanne. Peter sagte nichts. Jedes Wort wäre falsch. Dann begannen ihre Auren zu verschmelzen. Vollständig verbunden nahm Peter ihre Traurigkeit auf und absorbierte sie. Michaela schwang ihr Bein über seine Beine und saß mit dem Gesicht zu ihm auf seinem Schoß, schlang beide Arme um seinen Hals und presste sich fest an ihn. So saßen sie lange Zeit und begannen gemeinsam zu meditieren. Vollkommene Stille und Ruhe, nur vom leisen plätschern des Wassers unterbrochen, kehrte ein. Dann, nach einiger Zeit, gab es einen geistigen Ruck. Sie schreckten hoch und sahen sich an. Nichts war geschehen. Michaela gab ihm einen Kuss auf die Nase und meinte: „Komm, gehen wir ins Bett, ich bin müde. Wenn ich doch schon dort wäre“, wollte sie noch sagen, als sie klatschnass über ihre Decke rollten. „Was war das denn“, fragte Peter verblüfft und sah sich um. Sie waren in ihrem Schlafzimmer und Michaelas Decke war ziemlich nass. Er musterte sie aufmerksam. Der Ruck vorhin fiel ihm ein. „Anscheinend hattest du einen weiteren Entwicklungsschritt. Das war eine Teleportation.“ Michaela sah ihn fassungslos an. „Ich?“ „Ja, du. Du hast uns transportiert. Nur hast du vergessen, uns vorher abzutrocknen“, meinte er grinsend. Kopfschüttelnd sah sie ihn an. „Ich war das nicht.“ „Doch, dein geistiges Potential hat in letzter Zeit enorm zugenommen. Ich warte schon die ganze Zeit, dass so etwas geschieht.“ Michaela schüttelte wieder den Kopf. „Egal, ich bin total müde und erschlagen.“ Während sie sprachen, hatte Peter das Bett neu bezogen und sie beide abgetrocknet. Michaela fiel dankbar ins Bett und er kroch zu ihr unter die Decke. „Du bist deshalb so fertig, weil dich der Transport enorm viel Energie gekostet hat. Wenn du viel übst, wird es sicher besser werden.“ Er lächelte, als er merkte, dass Michaela bereits eingeschlafen war. Stumm lag er mit ihr im Arm da und seine Gedanken kreisten um das neue Geschehen. Einige Zeit später merkt er erstaunt, dass Tini ebenfalls in seinen Armen lag. Nach einem langen Begrüßungskuss erzählte er ihr, was passiert war. „Toll“, meinte sie trocken, „dann brauchen wir nicht mehr so viel laufen.“ Schnell unterdrückte sie sein schallendes Gelächter unter der Decke. „Ruhig, du weckst Michi auf!“ Sein Gelächter nahm noch zu. „Michi weckt nicht mal ein Kanonenschuss auf, dass weißt du doch“, schnaubte er und krümmte sich vor Lachen. Tini musste jetzt auch kichern und fiel dann über ihn her. Als er mit seinen Lippen zwischen ihren Beinen verschwand, krümmte sie sich ebenfalls, allerdings nicht vor Lachen. Die Welt um sie verwandelte sich in einen grellen Farbenwirbel. Sie hatte das Gefühl als bestünde ihr Körper nur noch aus zuckenden schreienden Nerven, grelle blaue und lila rote Blitze umzuckten sie.
Später lagen sie noch lange wach und besprachen die neue Lage. „Wir müssen wieder regelmäßig meditieren und trainieren, sonst kann es gefährlich werden, wenn wir überrascht werden“, führte Peter aus.
Am nächsten Morgen lag er wieder auf der Liege. Tini kam und legte sich nackt auf ihn, grunzte zufrieden und räkelte sich genüsslich, während er mit beiden Händen sanft ihre Kehrseite knetete, was ihr Grunzen noch verstärkte. Fast eine Stunde lagen sie da und genossen die Gegenwart des anderen. Dann stützte sich Tini auf und sah ihn an. „Gestern Abend, das war Wahnsinn. Ich dachte ich explodiere.“ Er konnte ihren Gesichtsausdruck nur ahnen, es war noch zu dunkel, aber er spürte, dass sie etwas vorhatte. „Ich löse jetzt mein Versprechen ein“, flüsterte sie und ihr Kopf verschwand unter der Decke und sie schloss ihren Mund um ihn. Als er sie gleichzeitig mit der Zunge massierte, bäumte sie sich auf, versank wieder in dem lila Farbwirbel ihrer Strahlen und er ergoss sich aufstöhnend in sie. Danach kroch sie zu ihm hoch und küsste ihn lange auf seine zitternden Lippen. Still und reglos lag sie nun auf ihm und genoss seine Hände auf ihrem Hintern. Peter schloss schläfrig die Augen. Die Decke schwebte wieder heran und wärmte sie. Sie kann es also auch, fuhr es ihm noch durch den Kopf, dann war er endgültig weg und schlief tief und traumlos. Tini lächelte zufrieden und schloss ebenfalls die Augen.
Warm schien die Sonne auf die beiden, als sie von einer, leicht spöttischen Stimme aus dem Schlaf gerissen wurden. „Ja, wie finde ich denn das? Mich verspottet ihr, weil ich gerne lang schlafe und dann pennt ihr hier am helllichten Tag.“ Genüsslich hob Michaela die Decke von ihren Lieben und betrachtete wohlgefällig die beiden Bäckchen. Peter noch immer halb in seinem Traum verwoben, packte sie blitzschnell und zog sie herunter. Zappelnd und lachend lag sie auf den beiden und wurde abwechselnd geknutscht. Nach einer Weile machte sie sich frei und setzte sich auf. „Warum ich komme? Es ist schon neun Uhr. Du hast doch deine Geschäftsführer eingeladen. War das zum Mittagessen oder am Abend? Du solltest das mit Mama klären, sie hat angerufen.“ „Michi, du bist ein Schatz. Den Termin habe ich total vergessen.“ Michaela bekam einen dicken Kuss. Dann sprang Peter auf und rannte, nackt wie er war, nach unten. Die beiden Frauen sahen ihm kopfschüttelnd hinterher.
Eine Stunde später stand er bei Mama in der Küche und sie planten das Essen.
Gegen 12 Uhr landete der Helikopter und Andrea Mauro kam mit seiner Frau herein. Harry und Sonja eskortierten sie. Frau Mauro war eine rassige dunkelhaarige, zierliche, südliche Schönheit. Langes, glänzendes, gewelltes Haar und funkelnde, dunkelbraune Augen beherrschten das klassisch schöne Gesicht. Sie war schlank und doch an den richtigen Stellen wohlproportioniert, was ihre elegante, hautenge Jeans und das schicke gelbe Top, erkennen ließen. „Ein Rasseweib“, dachte Peter und zwei misstrauische Blicke trafen ihn. Scheiße, jetzt konnte man nicht mehr denken was man wollte. Er zog seine Abschirmung herauf und fixierte sie auf Dauer. Seine beiden Mädels bedachten ihn mit strafenden und auch verletzten Blicken. Peter sah sie nur grimmig an, er war richtig sauer.
Das Essen verlief entspannt. Andrea und Paola, so hieß seine Frau, waren angenehme Gesellschafter. Später saßen sie im Wohnzimmer und unterhielten sich. Andrea und Peter waren bald in geschäftliche Probleme vertieft und die Frauen machten sich zu einer Hausbegehung auf.
die Beine.
In Indien, das ca. 600 Kilometer entfernt lag, musste es erhebliche Probleme geben. „Wir bekommen verstärkt Flüchtlinge. Sie berichten von neuen Krankheiten und anderen gesundheitlichen Problemen. Kinder und Alte sterben viel häufiger als normal. Das betrifft den ganzen Südwesten des indischen Kontinents. Es sieht fast so aus, als würden Vergiftungen vorliegen. Wir beziehen viele Waren aus Indien“, erzählte Andrea. „Bei einigen Lebensmitteln, vor allem Früchte und Mineralwasser wurden bedenkliche Mengen an Toxinen festgestellt. Einiges musste aus dem Verkehr gezogen werden. Die Regierung ist Gott sei Dank bereits hellhörig geworden und handelt. Ich bin dabei, mittels Computer und Internet die verschiedenen Firmen und Konzerne zu ermitteln, die beteiligt sind.“
Peter nickte nachdenklich. „Es erscheint mir äußerst wichtig, hier sofort Nachforschungen zu betreiben. Du hast meine volle Unterstützung. Wir haben einige Möglichkeiten, die deine Regierung nicht hat. Aber lass uns ins Arbeitszimmer gehen, dort sind wir ungestört. Ich habe noch einigen Aufklärungsbedarf und ich möchte, dass du mich Peter, oder Piet nennst. Wir sind doch per du. Ich habe noch so viele Fragen, die man im persönlicheren Gespräch viel besser bereden kann.“ „OK, ich heiße Andrea und da gibt es leider keine Kurzform.“ Die beiden lachten sich an, umarmten sich dann spontan und fuhren mit dem Aufzug nach oben. Als sie den Arbeitsraum betraten, kam Andrea aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Hier steht ja das Feinste vom Feinen“, rief er und bewunderte die Computer mit den riesigen Monitoren und die Kommunikationsanlage. „Wow, damit kann man arbeiten“, sagte er bewundernd. „In der Zentrale in Malé werden wir auch so eine Anlage installieren. Das müssen wir im Neuen Jahr gleich beginnen“, meinte Peter. „Ich wollte euch einladen, bis zum Neuen Jahr hier zu bleiben, damit wir uns besser kennen lernen. Du bist mir sehr sympathisch und ich möchte mehr von dir wissen. Es wäre schön, wenn es dir mit uns auch so ginge. Ich betone das uns, denn uns gibt es nur im Dreierpack. Um deiner Frage zuvor zu kommen. Tini und Michi sind meine Ehefrauen, allerdings ohne Trauschein. Wir fühlen uns aber wie Ehepartner und dass ist schließlich das Wichtigste. Habe ich damit eine deiner Fragen beantwortet?“ Andrea nickte und grinste breit. „Eigentlich die wichtigste. Die anderen kommen bei Gelegenheit. Ob wir länger bleiben, das muss ich mit Paola besprechen. Von meiner Seite aus gerne.“ Peter nickte erfreut. „Komm, wir wollen sehen, wo die Damen abgeblieben sind, dabei zeige ich dir gleich das Haus.“ „Wie du vielleicht schon bemerkt hast, befinden wir uns hier in der Bergspitze. Dies hier ist unser Wohnbereich. Hier ist das Schlafzimmer,“ er öffnete die Tür und Andrea sah den Raum mit dem großen Bett, wehenden, bodenlangen, halb durchsichtigen Vorhängen und mehreren Türen. Er deutet auf drei. „Das sind Schrankzimmer, für jeden von uns eines und dass ist der Sanitärbereich mit allem was man so braucht. Jetzt weiß ich auch wo unsere Damen abgeblieben sind, sie sitzen wahrscheinlich im Whirlpool, hörst du?“ Auch Andrea hatte die Frauenstimmen schon vernommen. „Willst du reinsehen?“, fragte Peter grinsend. Als Andrea ebenfalls grinsend nickte, öffnete er die Tür. Drei Frauenköpfe fuhren herum. Tini richtete sich etwas auf und lächelte sie an. „Hallo ihr beiden. Habt ihr uns gefunden?“ Das ihre vollen Brüste sichtbar waren, bemerkte sie nicht, oder aber es war ihr egal. Paola guckte etwas verschämt, aber Peter bemerkte nichts, dessen sie sich zu schämen brauchte. Sie hatte ebenfalls schöne, etwas kleinere Brüste, konnte aber durchaus mit Tini mithalten. Peter drehte sich zu Andrea um, der immer noch in den Anblick Tinis vertieft war. „Ich glaube wir gehen lieber wieder und lassen die Damen in Ruhe, oder willst du auch hinein?“ Peter schmunzelte innerlich als er Andreas Mine sah. Eigentlich wollte er schon, andererseits Verbot ihm sein Schicklichkeitsgefühl seinen Wunsch. Andrea schüttelte den Kopf. „Ich glaube besser nicht“, meinte er mit einem Blick auf seine Frau, die ihn mit zwiespältigem Gefühl musterte.
Paola fuhr es durch den Kopf. „Eigentlich ist es für ihn furchtbar peinlich. Ich liege hier nackt mit den Frauen seines Chefs im Wasser. Andererseits fände ich es toll, wenn die beiden zu uns hereinkämen. Die sind hier überhaupt nicht prüde, sondern total frei und ungezwungen. So wie ich es sehe steigt Tini womöglich gleich aus dem Wasser und zieht sie herein.“ Bei diesem Gedanken zuckte ein Grinsen über ihr Gesicht. Mein Gott, was denke ich denn. Mutter würde sich im Grab umdrehen, wenn sie das erfahren würde. Allerlei Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Kindheitserinnerungen. Sie im nassen Badeanzug, kratzig und kalt, aber Mutter verbot ihr, ihn aus zu ziehen. Anständige Mädchen tun so was nicht, hatte sie geschrien. Sie war gerade mal sechs Jahre alt gewesen und hatte es nicht verstanden. Diese Szene hatte sich tief in ihr Gedächtnis eingegraben. Diese Worte ihrer Mutter hallten auch heute noch in ihrem Kopf. Verwirrt fand sie sich wieder in der Gegenwart und wiedersprach ihrem Mann nicht, der gerade hinaus ging. „Schade“, meinte Tini, „dass wäre bestimmt nett gewesen.“ In Paolas Gedanken purzelten wieder Bilder durcheinander und sortierten sich dann. „Tini meinte das total ernst und ohne jeden Hintergedanken. Sie ist geradlinig und schon schmerzhaft ehrlich.
Maria, ihre geliebte Schulfreundin war auch so gewesen. Mit ihr hatte sie alles teilen können. Sie hatte immer zugehört ohne Kommentare einfach zugehört und sie in den Arm genommen, wenn es ihr schlecht ging, oder sie traurig war. Auch glückliche Momente hatten sie immer geteilt. Sie fehlt mir so. Schmerzhaft zog sie sich in ihrer Erinnerung zusammen. Maria war tot. Gestorben bei einem unsinnigen Unfall. Ein Betrunkener hatte sie einfach überfahren und zum Sterben auf der Straße liegen gelassen.
Tränen der Erinnerung rollten über ihre Wangen. Plötzlich fühlte sie zwei weiche Arme, die sie in eine Umarmung zwangen. Ein Gefühl des Trostes überschwemmte sie und der Schmerz wurde einfach weggenommen. Erstaunt bemerkte sie, dass sie sich vollkommen geborgen und sicher fühlte. Maria ist da, durchzuckte es sie, aber dann sah sie in Tinis liebevoll strahlende Augen. Sie kuschelte sich in ihre Arme und war einfach glücklich. Genau wie bei Maria, dachte sie nur und versank in Tinis Augen. Dann sah sie immer noch leicht verunsichert auf, aber eine dritte weich Hand strich ihr begütigend und beruhigend über die Wange. Sie schaute in Michaelas Gesicht. Die braunen Augen begannen plötzlich golden zu glühen, die warmen liebevollen Strahlen entfernten den letzten Schmerz und Zweifel. „Willkommen daheim“, sagte sie lächelnd und zu Tini „Jetzt haben wir zur Tochter noch eine Schwester bekommen. Halte sie gut fest bis die Schmerzen weg sind. Ich habe gerade mit Peter gesprochen. Sie warten oben auf der Plattform.“ Paola genoss die Umarmung. Tini hielt sie ganz fest und küsste sie auf die Stirn. „Wie hat Michaela denn mit Peter gesprochen?“ Sie hatte nichts gehört und er war doch draußen? Paolas Blick wandert wieder zu Tini. Mit Erstaunen sah sie, wie deren Augen plötzlich die Farbe wechseln und in einem zarten lila zu leuchten begannen. Dann hörte sie Tinis Stimme in ihrem Kopf. „Piet hat mir erlaubt dich einzuweihen, da du jetzt meine Schwester bist. Du merkst, dass ich mit dir rede ohne zu sprechen. Ich rede mit Gedankenkraft zu dir. Dass kann ich in dieser Form noch nicht lange, aber es wird immer besser. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich kann und will deine Gedanken nicht lesen, nur wenn du es willst, wenn du in Gedanken mit mir sprichst. Versuch es. Antworte. Peter sagte mir, dass du die Begabung in schwacher Form hast.“ Paola schaute erst Michi, die der Unterhaltung gefolgt war, und dann Tini fassungslos an. „Das gibt es doch nicht“, dachte sie. Tini lächelte. „Doch“, hörte sie Tinis Antwort in ihrem Kopf. „Das gibt es wie du jetzt hören kannst. Michi hört übrigens mit. Michi sag was.“ „Es stimmt, wir können uns auf diese Weise verständigen, das hat viele Vorteile, aber manchmal auch Nachteile, wenn man so ein neugieriges Wesen wie meine Kleine hier hat.“ Liebevoll zwickte sie Tini in die Backe. Paola lächelte als sie sah, wie Tini ihrer Michi die Zunge rausstreckte. Bevor sie ihre Unterhaltung fortsetzen konnten, ertönte Peters Stimme in den Köpfen. „Seid ihr bald fertig. Wir warten hier auf der Plattform und haben Kaffee gemacht, der schon kalt wird. Mamas Kuchen ist auch bald alle.“ Tini sauste aus dem Wasser, trocknete sich ab und zog sich hastig an. „Schnell Mamas Kuchen ist eine Sensation. Den dürfen wir uns nicht entgehen lassen.“ „Verfressenes kleines Biest,“ war Michaelas belustigte Stimme zu hören. Zehn Minuten später saßen alle bei Kaffee und Kuchen.
Andrea erzählte Paola von Peters Einladung für die nächsten Tage. Paola war sofort Feuer und Flamme, meinte dann jedoch, dass sie nichts zum Anziehen hätte. Peter schmunzelte. „Die Klage jeder Frau. Das kenne ich auch zur Genüge.“ Er lächelte seine zwei an. „Aber das ist kein Problem“, führte er weiter aus. „Heute, oder morgen Vormittag fliegt ihr schnell nach Malé und holt aus eurer Wohnung die Sachen die ihr braucht.“ Paola sah ihn forschend an. Er meint das ernst, dachte sie erstaunt. Peter sah sie ruhig an. „Natürlich meine ich das ernst. Meine beiden Lieblinge haben dich quasi adoptiert. Familienmitglieder dürfen praktisch fast alles, auch den Heli benutzen.“ Paola sah ihn mit weit geöffneten Augen an. „Wundere dich nicht, dass ich so mit dir reden kann, das geht nur weil du auch ein Lichtmensch bist, so hat Tamia unsere Adoptivtochter, es genannt. Du wirst Tamia gleich kennenlernen, sie ist auf dem Weg zu uns. Schau nur, Michi ist schon ganz aufgeregt.“ Sie sah, dass Michaela ständig zur Treppe schaute. Dann nahm sie Andreas Hand und flüsterte. „Wundere dich über nichts, dass hier sind ganz außergewöhnliche Menschen und wir gehören anscheinend dazu“. Andrea legte den Arm um seine Frau und meinte: „Das habe ich auch schon gemerkt. Bleiben wir hier? Wenn ja, wann fliegen wir?“ „Ich würde gerne bleiben. Fliegen wir morgen sonst wird es zu hektisch, für heute Nacht brauchen wir nichts, hier scheinen alle nackt zu schlafen.“ Sie strahlte ihren Mann verheißungsvoll an. Dann sagte sie zu Peter. „Wir bleiben gerne, aber wir würden morgen gern kurz heimfliegen. „Super“, meinte Peter in Gedanken. Dann allerdings abgeschirmt, was für ein tolles Weib und diese Augen. Wenn ich meine beiden nicht hätte, könnte ich glatt schwach werden. Paola sah ihn eigenartig lächelnd an. Verdammt ich habe doch gesendet, er lief zart rot an und schaute verlegen weg. „Geschieht dir Recht, alter Casanova“, schallte Michaelas Stimme. Tini kicherte verhalten und Andrea schaute irritiert von einem zum anderen. Paola legte begütigend ihre Hand auf Peters Arm. „Es ist ok, ich fühle mich geehrt“, flüsterte sie ihm zu. Triumphierend schaute er seine beiden an und streckte ihnen die Zunge heraus. „Strengt euch an, ihr kriegt Konkurrenz.“ Er sorgte allerdings dafür, dass nur seine beiden es hören konnten. „Komm du nur heute Abend ins Bett, dann kannst du was erleben.“ „Au ja, ich freue mich schon. Beide auf einmal oder einzeln?“ Michaela und Tini sahen sich kopfschüttelnd an. Sie mussten sich aber ein Lachen mit Mühe verkneifen.
Dann ruckte Michaelas Kopf herum. Tamia erschien auf der Treppe. Sie hatte eine rote enge, figurbetonte Hose und ein schneeweißes Trägershirt an. Ihr Haar trug sie heute offen. Es wallte weit über die Schultern. Sie bot einen atemberaubenden Anblick in ihrer Schönheit. Andrea fielen fast die Augen aus dem Kopf. Tamia grüßte lächelnd und ging unverzüglich zu Michaela, wo sie sich, da kein anderer Platz frei war, auf deren Schoss niederließ. „Ich hätte ihr meinen Schoss auch angeboten“, dachte Andrea und sah in vier lächelnde Frauengesichter, die sich ihm zuwandten. Lachend stand Tamia auf, kam zu ihm herüber und setzte sich auf seine Knie. „So besser?“, fragte sie schmunzelnd und reichte der daneben sitzenden Paola die Hand. „Ich bin Tamia, aber wie ich spüre, weißt du das bereits. Du gehörst also auch zu uns, ich freue mich sehr. Und du, Andrea wirst auch bald dabei sein, auch in dir schlummert das Licht, sonst könntest du nicht mit deiner Frau zusammen sein. Aber jetzt gehe ich wieder zu meiner Mami, sie guckt schon ganz nervös.“ Schnell nahm sie wieder ihren Platz bei Michaela ein, die liebevoll die Arme um sie legte. Paola rätselte über Michaelas Mutterschaft. Peter klärte sie lächelnd über Michaelas Adoption auf. „Du siehst, unsere Familie wird immer größer. Vorgestern Tamia und heute du. Ja, dich hat Tini adoptiert. Du bist jetzt ihre zweite Schwester, ob du willst oder nicht.“ Leise antwortete Paola „Ich will“, und wurde von Tini stürmisch umarmt. „Jetzt ist es amtlich. Ihr habt es alle gehört und seid Zeugen.“ Sie setzte sich auf Andreas Schoss. „Dann bist du jetzt also mein Schwager“, sagt sie und küsst ihn herzhaft auf den Mund. Andrea lachte. „Das ist fast zu viel. Eine schöne Frau auf den Knien und eine schöne Frau im Arm. Piet, wie hältst du das aus?“ „Man gewöhnt sich daran. Bei uns kann es dir passieren, dass du auch drei Schönheiten oder mehr im Arm hast. Wie du sicher gemerkt hast, gibt es bei uns nur schöne Frauen und natürlich auch Männer.“ Bevor Michaela reagieren konnte, gab Tamia ihm einen Kuss auf den Mund und bedankte sich artig. „Siehst du, du bist nie sicher“, sagte er und zog erst Tamia und dann Michaela heran und küsste sie. „Andrea, wir küssen und umarmen uns oft, das hat aber mit Sex nichts zu tun, sondern dass ist Hinwenden, Liebe und Achtung, oder auch Anerkennung dem anderen gegenüber. Tamia hat ein untrügliches Gespür für Lichtmenschen. Wenn sie sagt, du wärst auch einer, dann wird es nicht mehr lange dauern, bis sich erste Fähigkeiten zeigen. Bei deiner Paola sind sie schon da. Wie Tamia sagte, seid ihr Seelenverwandte, sonst könntet ihr gar nicht so beisammen sein, wie es bei euch der Fall ist.“ Andrea zog seine Frau an sich und küsste sie lange und ungeniert. Paola kuschelte sich danach zufrieden in seine Arme. Das hätte ich früher nie gemacht, dachte sie und schaute in beifälliges Nicken.
Auf dem Weg nach unten gingen sie hinaus auf die umlaufende Terrasse und bewunderten die phänomenale Aussicht. Dann stiegen sie im dritten Stock aus und Peter öffnet eine der freien schönen Dreizimmerwohnungen. „Toll, die Betten sind ja schon bezogen. Da war sicher Carola am Werk.“ Im Bad hingen frische Badetücher. Alles war in Ordnung. „Im zweiten und ersten Stock sind ebenfalls Wohnungen und Zimmer, die momentan leer stehen. Im ersten Stock wohnt auch unsere Mama, unsere Küchenfee. Sie kann von ihrer Wohnung direkt in ihre Küche hinuntergehen und muss nicht ins Treppenhaus. Hier unten im ersten Stock werden auch Fernanda und Monika wohnen. Die sind momentan noch in München. Fernanda ist Carolas Kusine. Ich hoffe, dass ich noch zwei oder drei weitere Frauen, oder auch Männer für die Hausarbeit gewinnen kann. Die würden dann auch hier, oder im Dorf wohnen. Die Wohnung, in die wir euch heute einquartiert haben, soll, sofern sie euch gefällt zu eurer Verfügung bleiben. Dort könnt ihr euch einrichten und wohnen, wenn ihr hier seid. Ihr könnt natürlich auch für immer dort wohnen, wie ihr wollt.“ Peter achtete nicht auf ihre fassungslosen Blicke, sondern stieg die Treppe weiter hinab. Tini fasste die beiden an der Hand. „Er kommt gar nicht auf die Idee, dass er großzügig ist, das ist für ihn vollkommen normal und selbstverständlich. Nehmt es einfach wie es ist. Seid sicher, es kommt von Herzen, ohne jede Berechnung und ohne jeden Hintergedanken. So etwas ist ihm vollkommen fremd bzw. er hat es abgelegt.“ Dankbar für die Erklärung eilten sie Peter hinterher.
Der weitere Abend und die nächsten Tage verliefen harmonisch. Albrecht hatte die beiden nach Hause geflogen, um die notwendigsten Kleidungsstücke und Toilettenartikel zu holen. Am späten Nachmittag waren sie wieder da und hatten sich in der hübschen Wohnung eingerichtet.

Februar März 1999

Konzentriert arbeiteten sie an der Entflechtung des Firmenwirrwars, dass anscheinend für die großflächige Umweltvergiftung im Südwesten Indiens verantwortlich war. Michaela hatte sich inzwischen zu einer absolut professionellen Expertin entwickelt, wenn es darum ging, Firmenverflechtungen zu erkennen und zuzuordnen. Sie entwickelte ähnlich erstaunliche Fähigkeiten, genau wie Peter in der Welt der Finanzen. Mit gekonnten Transaktionen hatte Peter in der kurzen Zeit das Vermögen der Firma fast verdoppelt. Andrea pendelte nur noch hin und her und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Für die Zentrale in Malé hatte er auf Anweisung von Peter, über Paola, sie verkehrten fast nur noch per Gedankenübertragung, zwei weitere Helikopter und eine nagelneue TriStar gekauft. Die Maschinen wurden sofort bar bezahlt, was ihnen einen weiteren Bonus einbrachte. Paola saß oft auf Andreas Knien und gab bereitwillig die Anweisungen weiter. Sie garnierte sie mit liebevollen Zärtlichkeiten, die Andrea entschädigen. „Wann bin ich endlich vollwertig?“, klagte er immer wieder. Paola versuchte ihn zu trösten. Dann musste sie zu einer Versammlung der Regierung fahren. Es ging um Obstimporten aus Indien.
Andrea war allein im Büro. Plötzlich krachte es in seinem Kopf. Er schrie gequält auf und wand sich vor Schmerzen. Nach einer Weile ließen die Schmerzen langsam nach. Das Dröhnen und Kreischen in seinem Kopf wurde weniger, dann fiel er in eine tiefe Ohnmacht. Als er wieder erwachte, war die Welt plötzlich anders. Er konnte Farben wahrnehmen, die er vorher nie so intensiv gesehen hatte. Er hörte Geräusche, die er vorher nicht in dieser Art gehört hatte. Er rannte ans Fenster, aber der Ausblick war der, den er schon kannte, nur alles viel lauter, farbiger und schärfer ansonsten hatte sich nichts geändert.
Dann kam Paola ins Zimmer, spürte sofort was mit ihm geschehen war und nahm ihn in den Arm. „Hallo“ tönte es in seinem Kopf. „Du hast es geschafft, du bist endlich bei mir. Ich freue mich ja so, vor allem weil Peter und Tamia Recht hatten, du bist mein geliebter Lichtmensch.“ Sie versanken auf der Couch und waren für einige Zeit beschäftigt.
Andrea war total fertig, so hatte er das Zusammensein mit seiner geliebten Paola noch nie erlebt. Sie waren verbunden, jeder fühlte was der andere wünschte und sie konnte es sich jeweils sofort erfüllen. Es war herrlich und Andrea konnte nicht begreifen, wie er vorher gelebt hatte. „Jetzt kann ich dich verstehen“, meinte Andrea nur und presste seine Paola begeistert und liebevoll an sich.
Mitten in ihr Glück platzte Peters Anfrage an Paola. „Paola sag bitte, dass er die Papiere von…“ Paola unterbrach ihn. „Piet, er ist jetzt da, sag es ihm selber.“ „Hallo Andrea“, freute sich Peter. „Das macht natürlich alles viel leichter. Willkommen im Gedankennetz. Dann gebe ich es in Zukunft direkt an dich. Dass ist sehr gut. Bitte nimm die Aktien der South India Corp. aus dem Depot und verkaufe sie sofort. Der Kurs sollte extrem fallen.“ Peter klinkte sich wieder aus. „Geht das immer so?“ Paola nahm ihn in den Arm. „Jetzt sei bitte ruhig. Ich erkläre dir alles. Als ich in deiner Situation war, hat mich Tini behütet. Jetzt bist du bei mir. Komm einfach in meine Arme, lass dich fallen, ich fange dich auf. Genau das hat sie zu mir gesagt und das sage ich jetzt zu dir. Lass los“, Andrea gehorchte und wurde wie durch ein Labyrinth, endgültig zu ihr gezogen. Alle Puzzlesteine sortierten sich und er begann seine Umgebung neu und noch besser wahrzunehmen. Er erkannte das Kommunikationsnetz der Atlanter. „Das ist der Wahnsinn, das ist great.“ Andrea war total weg. Peter meldete sich wieder und meinte erfreut: „Paola, du bist jetzt von weiteren Aufgaben befreit, pflege deinem Mann und übe mit ihm. Wir brauchen ihn dringend.“ Andrea war inzwischen endgültig aufmerksam geworden und sie versuchte ihn in die reale Welt zu rufen. Nach einiger Zeit gelang ihr dies, er war bereit. Am Abend flogen die beiden wieder nach Atlantis, denn sie hatten in der Zwischenzeit ihren Wohnsitz nach dort verlagert. Mehrere Frauen und Männer hatten unterdessen ihre Arbeit im Haus aufgenommen. Fernanda und Monika waren mit einigen Security Mitarbeitern über Umwegen aus München eingetroffen und bewohnten Wohnungen im ersten und zweiten Stock. Das Haus begann sich zu Peters Zufriedenheit zu füllen. Mama sagte nichts, schwieg und stürzte sich mit Begeisterung in die zusätzliche Arbeit. Sie war froh über die zwei weiteren Küchenmitarbeiterinnen und mehrere Mädchen und Frauen für weitere Hausarbeiten, sowie einige Männer für schwere Haus und Wartungsarbeiten. Tini und Michi freuten sich über Peters wachsende Zufriedenheit und der damit einhergehenden Ausgeglichenheit. Seine emphatische Empfindlichkeit wurde mit den wachsenden paranormalen Kräften immer stärker und warf ihn oft bei geringfügigen Anlässen aus der Bahn. Er musste durch intensive Meditationen und geistige Übungen dagegen ankämpfen und das galt auch für seine Damen.
In den folgenden Wochen ging die Arbeit weiter. Michaela hatte die an der Umweltverschmutzung beteiligten Firmen und Behörden aufgedeckt. Mehrere der lokalen Herrscher waren beteiligt. Thiruvananthapuram war der nächstliegende Flughafen. Von dort aus würden sie den mächtigsten der lokalen Fürsten aufsuchen und um seine Unterstützung bitten. Es konnte doch nicht in seinem Interesse sein, dass seine Umwelt systematisch zerstört wurde.

In Indien, Indra

Zwei Tage später landeten sie in Thiruvananthapuram und fuhren mit einem alten, klapprigen Taxi in die Stadt. Ihr Gepäck wurde direkt ins Hotel gebracht. Peter saß neben dem Fahrer. Michaela, Tini und Tamia saßen hinten und wirkten ziemlich genervt ob des Fahrstils ihres Fahrers. Tamia hatte mitkommen müssen, da sie die Landessprache einschließlich der lokalen Dialekte leidlich beherrschte. An einem zentralen Platz stiegen sie aus. Peter wollte sich zuerst ein Bild machen. Es war trotz Frühjahr schon sehr warm und Peter war froh an seiner dünnen hellen Leinenhose und dem luftigen Hemd. Die Damen waren alle in weite Saris gekleidet, die dem Klima hervorragend angepasst waren. Die haben es gut, dachte Peter. Von Tini wusste er, dass sie darunter außer einem Slip nichts anhatten. Lange ließ er das Gewimmel auf sich einwirken. Überall gab es Verkaufsstände, vor allem Obst und Gemüse. Es gab Äpfel, Birnen, Mangos und viele andere Früchte, die er nicht kannte. Die Farbenvielfalt war überwältigend. Bei den Gemüseständen war es ähnlich. Neben bekanntem wie Lauch oder Blumenkohl gab es viele Sorten, die ihm unbekannt waren. Von links kam ein betörender Blütenduft, der aber schnell vom Gestank der Gosse, neben ihnen, verdrängt wurde. Alle Menschen schienen hier etwas zu tun zu haben und wirbelten durcheinander, es war unerträglich laut. Autos hupten ständig und sie mussten aufpassen, dass sie nicht unter die Räder kamen.
Die Hupe ist anscheinend das wichtigste Teil am Auto, dachte Peter grinsend.
Gute zehn Minuten ließ er das Getöse auf sich wirken. Die engen Straßen mit Fahrzeugen aller Art und das Menschengewimmel. Obwohl die Häuser hier eher Hüttencharakter hatten, war fast jedes Fenster mit Blumen aller Art und Farben geschmückt.
Seine Lieben hatten sich inzwischen eng um ihn gruppiert, ihnen war deutlich unwohl. Michaela sah ihn bittend an. „Lass uns weitergehen“, hörte er ihre Gedanken und er hörte auch die sofortige Zustimmung der anderen beiden. Er winkte einem Taxi und nannte den Palast als Ziel. Der Fahrer starrte sie groß an, zuckte dann mit der Schulter und fuhr los. „Wir sind eine Stunde zu früh“, meinte Peter lautlos. „Wir können uns ja vorher noch umsehen. Ich hoffe, der Geschäftsfreund von Andrea ist pünktlich, damit wir auch vorgelassen werden. Dieser Fürst scheint ein rechter Tyrann zu sein. Ohne Beziehungen läuft anscheinend nichts.“ Er machte die internationale Geste des Geldzählers. Je näher sie dem Palast kamen, desto größer und prächtiger wurden die Häuser. Üppige Grünanlagen umgaben sie. Auch die Straßen wurden immer breiter und sauberer. Es ist wie überall. Je näher an der Macht, desto mehr Geld, dachte Peter.
Eine Stunde später betraten sie den Palast durch einen Gang mit hohen schneeweißen Marmorsäulen. An jeder zweiten stand ein Wächter. Alle mit gelben Turbanen, roten Uniformfrack, weißen Pluderhosen und einem gewaltigen Säbel. An ihrer rechten hinteren Seite erkannte er allerdings auch eine Pistolentasche mit der entsprechenden Waffe. Der eigentliche Audienzsaal war riesig. Alles weißer Marmor. Große, vermutlich kostbare Wandteppiche hingen überall. Der Boden bestand aus wunderbaren Mosaiken in schillernden Farben. Ringsum an den Wänden standen überall Wachposten in der gleichen Aufmachung wie die draußen. Gegenüber dem Eingangsportal, dessen Flügel sich wieder hallend geschlossen hatten, stand auf einem Podest ein gewaltiger, reich verzierter, goldener Thron, auf dem ein dicker Mann in kostbarer Kleidung saß. Sein grüner Turban war mit einem großen hellblauen Edelstein geschmückt. Er hatte kleine, eng beieinander liegende, stechende Augen. Die Farbe war schwer zu erkennen, aber vermutlich dunkelbraun. Ihr Begleiter kniete vor dem Thron nieder, verbeugte sich tief und sprach in schnellen Worten auf den Fürsten ein. „Er entschuldigt sich, dass wir ihn stören“, übersetzte Tamia. „Anscheinend haben wir ihn bei seinem Vormittagsvergnügen gestört.“ Dann sah der Herrscher sie ungnädig an und Peter erläuterte ihm den Grund ihres Hierseins. Tamia übersetzte. Peter erkannte während des Gesprächs, dass er ihm gar nicht zuhörte. Die Gesundheit seiner Untertanen interessierte ihn nicht im Geringsten. Nach einem Wortschwall sagte Tamia: „Er bekommt viel Geld von den ausländischen Firmen. Alles andere interessiert ihn nicht. Er will wissen, wieviel wir ihm zahlen.“ Während Tamia übersetzte, merkte Peter, dass der Fürst Tamia und auch Tini mit den Augen verschlang, ja förmlich auszog. Unser Weg war umsonst, dachte Peter. Jetzt müssen wir schauen, dass wir hier heil rauskommen. In seiner Phantasie vergewaltigt er Tamia bereits. Himmel, was für eine dreckige Phantasie hat denn der Kerl. Peter drang machtvoll in seine Gedanken ein. Das machte er äußerst ungern, hier erschien es ihm notwendig. Der hat aber schon sehr genaue Vorstellungen. Vergewaltigungsszenen wurden in den Gedanken des Dicken spürbar, schreiende und wimmernde Mädchen und Frauen, schlimme Szenen. Entsetzt zuckte Peter zurück.
Eben, als der Fürst dem neben ihm stehenden Wächter einen Befehl geben wollte, explodierte Michaela, die Peters Vorstoß mitgemacht hatte. Ihre Augen flammten grell golden auf. Ein einziger Blick ließ den Posten erstarren. Während sie auf den Thron zuging, begann ihre Aura immer heller zu strahlen. Ihre Gedankenworte knallten so heftig in den Kopf des Herrschers, dass er wimmernd zusammenbrach. „Dreckiges Schwein!“, hallte es in seinem Kopf. „Wenn du versuchst, einem der meinen etwas anzutun, dann töte ich dich, aber vorher wirst du leiden wie die Frauen, die du geschändet hast.“ Die Stimme in seinem Kopf wurde immer lauter. Er schrie gepeinigt und wälzte sich auf dem Boden. Einmal drehte sie sich um. Ihr Blick traf nacheinander alle Posten und die erstarrten unter dem Blick der goldenen Augen zu Salzsäulen. Verächtlich schaute sie den vor ihr liegenden Mann an.
Da kam plötzlich ein schönes junges Mädchen herein, schrie auf und rannte auf den am Boden liegenden Mann zu. „Vater was hast du. Was habt ihr mit ihm gemacht“, rief sie, dann sah sie entsetzt in Michaelas leuchtende Augen. Sie fauchte Michaela zornig an. Die trat auf sie zu und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Die schönen dunkelbraunen Augen des Mädchens wurden immer größer. Schieres Entsetzen überfiel sie. Tränen schossen aus ihren Augen. Ungläubig schüttelte sie den Kopf, aber an Michaelas Gesicht erkannte sie, dass es wahr war. Sie fuhr zu ihrem Vater herum. Mit aller Gewalt schlug sie ihm links und rechts ins Gesicht, immer wieder. Ohne sich zu wehren nahm er die Schläge hin und gestand so seine Schuld. Weinend wolle sie davonrennen, aber ein herrischer Stopp von Michaela bremste sie. Sie blieb vor Michaela gehorsam stehen. „Welches sind die Kommandanten der Wache“, fragte sie. Das Mädchen deutet auf zwei Männer, deren Uniform reichhaltigere Abzeichen trugen. Michaela winkte die beiden heran. Zögernd kamen die beiden auf sie zu. Angst vor dieser Zauberin sprach aus ihren Augen. „Du gehst mit diesen Männern. Ihr befreit die gefangenen und gequälten Frauen. Du sorgst dafür, dass sie freigelassen und entschädigt werden, sofern das überhaupt möglich ist.“ Das Mädchen nickte und wollte gehen, aber Michaelas Arm hielt sie zurück. „Ich weiß nicht, ob du deinem Vater jemals verzeihen kannst. Ich sehe aber, dass er dich liebt. Er kann also nicht ganz so schlecht sein und er ist immerhin dein Vater. Gib ihm eine Chance, seine Schuld abzubüßen. Vielleicht kommt ihr eines Tages wieder zusammen, nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann.“ Michaela nahm sie in den Arm. Tröstende Energien strömten in das Mädchen und sie wurde ruhiger. Als Michaela das Mädchen wegschob, tauchte plötzlich eine weitere Hand auf und legte sich zart auf ihre Wange. Michaela sagte lächelnd: „Das ist Tamia. Ihre Mutter ist vor einigen Jahren gestorben, jetzt bin ich ihre Mami und wir sind glücklich. Ich spüre, dass auch du deine Mutter verloren hast, du kannst immer zu mir kommen.“ Tamia sah sie ernst an und fragte: „Wie heißt du?“ „Ich heiße Indra“, meinte das Mädchen. „Ich spüre dich Indra, du wirst irgendwann zu uns kommen. Dann wirst du meine Schwester sein. Aber zuerst musst du hier die Dinge in Ordnung bringen und dich um deinen Vater kümmern. Hasse ihn nicht. Er soll versuchen, den Schaden soweit es geht, wieder gut zu machen. Am Anfang muss er dazu gezwungen werden und das kannst nur du, seine Tochter, die er liebt.“ Sie umarmten beide Indra, dann verließen sie den Palast. Traurig sah Indra ihnen nach. Dann gab sie sich einen Ruck und ging mit den beiden wartenden Offizieren. Ihren Vater würdigt sie keines Blickes.
Peter und seine drei Damen waren inzwischen zum Grandhotel unterwegs, wo Peter eine Suite gebucht hatte. Ihr Gepäck war schon da und sie zogen sich um. Abends genossen sie die wimmelnden Straßen mit den vielen Verkaufsständen. Hier gibt es wirklich fast alles, staunte Peter. Er hatte Mühe, dass er seine drei Damen nicht verlor und bog ab, als er endlich ein vertrauenswürdig erscheinendes Lokal entdeckte. Seine drei hatte er im Schlepptau. Sie bekamen einen schönen Tisch in dem mäßig vollen Restaurant. Beim Studium der Speisekarte ging es lustig zu, denn bei vielen Gerichten stand keine englische Bezeichnung dabei. Tamia musste übersetzen und erklären, obwohl Peter zum großen Erstaunen seiner beiden, schon etliches der Sprache verstand und auch sprechen konnte. Als die Bedienung die Getränke aufnahm, bekam er von ihr ein anerkennendes Lächeln. Michaela schaute ihn fragend an. „Wie hast du denn das wieder hingekriegt?“, wollte sie wissen. Peter grinste. „Tamia ist eine hervorragende Lehrerin und sie hat mir erlaubt einen großen Wortschatz aus ihrem Gedächtnis zu kopieren.“ Entgeistert sah ihn Michaela an. „Wie geht denn sowas?“ Sie schaute Tamia und Peter fragend an, aber beide zuckten mit den Schultern. Tini begann zu lachen. „Michi, ich glaube du hast Pech, dass wissen sie selber nicht so genau. Ich vermute, Piet hat wieder herumgespielt und hat Tamia ausgesaugt.“ Beide guckten verlegen. Tini kicherte noch mehr. „Musstet ihr etwa miteinander schlafen dafür?“, fragte sie neugierig. Beide schüttelten empört den Kopf. „Sag mal Tini hast du sie noch alle? Ich würde doch nicht mit Tamia schlafen, um an ihr Wissen zu kommen.“ Tini bohrte genüsslich weiter. „Aber schlafen würdest du mit ihr?“ „Tini hör auf.“ „Aber wieso, das ist doch interessant, mich würde es auch nicht stören, Tamia gehört schließlich zu uns.“ Peter sah Tamia feixend an, „Sollen wir ihnen eine richtige Story erzählen, so richtig schlüpfrig das Tini leuchtende Augen kriegt?“ Tamia lachte laut los und musterte Tini mit verschlagenem Blick. „Sofort?“, tönte es in Peters Kopf und dessen Grinsen wurde breiter. „Untersteht euch. Ich habe heute schon genug schlimme Geschichten gehört.“ Schlagartig verstummte das lustige Geflaxe. „Entschuldigt“, sagte Michaela bestürzt, „So ernst habe ich das nun auch nicht gemeint.“ „Schade“, meinte Tini. „Es hätte mich sehr interessiert.“ Sie lächelte schelmisch. „Tini, du bist einfach unmöglich, aber mich täte es auch interessieren“, grinste sie dann und nahm aber begütigend Tamias Hände. Peter schaute sie beide forschend an. „Seid ihr eifersüchtig?“, fragte er kopfschüttelnd. Er versuchte sich mit ihnen zu verbinden, aber sie hatten beide abgeblockt, so wie er. Er seufzte und gab auf. Tamia wurde immer besorgter. Peter, der das bemerkte, fauchte Tini und Michaela verstimmt an. „Merkt ihr denn nicht, was ihr dem Mädel antut?“ Tamia war den Tränen nah. Erschrocken fuhren beide herum und wollten sofort auf Tamia losstürzen. „Stopp, sofort, oder ihr erlebt den ersten Ehekrach in zehn Jahren“, fauchte Peter wütend. „Lass dich nicht von diesen beiden Unsensibelchen verunsichern.“ Er zog ihren Stuhl zu sich heran und legte einen Arm um sie. „Ich werde versuchen, es dir zu erklären. Diese beiden bösen Mädels, die gerade so verschreckt gucken sind meine Seelengefährtinnen. Das bedeutet, wir, d.h. unsere Seelen, oder wie immer man das nennen mag, sind miteinander verbunden. Diese Verbindung kann meines Wissens nach nur durch den Tod getrennt werden. So lange wir leben werden wir uns auch gegenseitig lieben. Ich kann und will keine andere Frau als eben diese beiden. Das heißt aber nicht, dass ich dich nicht lieben kann. Ich liebe dich natürlich sehr, aber nicht so wie diese beiden, die mich gerade so ärgern und die ich am liebsten gründlich verhauen möchte. Natürlich könnte ich auch mit dir schlafen und es würde mir sicher Freude machen, aber es wäre bei weitem nicht so wie mit ihnen, kann es gar nicht.“ Versöhnlich schaute er seine beiden Lieben an und erkannte erschreckt, wie es sie getroffen hatte. Dann merkte er aber, dass es eher Freude und Rührung war. Michaela beugte sich zu ihm nahm seinen Kopf mit beiden Händen und sagte, „Das war eine der schönsten und ehrlichsten Liebeserklärungen, die ich je von dir gehört habe.“ Zart küsste sie ihn. Dann wurde sie von Tini verdrängt, die um den Tisch gelaufen war und sich in seine Arme warf. Peter rollte geschmeichelt mit den Augen und bemerkte zu Tamia, die dem Geschehen gerührt zusah: „So sind sie halt meine beiden.“ Endlich kehrte wieder Ruhe am Tisch ein und das war gut so. Die Kellner brachten das Essen. Während der Mahlzeit, die sie schweigsam zu sich nahmen, schaute sich Peter im Lokal um. Die meisten Besucher waren gut gekleidet, die Männer in leichten Anzügen oder auch in Hose und passendem Hemd. Die Frauen meist im Sari oder im Sommerkleid. Es waren vorwiegend Einheimische, allerdings von der besser situierten Gesellschaftsschicht. Alle Farben waren zu sehen und eine verwirrende Mischung von exotischen Düften. Er versuchte Gerüche zu erkennen, aber es gelang ihm ebenso wenig wie die Identifikation der Bestandteile seines Essens. Es schmeckte hervorragend, war erträglich scharf und es musste eine Mischung aus unbekannten Gemüsesorten sein. Sei es wie es will, dachte Peter. Ich bin müde und will ins Hotel.
Seine Damen hatten allerdings andere Vorstellungen und schleppten ihn in die nächste Nobeldisco. Während sich seine Damen ins Getümmel stürzten und tanzten, saß er missmutig vor einem Bier, das er nicht gewollt hatte. Gelangweilt öffnete er seinen Geist und war überrascht über die Reaktion aus vielen Bereichen. In Indien gab es viele mental begabte Menschen, erkannte er. Indra war eine von ihnen. Tamia hatte sie erkannt. Peter versank in Meditationen und wurde erst durch Tini geweckt, die wütend einen Taschendieb verscheuchte, der sich an dem geistig abwesenden Peter zu schaffen machte.
Langsam gingen sie zum Hotel. Peter lief schweigend und still. Tini und Michaela sahen sich beunruhigt an. Das kannten sie schon, Piet stand kurz vor einer Explosion. Und davor hatten sie heute Angst. Zuviel war vorgefallen. Peter vibrierte vor Zorn, wusste aber selbst nicht, warum er plötzlich so zornig war. Tini war total unglücklich und zog Peter mit letztem Mut an sich. „Bitte Piet, verzeih uns, flehte sie.“ Fast unwillig schob er sie weg. „Hast du mir nicht zugehört?“, schimpfte er. „Hast du nicht gehört, dass ich euch niemals böse sein kann?“ „Hör auf mit dem Geflenne und küsst mich endlich.“ Peter zog sie zärtlich in den Arm. Tini war selig und rührte sich nicht mehr von seiner Seite. Dann drängte sich Michi dazwischen, da er auf der anderen Seite immer noch Tamia hielt. Auch Michi bekam einen langen beruhigenden Kuss und dann waren sie schon am Hotel. In ihrer Suite saßen sie noch eine Weile und reflektierten die Ereignisse des Tages.
Im Bett gab es Probleme, da Tamia nicht alleine schlafen wollte, Michaela sich aber an Peter schmiegte. „Kein Problem“, sagte Peter. „Tamia komm zu mir, dann klappt alles.“ Tamia kuschelte sich wie befohlen und Michaela war nun ebenfalls zufrieden, zumal sich Tini von der anderen Seite an sie schmiegte.
Mitten in der Nacht schrie Tamia gellend auf. Alle wurden wach und sie sagte „Indra schreit um Hilfe.“ Peter konzentrierte sich und horchte in sich hinein. „Ich höre es auch, sie ist in höchster Not.“ „Michi, bring uns hin, nur du kannst das.“ Michi war total in Panik, folgte aber Peters Befehl, und konzentrierte sich. Die Panik verlieh ihr zusätzliche Kräfte. Plötzlich veränderte sich das Bild, sie waren im Palast und hörten das gepeinigte Schreien von Indra. Fürchterliche Blitze trafen den Offizier der Indra gerade die Kleider herunterriss und sie vergewaltigen wollte. Ihr Vater lag reglos am Boden. Michaela kochte vor Zorn. Dann lag Indra in Michaelas schützenden Armen. Peter beugte sich zu dem am Boden liegenden Fürsten nieder, aber hier kam jede Hilfe zu spät. Er sah Peter stumm aber bittend an und Peter verstand seinen stummen Wunsch und nickte zustimmend. Dann starb der Fürst offensichtlich zufrieden in Peters Armen. Peter drückte ihm die Augen zu und wies dann Michaela stumm an, Indra mitzunehmen. Still und heimlich verließen sie den Palast. Indra lag reglos zuerst in Michaelas Armen, dann als sie dieser zu schwer wurde in Peters. Das Schicksal nimmt eben immer wieder seinen Lauf, dachte Peter still. Sie wollte zwei Töchter jetzt hat sie zwei, und es ist gut so, dachte er zufrieden und eine stille Freude kam in ihm hoch. „Wir nehmen sie mit, hier kann sie nicht bleiben und ich habe ihrem Vater versprochen, dass wir uns um sie kümmern. Wir werden über unsere Verbindungen ihre Rechte und ihr Erbe wahren.“ Michi nickte nur sehr zufrieden und dankbar, Indra war inzwischen wieder wach und konnte selber gehen. Geht voraus, ich schaue ob uns jemand gefolgt ist. Die Frauen verschwanden schnell. Kurze Zeit später war Peter ebenfalls im Hotel. Sie packten hastig und Peter beglich die Rechnung. Am Morgen gegen neun Uhr bestiegen sie die TriStar zum Flug nach Malé
Indra sah sich staunend um. Sie erkannte, dass sie nicht in einer Linienmaschine saßen, sondern in einem privaten Jet.
„Ist das euer Flugzeug?“ fragte sie. Tini nickte lächelnd. Nach einem weiteren Rundumblick schmiegte sie sich wieder an Michaela, die jetzt zwei Mädchen im Arm hatte und sehr zufrieden in und glücklich war.

Wieder in Atlantis, Indra kommt zur Familie

Für Indra verlief die weitere Reise wie im Traum. In Malé angekommen stiegen sie direkt in den großen weißen Hubschrauber um, der sich donnernden in den Himmel über Malé schraubte und flogen zur Insel. Wie in Trance stand Indra vor dem Gebäude, das als solches nur aus der Nähe erkennbar war.
Dann kam Mama aus der Tür gelaufen und umarmte alle. Auch Indra fand sich plötzlich an Mamas fülligen Busen wieder, denn Mama machte keine Unterschiede. Indra schaute zu Michaela und ließ unter deren Lächeln die Begrüßung über sich ergehen.
Nach einem hervorragenden Mittagessen führten Tini und Tamia Indra durchs ganze Haus, während es sich Michaela und Peter auf einer der großen Liegen auf der oberen Plattform unter einer Decke gemütlich machen. „Endlich Ruhe“, seufzt Peter. Langsam wird mir das Ganze zu viel. Ich werde auch älter. „Du wirst im neuen Jahr gerade 52 Jahre alt, das ist doch noch kein Alter“, antwortete Michaela.
„Wenn du es sagst, du bist ja 3 Jahre jünger, aber ich fühle mich manchmal richtig alt und schwach. Ich muss jetzt etwas zurückstecken, sonst haut es mich noch um. Ich kann und will nicht mehr immer der starke Mann sein. Wir müssen zusehen, dass wir unser Leben in geordnete Bahnen bringen. Auch möchte ich gerne mit euch nach Tibet in mein altes Kloster reisen. In dieses Kloster dürfen auch Frauen. Wir könnten dort unsere mentale Ausbildung festigen und ausbauen. Ich hoffe, mein alter Meister lebt noch.“
Michaela hob ihren Kopf und sah ihn lange forschend an. Ihre Augen begannen zu leuchten und er merkte, dass sie geistigen Kontakt suchte. Er ließ seine Mauer vollständig herab und öffnete sich für sie. Nach einigen Minuten erlosch das Leuchten und sie legte ihren Kopf auf seine Brust. „Danke“, flüsterte sie. „Vielen Dank für dein Vertrauen. Du bist momentan sehr müde, aber nicht alt. Du bist viel vitaler als andere in deinem Alter. Du hast aber wahrscheinlich wieder einen Entwicklungsschub bekommen, der erst verarbeitet werden muss. Anscheinend manifestieren sich neue Fähigkeiten bei dir, die du erkennen und beherrschen lernen musst. Heute Abend setzen wir drei uns zusammen und planen die nächsten Wochen.“
Peter hatte die Augen geschlossen und horchte in sich hinein. Michis Worte hatten ihn sehr nachdenklich gemacht. Vielleicht hat sie Recht und seine Mattigkeit kam ganz woanders her. In Gedanken versunken streichelte er Michaelas Kopf. Nach einer Weile schnappte sie seine Hand und küsste sie zart. „Komm wieder zu mir zurück“, flüsterte sie in sein Ohr und knabberte zärtlich an seinem Ohrläppchen. Sie wusste, dass liebte er über alles. Wie ein Eisenstückchen von einem Magneten angezogen wurde, so zog es jetzt ihn zurück. Gedanken und Bilder wirbelten durch seinen Geist, dann war er da und spürte ihre weichen Lippen an seinem Ohr. Gefühle überschwappten ihn förmlich, er zog sie mit einer wilden Bewegung an sich und öffnete mit seiner Zunge ihren Mund. Ein langer, langer Kuss folgte, nach dessen Ende sie beide nach Luft schnappten. „Wow, alt bist du aber wirklich noch nicht“, keuchte sie und schmiegte sich an ihn. „Habt ihr, dass gesehen“, erklang hinter ihnen eine spöttische Stimme. „Da liegen meine Alterchen und knutschen wie die Weltmeister.“ „Tini, du kleines Biest. Du bist ja bloß neidisch. Peter und ich haben beschlossen, dass du, immer wenn du so frech bist, mindestens zwei Stunden keinen Kuss bekommst.“ „Das ist viel zu streng, das halte ich nicht aus“, jammerte Tini grinsend. Tamia und Indra, die zuerst furchtbar erschrocken waren, stimmten jetzt in das allgemeine Gelächter ein. „Tja mein Schatz, jetzt ist es aus mit unserer schönen Ruhe. Die Jugend ist wieder da. Aber ich glaube, dass müssen alle Eltern aushalten“, seufzte er tief und ergreifend. „Aber bevor ich altersgemäß einschlafe, werde ich diesem frechen Gör noch den Hinter versohlen.“ Blitzschnell zuckte er hoch und zog Tini auf sich drauf. Sie bekam einen langen Kuss. „So jetzt weißt du, auf was du die nächsten zwei Stunden verzichten musst.“ Tini lag genüsslich auf ihm und schmuste mit ihm. „Genug jetzt.“ Er schob Tini auf die Seite. “Habt ihr alles besichtigt?“, fragte er Indra, da Tamia alles schon kannte. Indra nickte heftig mit dem Kopf und wunderte sich dann, dass sie ihn verstanden hatte. Als die vier zu grinsen begannen, schaute sie verunsichert zu Tamia, der einzigen mit der sie sich mühelos unterhalten konnte. Die lächelte. „Wundere dich nicht. Wir können auf der Gedankenebene miteinander reden. Dort gibt es keine Sprachprobleme, weil es Gedankensprache ist. Du bist ebenfalls in der Lage unsere Gedanken wahrzunehmen, deshalb kannst du Peter verstehen, wenn er gedanklich sendet und dass tut er meistens.“ „Du gewöhnst dich schnell daran“, sagte Peter zu ihr. „Auch mit Michi und Tini hast du dich so unterhalten, du hast es nur nicht bemerkt.“ Indra schaute Tini ungläubig an, dann sickerte langsam das Begreifen durch. Es muss wahr sein, wie sonst sollte es funktionieren. Wieder hörte sie Peter leise lachen. Sie schaute ihn an und merkte, dass er mit ihr sprach, seine Lippen bewegten sich aber nicht. Sie haben anscheinend viele Fähigkeiten, durchfuhr es sie. Wie konnten sie so schnell kommen, als sie gegen den Offizier kämpfte. Plötzlich waren sie alle drei da gewesen. Erst hatte es grell geblitzt, dann lag sie in Michis Armen. Langsam sickerten das Verstehen und Akzeptieren in ihren Verstand. Tamia hielt sie fest als sie zu taumeln begann. Michi streckte die Arme aus und sie ließ sich in ihre Umarmung fallen.
Indra zog bei Tamia ein. Die beiden hatten sich angefreundet, waren wie Schwestern. Pedro war einverstanden, Hauptsache seine Tamia war glücklich.
Die nächsten Wochen war Peter damit beschäftigt, ein Netz um den Firmenverbund zu knüpfen, der in Indien sein Unwesen trieb. Er hatte inzwischen Kontakt zur indischen Regierung aufgenommenen, die mit seinen Aktionen sehr einverstanden war und ihn deckte, da er in Bereichen tätig werden konnte, zu denen Regierungsstellen keinen Zutritt hatten.
Peter war in seinem Element. Der Kapitalmarkt lag offen vor ihm. Er steuerte seine Broker und investierte in Bereichen, die ihnen das Grauen den Rücken hinunterlaufen ließen, aber jedes Mal behielt er recht. Inzwischen hinterfragten sie ihn nicht mehr. Das Gemunkel wurde immer lauter.
„Der Magier ist wieder da, der Magier lebt.“
In Fachkreisen war man sich immer sicherer. Peter schlug erneut zu und machte innerhalb einer Woche viele hundert Millionen gut. Die Börsen rumorten und die Stimmung auf den Finanzmärkten war gespannt, wenn nicht gar angespannt. Dann schlug er gnadenlos und kompromisslos zu. Die von Michaela markierten Firmen ruinierte er innerhalb weniger Wochen oder Andrea kaufte sie in seinem Auftrag über MTC auf. Gegen Mitte des Jahres war der Spuk vorbei. Ein Skandal nach dem anderen wogte über Südindien hinweg. Große Gebiete wurden saniert, Giftmüll entfernt, vergiftete Böden abgetragen und Grundwassergebiete aufwendig gereinigt. Ein amerikanischer Lebensmittelkonzern nahm den Kampf gegen ihn auf und wurde von Peter innerhalb von drei Monaten mit riesigen Verlusten auf Seiten des Lebensmittelkonzerns, in die Knie gezwungen. Etliche Leitungsposten wurden frei, gegen zwei der Spitzenmanager liefen sogar Ermittlungsverfahren.
Andrea sah Peter sinnend an. „Piet, ich brauche jetzt Antworten. Ich kriege das nicht mehr auf die Reihe. Wer seid ihr, wer bist du?“ Peter sah lange in die Ferne, senkte dann seinen Blick und nickte langsam. „Ja du hast recht, ich werde versuchen dir alles zu berichten. Komm, wir nehmen uns dieses Zimmer. Was ich dir berichten werde, dauert die ganze Nacht. Melde dich bei Paola ab. Ich habe meinen schon Bescheid gesagt.“ Sie setzten sich bequem hin, Peter hatte für Getränke gesorgt.
Dann begann er zu berichten. Er erzählte von Anfang an und ließ fast nichts aus. Morgens gegen fünf Uhr schloss er seinen Bericht ab. Andrea saß erschlagen im Sessel, seine Gedanken rotierten, er lehnte sich zurück und schloss die Augen. „Mein lieber Mann“, seufzte er nach einigen Minuten des Schweigens. „Jetzt wird mir einiges klar. Dass es Menschen mit unbegreiflichen Fähigkeiten gibt, habe ich am eigenen Leib erfahren, aber ihr sprengt alle meine Vorstellungen. Dass euer erstes Flugzeug abgeschossen wurde, ging ja um die Welt. Ich glaube die streiten heute noch über die Schuldfrage. Jetzt ist mir auch klar, warum mir Tini so bekannt vorgekommen ist. Paola hat es gleich gesagt, aber ich habe immer gesagt, dass es Zufall ist. Man sollte doch öfter auf die Frauen hören“, meinte er und grinste zum Schluss. „Das erste Flugzeug sollte eigentlich ins Meer stürzen, der Abschuss war natürlich nicht geplant. Wir wollten eigentlich nach einer angemessenen Zeit wieder auftauchen. Das wird nun etwas schwieriger. Aber vorläufig wollen wir noch in Deckung bleiben.“ Andrea nickte verstehend. „Dann musst du dich aber mit deinen Börsenaktivitäten mehr zurückhalten. Du hast auch hier unheimliche Fähigkeiten, wie ich sie noch nie erlebt habe und das ist nicht nur mir aufgefallen. In Fachkreisen nannten sie dich Magier. Jetzt sind viele der Meinung, dass du wieder da bist. Zu viele der letzten Transaktionen tragen deine Handschrift, es wird bereits nachgeforscht. Bei MTC haben sich gigantische Summen angehäuft. Wir müssen ganz schnell handeln, bevor es auffällt.“ Andrea wollte noch weiterreden, aber dann merkt er, dass Peter eingeschlafen war. Vorsichtig breitete er eine Decke über ihn und machte sich dann schnell zu Paola auf. In seiner Wohnung angekommen, schlüpfte er aufatmend zu ihr unter die Decke, was sie mit einem zufriedenen Brummen zur Kenntnis nahm.
Oben in der Wohnung zuckte Michaela hoch. Verwirrt sah sie um sich und wusste im ersten Moment nicht, was sie geweckt hatte. Konzentriert horchte sie. Nichts. Dann wusste sie es. Das Hintergrundgemurmel von Peters Gedanken war verstummt. Was war los. Sie horchte und erkannte nun, dass er schlief. Jetzt hole ich ihn aber, dachte sie und verschwand mit einem leisen plopp aus ihrem Bett, um im gleichen Moment neben dem Sofa aufzutauchen auf dem er schlief. Sie umarmte ihn und sprang mit ihm zurück. In ihrem Bett zog sie ihn aus, breitete die Decke über ihn und lagerte sich zu ihm. In seinen Armen, die er im Schlaf um sie gelegte hatte, döste sie zufrieden wieder ein. Es wurde draußen schon hell. Tini schlug die Augen auf und bemerkte erstaunt, dass Peter noch friedlich im Bett lag und fest schlief. „Auch gut“, murmelte sie und schlüpfte zu ihm unter die Decke, die linke Seite war ja noch frei. Sie hob den Körper nochmal, damit sein Arm unter ihr durchgleiten konnte. Jetzt lag sie in seinem Arm und spürte seine große Hand auf ihrem Hintern. Sanft streichelte er sie und sie schmiegte sich kichernd an ihn. Vorsichtig richtete sie ihre Gedanken auf ihn. Seine Schutzmauer war nicht aktiv. Sie erkannte, dass er träumte. Er träumte von einem Sandstrand an dem er mit ihnen lag und sie streichelten sich. Seine Hand lag, genau wie jetzt auf ihrem Po. Kichernd dachte sie, OK träum ruhig weiter solange du deine Hand genau da lässt, wo sie jetzt ist. Mit geschlossenen Augen genoss sie die Situation. Sie küsste ihn zart und vorsichtig, um ihn nicht zu wecken. Dann fiel ihr Blick auf Michaela, die aufmerksam geworden war und sie anlächelte. „Lass ihn schlafen, er war die ganze Nacht auf. Andrea und er hatten eine lange Aussprache, das war dringend notwendig. Andrea erholt sich bei Paola und ich habe unser bestes Stück hergeholt. Manchmal sind besondere Fähigkeiten ganz praktisch.“ „Horch in seinen Traum, dann verstehst du, warum er gerade so lieb ist“, flüsterte Tini lächelnd. Michaela schloss kurz die Augen, dann fiel ein strahlendes Lächeln über ihr Gesicht. „Alles klar“, meinte sie und küsste ihn ebenfalls ganz vorsichtig.
Die MTC gründete in Südindien mehrere Niederlassungen. die verstärkt den Handel mit Lebensmitteln aufbauten. Immer mehr Läden und ganze Ladenketten wurden eröffnet, die vorwiegend lokale Produkte im Land vertrieben und auch in umliegende Länder exportierten. Das zweite Standbein war der Aufbau von Immobilien und Baufirmen.
Als der Jahreswechsel zum Jahr 2000 näher rückte, hatte sich die Tochterfirma SITC, South India Trading Company, etabliert und wuchs rasend schnell, da Peter große Geldmengen hineinpumpte. Zu den Baufirmen kamen Straßen und Brückenbaufirmen hinzu, die SITC expandierte und schuf Arbeitsplätze mit steigender Tendenz. Langsam zeichnete sich ein leichtes Wachstum, Wohlstand und Zufriedenheit in der armen Bevölkerung ab.

2000 Im Spätherbst

Wieder einmal gab es nach dem Abendessen eine Hausversammlung. Die Nachrichten aus Deutschland häuften sich. Es wurde immer intensiver nach der Familie Weber geforscht. Peter sah langsam in die Runde. Harry wälzte Papiere und wirkte nervös. Neben ihm saß seine Sonja. Mensch Sonja ist alt geworden, dachte er. Erste feine Silberfäden wurden in ihren Haaren sichtbar. Sie sah immer noch schön, aber wesentlich reifer aus. Das Kind hat ihr gutgetan. Neben Sonja hatte Carola Platz genommen. Auch sie war älter geworden und deutlich gereift. Aus dem unsicheren Dienstmädchen war eine selbstbewusste junge Mutter geworden.
Peter versank in Erinnerungen und dachte zurück. Das ist ja gar nicht so lange her, durchfuhr es ihn. Morgens war er wie immer auf der oberen Plattform, seinem Lieblingsort, als er die Aufregung im Haus gespürt hatte. Er hatte seinen Geist durch das Haus forschen lassen und war bei Sonja fündig geworden, sie hatte erste Wehen. Harry war total aufgelöst und fieberte hektisch herum. Sonja versuchte ihn zu beruhigen, erreichte aber genau das Gegenteil. Er hatte geschmunzelt, der besonnene ruhige Harry drehte fast durch. Weitere Nachforschungen hatten ergeben, dass es anscheinend bei Carola auch so weit war. Er hatte gelesen, dass Schwangere, die ungefähr den gleichen Geburtstermin hatten, sich gegenseitig sozusagen anstecken konnten und zur gleichen Zeit niederkamen. Das schien hier der Fall zu sein. Wie praktisch, alles in einem Aufwasch, hatte er gedacht. Dann war er, zurück in seinen Körper und schnell zu seinen Frauen geeilt. Tini war, wie meistens, schon wach und auf dem Weg zu ihm, gewesen. Michaela mussten sie erst wach machen, was, wie immer, nicht so einfach war. Als sie realisierte, worum es ging, war sie dann allerdings schlagartig da. Schnell hatten sie sich angezogen und waren einen Stock tiefer gegangen. Im Flur kam ihnen schon aufgeregt Harry entgegen. Er wollte sprudelnd loslegen, aber Michaela schob ihn einfach beiseite und eilte zu Sonja, die anderen hinterher. „Raus hier“, hatte Michaela nur gefaucht. Nach einigen Minuten war sie wieder herausgekommen. „Alles in Ordnung, keine Eile. Wir können noch in Ruhe frühstücken. Piet, gibst du Helmut Bescheid. Wir müssen heute Vormittag noch in die Klinik. Harry, pack bitte die notwendigen Sachen zusammen. Wie ich Sonja kenne, hat sie schon längst alles hingerichtet.“ Harry hatte erleichtert, ob der klaren Anweisungen genickt und war davon gesaust. Michaela war inzwischen schon zur Wohnungstür von Carola und Chris gegangen. Bevor sie klopfen konnte, hatte Chris schon die Türe aufgerissen und Michaela mit einem „Gott sei Dank“, hereingezogen. „Ihr bleibt draußen“, tönte Michaela noch, dann war die Tür zu geknallt. Auch hier war alles OK und nachdem Michaela auch Chris genaue Anweisungen gegeben hatten, waren sie hinunter ins Speise-und-auch Frühstückszimmer gegangen. Mama hatte die Aufregung natürlich mitbekommen und war, nachdem sie von Tini ausführlich ins Bild gesetzt worden war, selber sehr aufgeregt, was sie aber nicht daran hinderte, ein vorzügliches Frühstück zu servieren, bei dem ihr Fernanda, ihre zweite Nichte, die natürlich ebenfalls schon auf war, half. Innerlich lächelnd erinnerte Peter sich weiter. Während der ganzen Turbulenzen hatte er sich zurückgehalten und das Ganze aus der Distanz betrachtet. Michi ist großartig, hatte er gedacht, so ruhig und überlegen. Sie hatte alles im Griff, super. Kurze Zeit später waren beide Paare erschienen. Die Männer jeweils mit einer großen Tasche beladen, die beiden Frauen ruhig, und über ihre aufgeregten Männer amüsiert. „Jetzt regt euch doch ab“, sagte Michaela schmunzelnd zu den Zweien. „Eure Schätzchen sind nicht krank, sie bekommen nur Kinder, wie Milliarden Frauen vor ihnen.“ Michaela nahm sie nacheinander mütterlich in den Arm und erntete dankbare Blicke von den beiden, doch schon etwas genervten, Frauen. Zu den beiden Frauen sagte sie dann: „Esst bitte nur wenig, vielleicht einen Toast, wir wissen nicht wann es los geht und ihr solltet möglichst keinen vollen Magen haben. Zum Trinken am besten einen Tee“, bemerkt sie zu Mama, die beifällig genickt hatte und davongeeilt war. Inzwischen war es neun Uhr. Helmut hatte gemeldet, dass der Hubschrauber bereitstände und die Klinik über ihr Kommen informiert sei. Da der Frühstücksraum sich inzwischen gefüllt hatte, war er aufgestanden und hatte den Flug eingeteilt. Es flogen natürlich die beiden Paare mit. Dann Michaela und Tini. Sein Blick war über die Anwesenden gewandert. Dann hatte er Michaela gefragt „Wen brauchst du noch?“ „Was ist mit dir? Ich brauche dich, allein gehe ich nicht.“ Fassungslos hatten ihn seine beiden angesehen, auch die beiden Paare sahen ihn bittend an. „Na schön, wenn ihr es unbedingt wollt“, hatte er sich gefügt. Erleichterung in allen Augen. „Darf ich auch mit“, hatte Fernanda, die bei Carola stand und den Arm um sie gelegte hatte, schüchtern gefragt. Peter hatte sie einen Moment sinnend angesehen und dann zustimmend genickt.
Der Flug war ereignislos und schnell gewesen. Gutes Wetter, keine Turbulenzen, sehr ruhiger Flug. In der Klinik hatte man schon gewartet. Da sie auf dem Landeplatz der Klinik ankamen, ging alles ruck zuck, die beiden Frauen mit ihren Männern waren schnell verschwunden. Die Zurückbleibenden hatten sich in den Wartebereich begeben, während Helmut den Heli zum Firmengelände brachte und dort wartete.
Im Wartebereich hatte Michaela dann gesagt. „Sehr lange wird es nicht mehr dauern. Sonja war schon relativ weit, Carola etwas weniger. Aber es sind die ersten Kinder, da kann es doch noch etwas dauern. Wenn wir genaueres erfahren haben, können wir vielleicht noch etwas in die Stadt gehen.“
„Woher weißt du denn plötzlich das alles?“, hatte er gestaunt. „Ich habe keine Ahnung, ich weiß es halt.“ Schon wieder schlug das Unterbewusstsein zu und es erschien Wissen von dem man vorher nichts geahnt hatte. Woher kam es? Gab es ererbtes Wissen, sind es übernatürliche Ahnungen? Bekommt sie das von anderen Frauen? Wie funktioniert es? Ist es wie bei mir mit meinen Ahnungen in der Finanzwelt? Hängt es vielleicht mit ihren erwachten neuen Fähigkeiten zusammen? Der Besuch in Tibet wird immer dringender. Da habe ich noch einiges zu tun, hatte er bei sich gedacht. Da er dabei seinen Blick nach innen gerichtet hatte, war ihm der misstrauische Blick Michaelas, mit dem sie ihn gemustert hatte, zuerst entgangen. Besänftigend hatte er den Kopf geschüttelt. „Alles gut“, hatte er beruhigend in Gedanken gemurmelt. „Alles im grünen Bereich, habe nur nachgedacht“.
Erleichtert hatte sie gelächelt, als er seinen Gedankenwall kurz senkte und sie erfuhr, was ihn beschäftigte. Auch Tini, die alles mitbekommen hatte, atmete erleichtert auf. Nach einiger Zeit war die Ärztin erschienen und bat Michaela zu sich. Sie war von Sonja und Carola als Bevollmächtigte benannt worden, der Auskunft gegeben werden sollte. Nach einiger Zeit kam sie zurück und berichtete, dass alles gut wäre und sie ruhig noch einige Zeit außerhalb der Klinik verbringen sollten. „Na schön“, hatte er gemeinte, „Nicht weit von hier gibt es doch das nette Café, dort können wir warten. Vielleicht wollt ihr auch noch einkaufen gehen.“ Fernanda, die vor einiger Zeit verschwunden war, platzte dazwischen. Sie trug ein blaues Klinikoutfit und meinte, „Ich bleibe bei Carola, Chris hat nichts dagegen, ich glaube sogar, er ist froh darüber.“ Blitzschnell entschwand sie wieder in den Tiefen der Frauenstation.
Vier Stunden später rief Fernanda an. Es war so weit, Sonja hatte ihr Mädchen zur Welt gebracht und bei Carola könnte es jeden Moment soweit sein. Sofort hatte er versucht seine beiden zu informieren, aber es ging niemand ran und ihre Abschirmungen waren oben. Einige Minuten später hatte dann aber Tini zurückgerufen und versprochen, dass sie sofort zur Klinik kommen würden. Er solle doch schon hingehen.

Geburt der Kinder

In der Klinik wurde ihm von Fernanda, die zum Glück gerade herauskam, verkündet, dass Carola einem gesunden Jungen das Leben geschenkt hatte. Ein Stein war ihm vom Herzen gefallen und er hatte sich aufgemacht, das Zimmer zu suchen, denn die beiden sollten gemeinsam untergebracht werden. Nach einigem Herumfragen hatte er auch das Zimmer gefunden und fand eine überglückliche Sonja mit ihrem kleinen Mädchen und einem noch glücklicheren Vater vor. Er hatte das Kind bewundert und Sonja einen anerkennenden Kuss verabreicht sowie Harry fest umarmt. In der Ecke hatte ein bequem aussehender Stuhl gestanden, auf den er sich gesetzt hatte. Es dauerte nicht lange und ein zweites Bett wurde hereingeschoben. Die Schwester wollte ihn hinausscheuchen, aber Carola wehrte ab. „Er Opa“, machte sie verständlich, worauf die Krankenschwester lächelte und hinaus ging. Er musste ein ziemlich verdattertes Gesicht gemacht haben, denn es erscholl ein allgemeines Gelächter. „Das hat noch ein Nachspiel“, brummte er, musste aber selber lachen. Als er Carola gratulierte, bekam sie trotzdem einen lieben Kuss und er begutachtete den Jungen ausgiebig. Auch Chris wurde fest umarmt. Er hatte dann den Stuhl zwischen die beiden Betten geschoben und genoss das Geschehen. „Ich will bei ihr aber auch Opa sein“, forderte er und bekam ein freudiges Kopfnicken der Eltern.
Minuten später waren Tini und Michaela hereingeschossen und die Kinder-Bewunderungszeremonie ging von vorne los. Michaela und Tini waren hell entzückt. Die begeisterten Ausrufe nahmen kein Ende.
Ich möchte wissen, was an zwei gleichaussehenden Babys so Besonderes ist. Sie sehen aus wie alle anderen Neugeborenen. Keines davon sieht dem Vater oder der Mutter ähnlich. Aber meine beiden flippen gleich vollends aus. Er hatte wieder den Kopf geschüttelt.
Irgendwann war es ihm zu viel geworden. „Ihr braucht gar nicht so rum zu machen, wem sie nun ähneln. Da ich anscheinend der Opa bin, ähneln sie natürlich beide mir, die armen Würmer. Ihr braucht also nicht mehr zu raten.“ Er hatte sich innerlich über das verblüffte Schweigen kaputtgelacht. Michaela fing als erste an zu lachen. „Mensch Tini, jetzt liegen wir mit einem Opa im Bett. Jetzt wird’s lustig.“ Tini stimmte in das Lachen ein, das schnell auf alle übersprang. Michaela hatte ihn prüfend angeschaut, dann spürte er ihr vorsichtiges Fragen. „Bist du böse?“ Erleichtert hörte sie sein belustigtes Kichern. „Und wie“, es gelang ihm nicht in Gedanken zu brummen und sie hörte sein homerisches Gelächter in ihrem Kopf erschallen. „Alles Gut“, japste er in Gedanken. „Aber ihr stellt euch auch gar zu komisch an.“ Beruhigt hatte sie sich wieder dem Kinderbewundern zugewendet. Beide Babys waren nun noch gestillt worden und es hatte ihn fasziniert, wie zielgerichtet die beiden Kleinen die Nippel fanden und genussvoll nuckelten. Er war fast ein bisschen neidisch. Ein Rippenstoß von Tini hatte ihn aus seiner Betrachtung gerissen. „Zuhause darfst du dann auch “, hatte sie in seinen Gedanken gewispert. „Bei Sonja oder bei Carola?“, hatte er zurückgefragt und dafür einen zweiten Rippenstoß kassiert. Michaela hatte das Geplänkel schmunzelnd verfolgt. Einige Zeit später hatten sie sich von den glücklichen frischgebackenen Eltern verabschiedet. Natürlich mit dem Versprechen, bald wieder zu kommen.
Gedankenverloren sah er vor sich hin und bemerkte dann eine Hand, die vor seinem Gesicht herumfuchtelte. „Hallo, Hallo, ist jemand da“, hörte er Tinis Stimme. Verwirrt zuckte er hoch. „Hallo Piet, bist du wieder da?“, hörte er sie fragen. Unwillig brummend sah er auf und schaute irritiert in die Runde. Da war ich anscheinend ganz weit weg, dachte er und öffnete seinen Wall etwas. Sofort hörte er Michaelas Gedanken. „Das kann man wohl sagen. Seit fünf Minuten versuchen wir zu dir durch zu kommen, aber dein Wall ist zu stark.“ Ein vorwurfsvoller Blick traf ihn. Peters Blick begann wieder die Anwesenden zu mustern, erst Sonja, dann Carola. „Wo sind denn eure Kleinen?“, wollte er wissen. Entgeistert schauten ihn die beiden an. „Mit den Kindermädchen in ihren Zimmern“, antwortete Carola und sah ihn groß an. Langsam fand Peter wieder in die Realität und senkte für eine Weile seinen Wall fast komplett. In Sekundenbruchteilen erkannten Michaela und Tini, was mit ihm los war. Michaela nahm seine rechte Hand und Tini seine linke. „Jetzt bist du aber wieder da“, meinte Tini und streicheeine Hand. Peter nickte, dann schaute er in die Runde. Fernanda sah ihm freundlich an und Tamia, die ihm gegenüber saß war erleichtert und lächelte ihm ebenfalls zu. Neben ihr hatte Paola Platz gefunden, die ihn forschend ansah, dann die gedankliche Verbindung erkannte und benutzte. “Hallo Piet, bist du wieder im Lande?“ Sie lächelte ihn lieb an. „Ich bin gespannt, was weiter anliegt.“ Sein Blick wanderte weiter zu Andrea, der ihm nur zu zwinkerte. Indra lächelte erleichtert, da sie über ihn wieder der Unterhaltung folgen konnte. Er war der einzige in der Runde, der ihr das Gespräch simultan zusenden konnte, wenn jemand nicht direkt zu ihr sprach, oder keine Gedanken sendete. Das Lächeln mit dem sie ihn musterte bewirkte, dass ihm das Blut in den Kopf stieg. Er spürte Michaelas stützenden Händedruck. „Indra, du machst mich verlegen. Denke bitte nicht so lieb von mir.“ Jetzt war es Indra, die eine feine Röte überzog und sie senkte verlegen den Kopf. Das Ganze spielte sich auf der Gedankenebene so schnell ab, dass nur die Lichtmenschen etwas mitbekamen. Tamia schaute ihn lächelnd an und blätterte in den vor ihr liegenden Papieren. Der letzte in der Runde war Pedro, dem Tamia leise erklärte, was gerade los war. Michaela räusperte sich und sagte dann trocken: „So, ich denke, wir können nun weiter machen. Ich glaube Harry, du wolltest das Neueste aus Deutschland berichten.“
Harry berichtete, dass viele Medien, darunter auch das deutsche Fernsehen intensive Nachforschungen anstellten. Die Abschussfrage war immer noch nicht geklärt. Dass keinerlei Leichenteile gefunden worden waren, stellte ebenfalls Rätsel auf. Wo waren die Piloten? Keine Flugschreiber?
Als Neues kamen Berichte von Insidern der internationalen Handelsplätze, die einhellig vermuteten, dass hinter den momentanen Umwälzungen in der Finanzwelt eine Person oder Gruppe steckt, die den Spitznamen Magier trug und der Kopf dieser Gruppe, also der Magier, war nun eben Peter Weber gewesen, d.h. Weber lebte offenbar noch. Sie folgerten weiter, dass wahrscheinlich die ganze Familie lebte und somit auch Tina Wagner, die bekannte Schauspielerin. Weitere Indizien waren, dass Webers Kinder wohlbehütet in München lebten und erfolgreich die Schule absolvierten. Einige Mitarbeiter der Star Security waren spurlos verschwunden, ebenso die Hubschrauberpiloten. Wo waren sie? Tina Rubens, die Schwester hüllte sich in Schweigen, ebenso die anderen Freunde. Aber seltsamerweise trauerte niemand, auch die Kinder nicht. „Eine der Zeitungen hatte es auf einen Nenner gebracht. Die ganze Aktion ist ein Fake. Die Familie Weber ist untergetaucht. „Sie wissen nur noch nicht genau wie. Der Abschuss irritiert sie, denn es war eindeutig unsere Maschine, aber sie wollen es herausfinden“, schloss Harry.
Tamia blätterte in ihren Papieren. „Ich weiß zwar immer noch nicht ganz genau, was bei euch los ist, aber ich bin zusammen mit Paola und Andrea im indischen und asiatischen Kapitalmarkt beschäftigt. Dort ist Ähnliches zu beobachten. Die Gerüchteküche kocht. Überall taucht der Begriff Magier in Verbindung mit dir auf, Piet.“ Tamia blättert weiter. „Ich habe hier ein Interview eines japanischen Finanzmanagers namens Zato. Ich zitiere: die Kapitalmanipulationen der letzten Wochen tragen eindeutig die Handschrift Webers, genannt der Magier. Ich kenne ihn sehr gut, es ist eindeutig seine Handschrift. „Der gute Zato“, murmelt Peter, „Das alte Schlitzohr kann man nicht täuschen, so ein Mist.“
Peter schaute in die Runde. „Ich bemerke an verschiedenen Äußerungen, dass nicht alle hier Anwesenden genau Bescheid wissen. Einer von uns Alten sollte die Wissenslücken schließen, um weitere Missverständnisse zu vermeiden. Es sollte jetzt geschehen, aber ich kann es nicht. Ich bin erschöpft und würde mich gerne für eine Weile zurückziehen. Ich schlage Tini oder Harry vor. Michi brauche ich, die muss mir helfen.“ Peter stand auf und ging mit Michaela, die sofort mit aufgestanden war, hinaus und fuhr nach oben in ihre Räume. Gedanklich hatte er sich vorher mit Tini verbunden und ihr erklärt, dass sie für die Kernfamilie die Stellung halten sollte. Tini hatte gedanklich genickt und blieb sitzen.
Oben angekommen, gingen sie auf einen schattigen Teil der Terrasse, denn es war schön und wieder recht warm. Lange standen sie an der Brüstung und genossen die Aussicht. Tief unten das dichte satte Grün des Tropischen Waldes mit den verwirrenden Farben der Blütenpracht, die man von hier oben nur ahnen konnte. Dann der, hier felsige Strand mit der schäumenden Brandung des indischen Ozeans. Das bereits flirrende, heute tiefblaue Meer. Bis in die Ferne, wo Himmel und Erde zusammenkamen, schweifte ihr Blick. „Man ist das schön“, freute sich Michaela. „Ich kann es kaum glauben, dass wir hier in diesem herrlichen Haus, auf dieser noch herrlicheren Insel wohnen und das verdanken wir alles dir.“ Sie fiel ihm um den Hals und küsste ihn sehr energisch. Nach einer Weile schob er sie vorsichtig weg und sah sie an. „Ach Michi, mein Leben. Was geht in mir vor? Ich fühle mich müde, schlapp und alt.“ Während sie ihn entsetzt musterte, zog er sie zu der großen Liege, ließ sich hineinfallen und zog sie mit. Er nahm sie in den Arm, seine Augen waren blicklos in den wunderbaren blauen Himmel gerichtet. Während sie auf seine Augen sah, wurden diese ganz trüb, die Hornhaut milchig weiß. Vor Schrecken starr kauerte sie vor ihm. Entsetzliche Bilder überfluteten sie. Ludwig, ihr verstorbener Mann, hatte kurz vor seinem Tod einen schlimmen grauen Star bekommen. Peters Aussehen erinnerte stark daran. Schreckliche Erinnerungen. Sie war die Straße hinunter gerannt zum Arzt an der Ecke, aber der war nicht da gewesen. Dann der Notarzt, das zuckende Blaulicht, die rasende Fahrt zur Klinik und das endlose Warten. Zusammengedrückt war sie dagesessen. Als sie dann aufschaute, weil sie das Gefühl hatte das jemand mit ihr sprach, stand vor ihr ein grün gekleideter Mann. Der Arzt, denn das war er, sagte ihr, dass Ludwigs Zustand momentan stabil sei und sie morgen operieren wollten. Es sah so aus, als ob ein Hirntumor vorlag. Die Operation sollte so schnell wie möglich erfolgen. Sie war in der Klinik geblieben. Ständig hasteten Menschen vorbei. Sie erkannte schnell, dass sie nicht die einzige war, die vor Angst bibberte. Als Ludwig in den OP gefahren wurde, küsste sie ihn auf die Stirn. Dann wieder Warten. Nach langer Zeit kam wieder ein grüner Mann, sah sie mitleidig an und schüttelte den Kopf. Sie war zusammengebrochen und wachte erst auf einer Liege auf als Kurt kam. Weitere schreckliche Erinnerungen drückte sie mit tränennässen Augen weg. Sie wurde sich plötzlich wieder bewusst, wo sie war. Ihr angstvoller Blick fiel auf ihren Geliebten und sie riss vor Überraschung die Augen weit auf. Der milchige Schleier in Peters Augen war verschwunden, sie leuchteten in einem intensiven wunderschönen dunklen Blau. Sie beobachtete mit Erleichterung und Entzücken wie sich, von den Augen ausgehend eine blaue Aura bildete. Erst um den Kopf, dann um den ganzen Körper. Am Schluss wurde sie ebenfalls von der Aura umfasst und eingehüllt. Sie spürte, dass etwas geschah, wusste aber nicht was, nur dass es nicht bedrohlich war. Gewaltige Energien waren am Wirken. So lag sie lange Zeit vertrauensvoll an ihn geschmiegt und verfolgte das Geschehen, soweit es für sie verständlich war. Das melodische Singen der Energie wurde immer lauter. Dann merkte sie mit Erstaunen, dass sich jetzt ihre eigene, goldene Aura um sie herum aufbaute. Das dröhnende Singen wurde leiser, sonst geschah nichts für sie Erkennbares. Ihre eigene Aura schützte sie, denn offenbar war es außerhalb zu gefährlich für sie. Wieder lag sie lange Zeit und sie fand es sehr angenehm. Dann plötzlich erlosch zuerst die blaue, dann die goldene Aura. Peters Augen hatten wieder ihre normale Augenfarbe. Er schloss seine Augen und sie erkannte an seinem regelmäßigen, ruhigen Atem, dass er eingeschlafen war. Auch recht, dachte sie. Ich bin auch müde. Wenn ich nur die Decke von da drüben hätte, aber ich bin zu müde. Oha was ist denn das. Die Decke schwebt zu uns. Wie schön, kann ich das jetzt auch, dachte sie zufrieden und sorgte dafür, dass sie beide gut zugedeckt waren. Allerdings musste sie dazu keinen Finger rühren, ihr Wille genügte. Zufrieden schloss sie ihre Augen. Stunden später wachten sie fast gleichzeitig auf. Tini saß mit einem liebevollen reizenden Lächeln neben ihnen auf der Liege. Peter zog sie mit einem Brummen zu sich unter die Decke, was sie sich mit einem glockenhellen Lachen gefallen ließ. Sie kroch über ihn hinweg, so dass sie zwischen sie beide zu liegen kam. Das Kraulen von beiden Seiten bewirkte ein zufriedenes Schnurren. „Genauso habe ich mir das vorgestellt“, schnurrte sie begeistert. „Na ihr beiden, seid ihr jetzt ausgeschlafen?“, fragte sie. „Wir haben stundenlang gearbeitet, debattiert und geplant, während ihr euren Schönheitsschlaf hattet.“ „Den hatte zu mindestens ich auch viel nötiger als du. Aber wer sagt denn, dass wir nichts getan haben, meine schöne Maid. Bevor du uns so in die Ecke stellst, solltest du dich erst kundig machen.“ Tini guckte verdattert zu ihm auf, da er sich etwas aufgerichtet hatte. „Entschuldigt, war doch nicht so gemeint“, meinte sie begütigend. „Das wissen wir, sonst wärst du schon längst rausgeflogen.“ Tini war total perplex. „Was ist denn mit euch los?“, fragte sie und ihre Augen begannen feucht zu werden. Peter nahm sie in den Arm. „Was genau mit uns los ist, wissen wir noch nicht, aber es ist einiges passiert. Wir haben nicht die ganze Zeit geschlafen. Sieh selbst, erst bei mir, dann bei Michi.“ Er drückte sie an sich und fuhr seinen Schutzwall komplett herunter. Es dauert nur wenige Minuten, dann folgt Michi und senkte ebenfalls ihren Wall. Tini fiel wie erschlagen zwischen sie. Irritiert schaute Peter nach einiger Zeit zu ihr hin und begann zu grinsen. „Jetzt schau dir das kleine Biest an. Schläft tief und fest.“ Während er das sagte, begannen sich ihre beiden Auren auf zu bauen. Michaela hatte Tini fest im Arm. Wieder erklang das Dröhnen und dann entfaltete sich auch Tinis Aura in kräftigem Lila. Reglos verharrten sie, bis sich die Auren abschwächten und verschwanden. Peter schloss seine beiden in die Arme und wartete reglos. Eine halbe Stunde später regte sich Tini. „Na, auch ausgeschlafen“, fragte Peter grinsend. Tini streckte ihm die Zunge heraus. „Was ist passiert?“, wollte sie wissen. „Das Gleiche wie bei uns. Auch du hast anscheinend einen Entwicklungsschub verpasst bekommen. Wie fühlst du dich?“ „Eigentlich gut, etwas müde, aber doch auch richtig stark.“ Peter nickte. „Wie bei mir. Ich könnte Bäume ausreißen, ich glaube Michi geht es genauso.“ Michaela nickte bestätigend. „Eigentlich sollte ich euch holen. Die Mittagszeit ist jetzt wohl vorbei. Ich weiß nicht, ob überhaupt noch jemand da ist.“ Peter sagt beiläufig: „Sie sind noch alle da. Sie haben Mittag gegessen und sitzen beim Kaffee. Carola und Sonja haben gerade ihre Kids gestillt und sind auf dem Weg zu uns. Schau, da sind sie schon.“ Mit seinen Worten kamen die beiden auf die Terrasse, nachdem die Eingangstür einfach aufgeschwungen war. „Habt ihr jetzt eine Automatiktüre,“ wollte Carola wissen. „So ähnlich“, meinte Peter und entwendete die kleine Carina. Sonja gab sie lächelnd her. Während Peter mit dem Kind genau die blödsinnigen Spielchen spielte, die er immer so belächelt hatte, wurde er liebevoll von Michaela beobachtet. Alex war inzwischen auch in andere Hände gewandert und krähte fröhlich. Er liebte Tante Tini über alles. Nachdem die Babys zu ihrem Recht gekommen waren, berichtete Carola, dass sie die komplette Entwicklung, soweit sie sie kannten, besprochen hatten. „Ihr solltet jetzt runterkommen, und du, Piet noch einiges klären, was auch wir nicht wissen. Dann sollten wir planen, wie es in nächster Zukunft weitergehen soll.“ Peter nickte zustimmend. „Wir kommen gleich. Ich wollte mich nur rasch umziehen.“ Er schnüffelte missbilligend an seinem Hemd. „Geht schon voraus, wir kommen gleich, mit gleich meine ich wirklich gleich und nicht irgendwann,“ meinte er grinsend.
Er ging mit Tini und Michaela schnell in ihre Räume. „Ich muss euch noch schnell ein paar Informationen geben. Eine meiner neuen Fähigkeiten erlaubt es mir vermutlich. Am besten geht es wohl im Bett, wenn wir beieinander sind. Die arglose Michaela begann an ihrer Hose zu nesteln und wollte sie ausziehen. Tini sah Peter misstrauisch an und begann dann zu lachen. „Michi hör auf, der verarscht uns. Der will uns nur schnell über die Matratze ziehen.“ „Spielverderberin“, maulte er grinsend. Michaela sah ihn strafend an. „Piet, dass hast du doch nicht nötig“, rief sie empört. „Aber es hätte Spaß gemacht. Na ja, es geht natürlich auch so. Kommt her zu mir und legte eure Backe auf meine, ich habe ja zum Glück nur zwei und keine drei Frauen.“ Sie legten die Köpfe zusammen und es geschah anscheinend nichts, nur wieder ein leises Summen. Allerdings durchflutete die beiden plötzlich ein dermaßen extatisches Gefühl, dass sie laut aufschrien. Dann löste er sich von ihnen. „Nicht schlecht“, meinte Tini und griff sich an ihre Brüste. Die Nippel waren steif und aufgerichtet. „Entschuldigung, das war ein unbeabsichtigter Nebeneffekt.“ Michaela grinste nun auch. „Das kannst du ruhig öfter machen“, meinte sie maliziös. „Merkt ihr was“, fragte sie Peter auf Arabisch. Michaela antwortete in der gleichen Sprache. Tini riss die Augen auf. Peter sprach sie in dem Inseldialekt an, den sie plötzlich verstand und korrekt antwortete. Jetzt riss Michaela vor Staunen die Augen auf. Im gleichen Moment wusste sie aber über Peters neuerworbene Fähigkeiten Bescheid. „Mensch Piet, danke“, rief nun Tini, die verstanden hatte, was geschehen war. Peter hatte ihnen mit einer seinen neuen Fähigkeiten einen großen Teil seines Wissens und auch seiner Fähigkeiten übertragen. Beide waren sprachlos. Mühelos waren sie nun in der Lage ihre Freunde unten im Wohnzimmer zu spüren und ihre Gedanken zu hören. „Mit dem Gedankenhören müsst ihr üben, damit ihr nur hört, was ihr auch hören wollt, aber das habt ihr schnell raus. Ihr werdet feststellen, dass auch die anderen Sinne besser geworden sind. Ich z.B. brauche keine Brille mehr zum Lesen, habe ich vorher festgestellt und auch in die Ferne sehe ich besser. Genug, gehen wir endlich runter.“ Während des Vortrags hatte er sich umgezogen. „Das mit dem Bettgehen besprechen wir später. Ich erwarte dann gute Vorschläge“, meinte er per Gedanken und konnte sich ein weiteres Grinsen nicht verkneifen.
Unten wurden sie mit Erleichterung begrüßt. „Wir werden die weitere Besprechung in deutscher Sprache führen. Michi, Tini und ich werden es an die nicht deutschsprechenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer übertragen. Auch ihre Antworten werden alle verstehen können. Wie das funktioniert, werde ich euch gleich erklären.“ Langsam schweifte ein Blick in die Runde. Er räusperte sich mehrmals und sah dann sinnend zum Fenster. Ein zarter Rippenstoß seitens Michaelas verhinderte sein Abgleiten. „Ich habe anscheinend wieder die Arschkarte gezogen“, resignierte er. „Also los, wo fange ich an? Nun ihr wisst alle, dass einige von uns mehr oder weniger ungewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Am stärksten sind sie wohl bei mir vorhanden. Ich bin auch der erste, bei dem sie auftraten. Ich habe stark ausgeprägte Ahnungen, die es mir ermöglichen, bei Aktien und Finanzaktionen die Entwicklung vorherzusehen. Daher mache ich fast immer Gewinne. Das Vermögen unserer Firmen übersteigt gerade bei weitem die fünfzig Milliarden Grenze.“ Ein Aufkeuchen ging durch die Runde. Peter fuhr fort. „Meine Sinne entwickeln sich weiter. Ein langer Aufenthalt in einem Kloster in Tibet schulte meine Entwicklung. Ich war in der Lage zu heilen. Auch diese Fähigkeit wurde immer stärker. Weitere Fähigkeiten kamen in immer kürzeren Abständen und manifestieren sich in einem energetischen Leuchten. Meine Aura wurde stärker. Ich zeige es euch, einige kennen es ja bereits.“ Er lehnte sich zurück, seine Augen begannen in kräftigem blau zu leuchten, dann entfaltete sich seine Aura. Er war in ein blau flimmerndes Leuchten gehüllt. „Ich spreche ab jetzt in eure Gedanken, das ist für mich viel einfacher und übrigens eine neue Fähigkeit, die sich in dieser Ausprägung erst vor kurzem entwickelt hat. Einige Heilerfolge haben übrigens mit zu unserer Flucht geführt, denn ihr könnt euch vorstellen wie begehrt Menschen mit unseren Fähigkeiten für unterschiedliche Organisationen sind, seien es nun Geheimdienste, Gesundheitswesen oder auch kriminelle Organisationen. Ich spreche in der Mehrzahl, denn inzwischen bin ich nicht mehr allein. Fast jeden Tag habe ich meditiert und versucht, meine Fähigkeiten zu beherrschen, was mir im Laufe der Zeit immer besser gelang. Offensichtlich hat sich mein Training auf meine Seelengefährtinnen übertragen. Michaela war die erste, die ich getroffen habe und ich war unendlich glücklich. Dann tauchte plötzlich die Zweite, meine Tini auf und es ging Gott sei Dank, wie ihr heute wisst gut. Wir sind ein tolles Team und lieben uns. Gedankenverloren streichelte er seinen beiden über die Haare. Gerührt beobachteten die anderen das Geschehen. „Weiter. Also, durch unsere Verbindungen haben Michi und Tini offensichtlich an meinem Training teilgenommen. In Spanien schlug es plötzlich zuerst bei Michi, später auch bei Tini durch. Die Entwicklung, für die ich viele mühsame Jahre gebraucht habe, dauerte bei ihnen wenige Tage. Seit heute haben sie, da es mir gelungen ist eine weitere neue Fähigkeit zu beherrschen, fast die gleichen Fähigkeiten wie ich. Indra hat erlebt, dass wir uns mittels geistiger Kräfte fortbewegen können. Die Transportstrecke wird infolge Trainings immer größer. Man nennt das Teleportation. Ich habe momentan noch die stärksten Kräfte, meine beiden Süßen holen aber beständig auf. Wenn wir drei uns verbinden, das ist seit kurzem möglich, dann potenzieren sich die Kräfte, dann sind wir sehr mächtig. Es vermutlich wenige Wesen auf der Welt, die ähnlich mächtige Fähigkeiten haben. Wir haben unsere neuen Fähigkeiten noch nicht vollständig ausprobiert, da es nicht ungefährlich ist.“ Die Gedankenverbindung hielt er wegen der Verständigung aufrecht, aber er schwieg und lehnte sich zurück. Aufmunternd nickte er Tini und Michaela zu und kurz darauf erstrahlten deren Auren. Ein staunendes Raunen erklang. Nach einer Weile brach Harry das Schweigen. „Einiges wusste ich schon. Nach Carola und Mama sind wir am Längsten bei euch. Trotzdem ist mir jetzt vieles klarer geworden. Schon früher hast du uns immer wieder auf ungewöhnliche Dinge hingewiesen und uns gewarnt. Wir sind euch dankbar dafür, auch für das jetzige Gespräch und eure Offenheit. Ich für mich kann sagen, ich vertraue euch und habe vor allem keine Angst vor euch. Meine Sonja und ich fühlen uns hier wohl und wollen die weitere Zukunft mit euch teilen und meistern.“ Sonja nickte bestätigend und Carina streckte die Arme nach Peter aus, der sie lachend auf den Arm nahm. Zärtlich flüstert er ihr etwas ins Ohr, was sie mit einem begeisterten Strampeln quittierte. Alle im Raum atmeten entspannt aus, das Stimmengewirr nahm zu. Peter hatte Carina inzwischen an Michaela weitergegeben, bei der sie friedlich in die Runde schaute, Carina und Michi mögen sich, dachte Peter und sah seine glückliche Michi an.
Nachdem es wieder ruhig geworden war, bestätigten alle anderen, was Harry für sich und Sonja gesagt hatte. Sie fühlten sich alle geborgen und sicher. Niemand hatte Angst. Tamia kam heran und setzte sich zu Michaela aufs Knie. „Michi ist wie eine Mutter für mich. Vor meiner Mutter habe ich keine Angst.“ Sie hatte es kaum ausgesprochen, da saß Indra auf dem anderen Knie. „Für mich gilt das gleiche,“ alle drei lagen sich in den Armen. „Guck schon bist du aussortiert. Da geht es dir wie mir.“ meinte Peter zu Carina, die wieder in seinen Armen lagt. Es erfolgte ein empörter Protest von allen dreien, die sich inzwischen in Indras Dialekt unterhielten und noch nichts gemerkt hatten. Peter, der das registrierte, grinste nur. Erst Harry fiel es auf. „Sagt , in welcher Sprache unterhaltet ihr euch denn? Das klingt wie auf dem Festland. Ist das ein Hindu Dialekt?“ Indra, Tamia und Michaela sahen sich verblüfft an. Michaela lächelte dann. „Das gehört mit zu unseren neuen Fähigkeiten, die Piet uns vererbt hat. Ich bin gespannt, was sonst noch alles kommt. Ich glaube auch er weiß nicht genau, was sich in dem letzten Entwicklungsschub alles getan hat.“ „Das stimmt, es sind immer ganze Schübe, was genau dabei rauskommt, zeigt sich erst später. Die nächste Zeit wird spannend. Aber wir sind vom eigentlichen Thema abgekommen. Wir müssen überlegen, wie wir uns in naher Zukunft verhalten wollen. Welche Gerüchte in Umlauf sind, hat Harry ja schon dargelegt.“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752111026
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (August)
Schlagworte
Urban Fantasy Unterhaltung Fantasy Familiensaga Beziehung Spannung Familie Liebe Erotik Science Fiction Liebesroman Roman Abenteuer

Autor

  • Martin Amadeus Weber (Autor:in)

Mein Name ist T.M. Weber Ich wurde am 14.05.1951 in Stuttgart geboren. 35 Jahre lang war ich an einer Stuttgarter Schule als Lehrer tätig. Seit Sommer 2017 bin ich im Ruhestand. Seit 2001 bin ich geschieden und seit 2006 mit meiner jetzigen Frau Christine verheiratet. Aus erster Ehe habe ich einen Sohn geb. November 1981, eine Tochter, geb. Juni 1983, und inzwischen 4 Enkelkinder. Mein Pseudonym unter dem ich veröffentliche ist Martin Amadeus Weber. T. M. Weber
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Titel: Atlantis